Nach dem Abbruch beim Nachwuchs: „Es hat einfach von Anfang an alles gepasst!“ - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 13.06.2020 um 12:00 Uhr
Nach dem Abbruch beim Nachwuchs: „Es hat einfach von Anfang an alles gepasst!“
Mit dem Abbruch im Nachwuchsbereich stehen auch die Meister der einzelnen Ligen und die Teams, die definitiv aufsteigen dürfen, fest. Gleich zweimal kann dabei im Spielkreis Schweinfurt der FC Sand jubeln. Sowohl die U17 als auch die U15 der Korbmacher rücken auf Verbandsebene in Ligen auf, in die noch nie ein Sander Team ihrer Altersklasse gespielt hat.
Von Patrick Straetz

„Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey, hey!“ Als die Spieler der U15 des FC Sand im November vergangenen Jahres ihren 5:2-Auswärtssieg beim SV Heidingsfeld und den damit verbundenen Sprung auf Rang eins der Bezirksoberliga feierten, konnten die Jungs des Trainerduos Dirk Bauer und Marco Heumann noch nicht ahnen, dass ihnen mit dem Auswärtsdreier im Würzburger Vorort ihr Meisterstück gelungen war.

Von elf Spielen neun gewonnen

Erfolgstrainer: Dirk Bauer (li.) und Marco Heumann.
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Mit 28 Punkten aus elf Begegnungen gingen die kleinen „Korbmacher“ in die Winterpause. Neun Siegen stand nur ein Unentschieden (2:2 gegen den Top-Aufstiegsfavoriten Würzburger FV) und eine Niederlage (0:2 in Unterzahl nach einer frühen roten Karte bei der U14 des FC 05 Schweinfurt) in der Zwischenbilanz gegenüber. 47 Treffer und damit 15 mehr als das zweitbeste Offensivteam hatte man auf dem Konto. Auch die Defensive mit nur acht Gegentoren und sechs Zu-Null-Spielen war die beste der Liga. Kein Zweifel! Die U15 des FC Sand hatte sich den Titel des Herbstmeisters mehr als verdient.

Und sie ist auch – nachdem die Runde in dieser Woche abgebrochen wurde – ein würdiger Titelträger der Saison 2019/2020 und Aufsteiger in die Bayernliga. Eine Klasse, in der noch nie eine Jugend-Mannschaft des FC Sand gespielt hat und in der bei der U15 mit dem FC Haßfurt – damals unter anderem mit Max Schebak (heute TSV Aubstadt) oder Stefan Wasser (einst Würzburger Kickers) – zuletzt vor zehn Jahren eine Mannschaft aus dem Haßberg-Kreis vertreten war.

Potenzial des Teams war bekannt

Ein großer Erfolg, der nicht gänzlich unerwartet, aber dennoch überraschend kam. Schließlich sind mehr als zehn Spieler der Jahrgangs 2005 und die beiden Akteure des Jahrgangs 2006 im Kader Teil des DFB-Stützpunkts Haßberge, der beim FC Sand beheimatet ist. Schon in der vergangenen Saison gehörten etliche der Jungs zum Stamm der U15 des FC Sand in der Bezirksoberliga, damals noch als jüngerer Jahrgang. Ihre damaligen Mannschaftskameraden dominierten in der Gruppe nach Belieben und wurden überlegen Meister. Das Potenzial des Teams war bekannt.

Dass es aber derart stark und vor allem konstant auftreten würde, kam dann doch nicht ganz erwartet. „Natürlich wussten wir um die Qualität der Jungs“, erklärt Marco Heumann, einer der Trainer der Erfolgs-Mannschaft. „Auch die Resultate in der Vorbereitung waren richtig gut.“ Dort konnte man etliche Bayernligisten bezwingen oder ein gut besetztes Turnier in Gutenstetten gewinnen. Auch ein Erfolg gegen die U14 der SpVgg Greuther Fürth wurde bei Vergleichsspielen in Wollbach geholt. Lauter gute Omen, die in nahezu jedem Punktspiel bestätigt wurden.

„Eigentlich sahen wir Absteiger Würzburger FV, der unbedingt zurück in die Bayernliga wollte, als großen Favoriten“, berichtet Dirk Bauer, der seine 2005er schon einige Jahre coacht. Aber die Kicker aus der Zellerau patzten immer wieder, auch beim 2:2 in Sand, und lagen letztendlich neun Punkte hinter den kleinen Korbmachern. Die beeindruckten mit klaren Erfolgen in Serie. Richtig eng wurde es eigentlich kaum einmal. Mit hohem Anlaufen und viel Druck stellte man alle Gegner vor nahezu unlösbare Probleme. Glanzstück dabei der in der Höhe fast schon sensationelle 8:1-Sieg bei der U14 von Viktoria Aschaffenburg. Mehr und mehr zeigte sich, dass die Chance ganz oben mitzumischen mehr als real ist. „Wir haben dann irgendwann auch die Tabellenführung zur Winterpause als Ziel ausgegeben“, sagt Marco Heumann.

Oftmals schneller als die Gegenspieler: Die Jungs des FC Sand, hier Nils Hartmann (re.) gegen den SV Heidingsfeld.
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Hohe Konstanz in den Leistungen

Dass man die auch unter normalen Umständen verteidigt hätte, davon sind beide Trainer, die bis zur Winterpause auch noch von Matthias Zull unterstützt wurden, überzeugt. „Es hat in dieser Runde von Anfang an einfach alles gepasst“, schwärmt Dirk Bauer. „Die Jungs haben immer konstant ihre Leistung gezeigt, sowohl in den Spielen als auch im Training.“ Dort gingen die Coaches immer wieder neue Wege. Arbeiteten mit einem Life-Kinetik-Trainer oder absolvierten im Oktober ein Trainingslager bei der TSG Hoffenheim. „Die Jungs sind einfach spitze“, lobt auch Marco Heumann das Team. „Sie sind talentiert, haben aber auch den nötigen Willen.“

Durch die zahlreichen Stützpunktspieler habe man natürlich eine hohe Intensität in den Einheiten, aber eben auch eine gewisse Auswahl bei den Aufstellungen. Egal, wer auf dem Platz stand, die Qualität passte. „Wir konnten auch immer wieder Verletzungen, Krankheiten oder andere Ausfälle wegstecken“, erklärt Dirk Bauer. „Die Jungs, die reinkamen, haben ihre Sache sehr gut gemacht.“

Da auch in der Vorbereitung im Winter Einsatz und Resultate in den Tests passten – unter anderem gab es erneut Siege gegen Bayernligisten – ist sich der frühere Sander Bayernliga-Spieler sicher, „dass wir die Rückrunde genauso erfolgreich wie die Hinrunde absolviert hätten“. Sprich, dass man den Titel und den Aufstieg auch ohne Corona klargemacht hätte. „Natürlich ist es schöner, eine Meisterschaft auf dem Platz zu gewinnen, aber verdient ist sie in jedem Fall!“

In der Defensive eine Bank: Innenverteidiger Maximilian Schorr - hier gleich gegen zwei Heidingsfelder.
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Behutsamer Aufbau nach der langen Pause ist eminent wichtig

Wenn es wieder möglich ist, werde man mit den Jungs und den Eltern (Marco Heumann: „Ohne deren Unterstützung ging das alles nicht!“) auch noch gebührend feiern. Doch schon jetzt liegt der Fokus auf der kommenden Runde, in der man als U16 wieder ein jüngerer Jahrgang ist und damit gegen Kontrahenten antreten muss, die körperlich überlegen sein könnten. „Es wird wichtig sein, die Jungs wieder behutsam aufzubauen und um sie dann zum Beginn der neuen Runde, wann auch immer das sein wird, alle körperlich fit zu haben“, blickt Dirk Bauer auf die noch ein wenig ungewisse Vorbereitung.

Zur Verfügung steht den beiden Coaches dann ein Kader, der gezeigt hat, dass er dominant auftreten kann und der in sich gewachsen ist. „Dennoch freuen wir uns natürlich über Neuzugänge“, sagt Marco Heumann. Bereits in der Winterpause kam mit Daniel Vitrval vom TSV Großbardorf ein Mittelfeldspieler, der schon auf seine Premiere in einem Punktspiel brennt. „Wer noch Lust hat, sich in einem starken Team zu beweisen, der ist natürlich herzlich willkommen und kann sich gerne bei uns melden.“ (Handynummer:0175/3684461, gerne Erstkontakt auch via WhatsApp)

Als Dritter in die Landesliga: Die U17 des FC Sand.
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U17 steigt ebenfalls auf - als Dritter in die Landesliga

Ein Plus dürfte dabei auch die mittelfristige Perspektive sein. Wenn es aus der U16 in die U17 geht, könnte es in die Landesliga gehen. In die steigt die aktuelle U17 nämlich auf. Als Dritter der Bezirksoberliga profitiert man davon, dass die ersten beiden Teams der Liga, die U16-Mannschaften von Viktoria Aschaffenburg und den Würzburger Kickers nicht aufsteigen dürfen, da die ersten Mannschaften schon in der Landesliga spielen. Gegenüber dem Tabellenvierten des Abschluss-Rankings, dem TSV Aubstadt, haben die Korbmacher mit 19 Punkten aus zehn Partien gegenüber 16 aus neun beim Rivalen aus dem Grabfeld den besseren Quotienten, sodass nicht nur die Jungs von Dirk Bauer und Marco Heumann Sander Geschichte geschrieben haben, sondern auch die von René Klauer. Sind sie doch die Erste U17 des FCS, die jemals in die Landesliga aufgestiegen ist. Ein weiterer Beweis für die gute Jugendarbeit, die rund um das Seestadion geleistet wird.

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Weitere SW-Meister

Neben der Sander U15 dürfen auch weitere Nachwuchsteams im Spielkreis Schweinfurt nach dem Abbruch der Runde Meistertitel feiern.

Hier ein kleiner Überblick.

U19-Kreisliga: TV Haßfurt

Dank der Quotientenregelung ziehen die Kicker vom Eichelsee noch an der (SG) FC Arnstein vorbei, die zwar mit 23 einen Zähler mehr auf dem Konto, aber auch ein Spiel weniger absolviert hat. Von ihren neun Begegnungen konnten die Jungs von Michael Tully sieben gewinnen, die letzten fünf in Folge. Lediglich gegen den Vorletzten JFG Werngrund (0:0) und bei der (SG) FSV Krum (0:1) ging man nicht als Sieger vom Platz. Gerade einmal zehn Gegentore kassierte man, die wenigsten der Liga. Den klarsten Sieg gab es gleich zum Auftakt im Derby bei der (SG) FC Zeil, als man 7:0 gewinnen konnte. Top-Goalgetter der Mannschaft war der vor der Serie vom FC Sand zum TV zurückgekehrte David Reinhart, der 18 der insgesamt 34 Tore der Haßfurter erzielen konnte.

U17-Kreisliga (SG) FC Fuchsstadt

Als "Gast" aus dem Spielkreis Rhön mischten die Fuchsstädter die Liga gehörig auf. Acht Siege und drei Unentschieden gab es in den elf Begegnungen. Damit blieb man als einziges Team ungeschlagen und lag sieben Zähler vor den Verfolgern aus Bergrheinfeld (bester Quotient/, Grettstadt und Essleben. 43 Tore bedeuteten ebenfalls Liga-Bestwert. Top-Goalgetter war Lewin Schmitt mit 13 Treffern. Die klarsten Siege gab es beim 7:2 über die (SG) TSV Essleben und beim 6:1 bei der JFG Werngrund zum Saisonauftakt.

U15-Kreisliga: (SG) DJK-SV Rieden

Bis zum letzten Spieltag vor der Winterpause lieferte sich die Spielgemeinschaft, in der neun Vereine gemeinsame Sache machen, mit den FT Schweinfurt ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel. Dann verloren die die Kugellagerstädter bei den Dreiberg Kickers mit 0:1 und Rieden feierte bei der (SG) FC Fahr mit 8:2 den höchsten Saisonsieg. Rang eins war perfekt. Normalerweise hätte der "nur" erneut für einen Platz in der neu gemischten Kreisliga im Frühjahr gereicht. Durch den Abbruch sichert er den Titel, der bei einer Niederlage aber elf Siegen - unter anderem auch 3:1 gegen die FT Schweinfurt - mehr als verdient ist.

U19-Gruppen: (SG) FC Gerolzhofen und (SG) SG Sennfeld

Nur der direkte Vergleich sicherte der (SG) FC Gerolzhofen nach sechs Siegen und zwei Niederlagen den Titel in der Kreisgruppe 1. Gegen den punktgleichen Zweiten (SG) Altbessingen gab es einen 5:2-Sieg.

Klarer war die Sache in der Gruppe 2. Dort holte die (SG) SG Sennfeld in ihren sechs Spielen sechs Siege und kassierte dabei nur vier Gegentore.

U17-Gruppen: (SG) Nordheim/Sommerach 2 und (SG) FC Gerolzhofen 2

Acht Spiele, acht Siege und dabei 54 Tore erzielt und nur acht kassiert - die Zweite der Spielgemeinschaft Nordheim/Sommerach holte den Titel in der Kreisgruppe 1 überzeugend, darf aber nicht aufsteigen. Dieses Recht stünde dem Zweiten, der (SG) DJK-SV Büchold zu.

Auch in der Kreisgruppe 2 gab es mit der (SG) FC Gerolzhofen 2 eine Mannschaft mit blütenweißer Weste. Sechs Siege in sechs Spielen mit 29 Toren - fast fünf je Partie im Schnitt - reichten für fünf Zähler Vorsprung und den Titel.

U15 Gruppen: FT Schweinfurt 2, (SG) FC Gerozhofen 2, (SG) SG Ermershausen/Schweinshaupten

Meister in dem Sinne gibt es in den U15-Gruppen nicht. Die "besten" Teams des Winters wären eigentlich schon im Frühjahr in der Kreisliga an den Start gegangen, wenn sie dies den gewollt und natürlich auch gekonnt hätten.

In der Gruppe 1 setzten sich die FT Schweinfurt 2 mit blütenweißer Weste und acht Dreiern durch, durften aber, da die Erste schon in der Kreisliga spielt, nicht rauf.

In der Gruppe 2 waren Türkiyemspor Schweinfurt und die Zweite der (SG) TSV Grettstadt punktgleich, der direkte Vergleich sprach mit 3:0 für Türkiyemspor, das aber im Winter auf einen Aufstieg verzichtet hatte.

Dagegen nutzte die (SG) Ermershausen/Schweinshaupten ihren Titel in der Gruppe 3 für den Sprung nach oben im Winter. Ob der auch in der neuen Saison Bestand hat, ist noch nicht bekannt. Fest steht aber, dass die Jungs in acht Partien ungeschlagen blieben und sechs Siege sowie zwei Unentschieden einfuhren. Top-Goalgetter war Bastian Posekardt, der 15 der 36 Tore erzielen konnte.

anpfiff.info gratuliert allen Meistern und wünscht ihnen für den Re-Start, voraussichtlich im September, alles Gute.






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23:19
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22:23
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10:32
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Bei Punktgleichheit: Entscheidungsspiel

Spiele 1. FC Sand

Keine Daten vorhanden

Tabelle Bezirksoberliga Ufr.

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Bei Punktgleichheit: Entscheidungsspiel

Tabelle Kreisliga Schweinfurt

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34:10
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32:20
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26:14
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29:19
14
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit, Tore werden bei direktem Vergleich nicht berücksichtigt (wenn punktgleich: Entscheidungsspiel).

Tabelle Kreisliga Schweinfurt

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Team
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Tore
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32:25
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Bei Punktgleichheit: Entscheidungsspiel

Tabelle Kreisliga Schweinfurt

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45:7
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3
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37:11
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51:24
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Bei Punktgleichheit: Entscheidungsspiel

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