6-Stufen-Fahrplan auf Kreisebene: Vereine werden aktiv einbezogen - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 17.06.2020 um 15:15 Uhr
6-Stufen-Fahrplan auf Kreisebene: Vereine werden aktiv einbezogen
Transparenz und Mitbestimmung - im Kreis Nürnberg/Frankenhöhe geht der Kreisvorsitzende Thomas Raßbach in gewohnter Manier nun wieder in die Offensive und hat noch am gestrigen Abend seine Vereine über das BFV-Postfach informiert, wie die nächsten Schritte sind, um dann - im Rahmen der staatlichen Vorgaben - endlich Planungssicherheit zu bekommen.
Von Marco Galuska
Kreisspielleiter Thomas Raßbach
fussballn.de / Kögel
Die Suche nach einem attraktiven Wettbewerb

Die exakte Antwort auf die Ausgestaltung des Spielplans für die Zeit, ab welcher der Spielbetrieb überhaupt wieder möglich ist, wird freilich auch noch nicht zu exakter Planungssicherheit führen. Corona spielt schließlich auch noch mit. Allerdings will Kreisspielleiter Thomas Raßbach nun gemeinsam mit seinen Vereinen Modelle samt Fahrplan für den weiteren Saisonverlauf entwerfen.

In einer Mail an Vereine und Presse schreibt der Lehrberger: "Wie ihr alle (hoffentlich) mitbekommen hat, steht die Planung des Re-Startes der Wettbewerbe an. Dabei wollen wir versuchen, die ggf. entstehende spielfreie Zeit mit einem attraktiven Wettbewerb zu füllen. Der Grundgedanke des Ligapokals, der in den oberen Ligen praktiziert werden soll, bietet hierzu ein paar gute Anreize – sollte aber auf Kreisebene modifiziert werden bzw. gibt es vielleicht auch ganz andere Ansätze Eurerseits."

Vereine sind zur Mitarbeit aufgerufen


Über einen 6-Stufen-Plan will man in Nürnberg/Frankenhöhe idealerweise "zwei oder drei Modelle entwickeln und dann zur Abstimmung in den Vereinen im Kreis bringen." Dazu sind ab sofort die Vereine aufgerufen, ihre Gedanken, Ideen und Vorschläge bei der Ausgestaltung aktiv einzubringen. 24 Ligen im Herren-Spielbetrieb gibt es in der Saison 2019/20, maximal zwei Vertreter pro Liga können sich bis einschließlich Samstag (20.6.) bei Thomas Raßbach per Mail melden. Parallel wird die Kreisspielleitung am kommenden Sonntag erste Gedankenmodelle entwickeln, darüber die Vereinsvertreter, die sich zur Mitarbeit gemeldet haben, direkt informieren. Schon am Sonntag sollen dann die Gedanken zusammengetragen werden und innerhalb von einer Woche die Alternativen zur Fortsetzung des Spielbetriebes im Kreis für die Abstimmung vorbereitet werden. Die Abstimmung im Kreis soll dann bis zum 5. Juli 2020 (nur über Postfach und nur mit Angabe des Namens und Funktion des Absenders gültig) laufen.

Die Zusammenarbeit soll kein Staatsgeheimnis sein, aber dennoch vertraulich und konstruktiv ablaufen, wie Raßbach betont: "Es werden keine Zwischenergebnisse veröffentlicht. Die im Rahmen der Treffen erarbeiteten Vorschläge bitte ich bis zum Abschluss des Verfahrens jedoch weitestgehend vertraulich zu behandeln, d.h. natürlich können Freunde, Vereinsmitglieder oder auch der Nachbarverein befragt werden, aber öffentliche Postings auf sozialen und medialen Kanälen würde ich persönlich als Vertrauensbruch werten."

Zuversicht bis zur Kreisliga, Problematik für Kreisligisten

Die Zielrichtung indes steckt Raßbach schon einmal ab und ist guter Dinge für die Mannschaften von B-Klasse bis Kreisklasse: "Ich bin da durchaus zuversichtlich, dass wir hinauf bis zur Kreisliga durchaus vernünftige Modelle entwickeln können, die tatsächlich einen zusätzlichen Anreiz zur Liga liefern."

Zugleich will der Kreisspielleiter nicht verhehlen, dass der Spielraum für die Kreisliga-Teams hinsichtlich zusätzliche Aufstiegsoption via Ligapokal arg begrenzt erscheint. Dies hatte sich auch im gestrigen Webinar für die Kreisligen in Mittelfranken gezeigt. An den Aufstiegsregularien, die vor der Saison getroffen wurden, darf nicht gerüttelt werden - auch wenn sie manches Planspiel zum Ligapokal erleichtern würden. Aktuell muss man davon ausgehen, dass lediglich ein zusätzlicher Aufstiegsplatz aus einem Ligapokal-Wettbewerb unter den Kreisliga-Teams ausgespielt werden kann. "Das bedeutet: Wir brauchen einen Wettbewerb, bei dem alle mitspielen, möglichst lange dabei bleiben, aber am Ende doch wohl nur ein Gewinner gefunden wird", so Raßbach. 

Wie hierzu eine praktikable Lösung aussieht, blieb im Webinar noch offen. Max Habermann, Kreisspielleiter Erlangen-Pegnitzgrund, hatte schon erklärt, dass er darüber innerhalb der nächsten 14 Tage mit seinen 32 Kreisligisten gerne persönlich über Lösungen sprechen will. Auch Raßbach ließ dazu verlauten: "Der Ligapokal – oder was auch immer - innerhalb der Kreisliga zur Bezirksliga kann andere Lösungen bringen. Dies wird gegebenenfalls dann intern von mir mit den Kreisliga-Vertretern besprochen."

Pokaltermin - Re-Start und Ende der Saison

Bezirksspielleiter Thomas Jäger betonte im Webinar gegenüber den Kreisligisten, dass in den Kreisen durchaus unterschiedliche, flexible Modelle denkbar sind. Vorgegeben im Rahmenterminkalender ist in den Planungen aber laut Jäger der Termin der bayernweiten Pokalendspiele in den Kreisen am 12. September 2020. Somit müssten vorher im September noch die nötigen Runden zu Viertel- (wo noch nötig) und Halbfinale in den Kreisen gespielt worden sein. Hierzu meldete sich für den SV Arberg Christof Friedel zu Wort und gab zu bedenken, wonach sich der Zeitpunkt der Wiederaufnahme der Saison damit noch weiter nach hinten verschieben würde. "Wir sollten - sofern es die Vorgaben zulassen - doch alles versuchen, um im September mit der Runde wieder zu starten. Denn uns fehlt doch sonst der Startpunkt und der ist gerade jetzt absolut wichtig, damit man allen Beteiligten motiviert, ein Ziel gibt und dieses nicht weiter vor sich hinschiebt."

Raßbach zuversichtlich: "Gehe von Fußball im September aus!"


Von Raßbach erhielt Friedel volle Zustimmung für den Einwand: "Ich sehe es genauso: Wir sollten uns nicht hinter dem zurückziehen, was möglich ist. Wenn die Entwicklung so positiv weitergeht, dann gehe ich zum heutigen Stand fest davon aus, dass ab 1.9. wieder offiziell Fußball gespielt wird. Und dann will ich auch alle spielen lassen, denn mir sind Kreisliga und B-Klasse gleichermaßen wichtig!"

Mit Blick auf das Pokal-Halbfinale Nürnberg/Frankenhöhe, in dem mit der SpVgg Mögeldorf 2000 nur noch ein Kreisligist vertreten ist, will Raßbach den Ligabetrieb demnach nicht weiter als nötig aufschieben. Wann die Saison 2019/20 im Jahr 2021 abgeschlossen wird, ist aktuell noch offen. Aber genauere Planungen und Ideen zur Ausgestaltung eines bespielbaren Kalenders werden bis Anfang Juli erarbeitet. Und das können die Fußballer dann auch noch erwarten. Nun werden sie, zumindest im Kreis, auch wieder "mitgenommen".

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6-Stufen-Fahrplan im Kreis

1. Bis Samstag 20.06.2020, 23.59 Uhr: Meldung von interessierten Vereinsvertretern ausschließlich über das Postfach an Thomas Raßbach (max. zwei Vertreter pro Liga – geht nach zeitlichem Eingang der Mail).

2. Bis Sonntag, 21.06.2020: interner Entwurf Modelle der Kreisspielleitung.

3. Sonntag, 21.06.2020: Vorstellung der Entwürfe an die gemeldeten Vereinsvertreter per Mail.

4. Bis Sonntag, 28.06.2020: Überarbeitung der Entwürfe der Kreisspielleitung aufgrund von Einwendungen der Vereinsvertreter sowie ggf. eigene Vorschläge der Vereinsvertreter.

5. Sonntag, 28.06.2020: Vor-Ort-Treffen der Kreisspielleitung mit den Vereinsvertretern (oder alternativ Online-Meeting) zur Festlegung von zwei, max. drei Alternativen zur Fortsetzung des Spielbetriebes im Kreis NF zur Abstimmung in den Vereinen im Kreis NF.

6. Abstimmung im Kreis N/FH bis 05.07.2020 (nur über Postfach und nur mit Angabe des Namens und Funktion des Absenders gültig)! – es werden keine Zwischenergebnisse veröffentlicht.


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