Die TSV-Multi-Kulti-Truppe: International! - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 17.12.2009 um 12:00 Uhr
Die TSV-Multi-Kulti-Truppe: International!
Elf unterschiedliche Nationen sind im Team von Hichem Razgallah vertreten! Was Integration bedeutet, verkörpert wohl kaum ein Team mehr, als der Coburger Kreisklassist. Die ausländischen Wurzeln des Großteils der Spieler vereinen die Mannschaft nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern auch im Privatleben, was sich in großen Freundschaften äußert. Trainer Hichem Razgallah stellt seine einzelnen Spieler und ihre Nationalitäten vor.
Von Philipp Reinwand
Algerien - Ahmed Gasmi

„Ahmed ist in Deutschland geboren, hat aber seine Kindheit in Algerien verbracht und dort auch sein Abitur gemacht. Er ist zum Studium nach Deutschland gekommen, seine Mutter ist Deutsche. Zum Fußballer wurde er in Algerien ausgebildet und hat dort sogar zweite Liga in der Jugend gespielt. Er ist ein super Techniker und zeigt oftmals Showfußball. Er ist sehr temperamentvoll und sehr selbstbewusst. Wir sprechen viel französisch miteinander.“

Russland – Sergej Gebel

„Sergej ist noch ein sehr junger Spieler. Er kommt immer zum Training und ist sehr ehrgeizig. Außerdem zeichnen ihn seine Lernbereitschaft und seine Ruhe aus. Er lässt sich viel von mir sagen und ist ein lustiger Mensch.“


Deutschland – Daniel Güthlein, Dirk Schumann, Christian Knorr und Christian Graber

„Rasta (Daniel Güthlein) ist technisch sehr stark. Er achtet sehr auf sein Äußeres und muss auch im Spiel immer sehen, dass seine Schuhe sauber sind. Menschlich ist er ein super Typ und ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu ihm.

Dirk ist unser einziger Obersiemauer und unser Kapitän. Er war in letzter Zeit nicht mehr oft da, da er bei der Weltmeisterschaft im Gewichtheben in Las Vegas war. Er hat einen Körper wie gemalt und arbeitet sehr viel an sich. Er trainiert unsere Jugendmannschaft und übernimmt auch sonst Verantwortung.

Christian Knorr kam aus Buch zu uns und ist ein sehr disziplinierter, offener und netter Mensch.


Mit Christian Graber verstehe ich mich auch gut. Er hat zwar seinen eigenen Kopf, ist aber auch noch jung. Er verfügt über viel Selbstvetrauen und versucht auch beruflich viel zu schaffen. Fußballerisch lernt er noch, er ist manchmal zu ruhig.“


Türkei – Cemal Yamankilic

„Cemal ist ein typischer Türke und sehr stolz. Auch bei ihm ist das Äußere sehr wichtig. Beim Fußball ist er oft unzuverlässig und unpünktlich, aber das weiß er selbst. Er feiert gerne und ist trainingsfaul. Außerdem lacht er gerne und macht gerne Witze.“


Marokko – Abdelmoula Zibat

„Er kommt aus Casablanca, der Hauptstadt Marokkos, ist erst seit zwei Jahren in Coburg und studiert hier Elektrotechnik. Auch er hat in Marokko in der Jugend höherklassig gespielt. Er ist für einen Nordafrikaner sehr sehr ruhig. Wenn er allerdings einmal austickt, dann kann auch ich ihn als Trainer nicht in Schach halten. Des Weiteren ist er technisch gut und zeigt auch viel Show beim Fußball, kann aber auch kämpfen. Er meckert nie und ist sehr sympathisch.“

Ägypten – Ali und Ragab Hilles

„Die Brüder leben schon seit ihrer Kindheit in Deutschland und sind hier auch fußballerisch ausgebildet worden. Sie kennen den deutschen Fußball sehr gut. Ragab ist ein Heißblüter, er ist sehr ehrgeizig und will manchmal aber auch zu viel. Er übernimmt gerne Verantwortung und ist mir bei organisatorischen Angelegenheiten eine große Hilfe.

Ali ist eher der Ruhigere, für einen Libero eigentlich zu ruhig. Allerdings kommt manchmal auch bei ihm das ägyptische Temperament durch."



Nigeria – Alfred Idialu

„Jay (Alfred Idialu) und ich kennen uns schon lange. Er lebt mittlerweile auch schon einige Jahre in Deutschland und ist zum Studieren hierher gekommen. In der A-Jugend hat er bei Baiersdorf auch höherklassig gespielt. Er ist ein sehr disziplinierter und ruhiger Typ und sehr anpassungsfähig. Wie fast alle lacht er gerne und macht auch gerne Witze.“

Kamerun – Serge Meli

„Serge steht eigentlich für den typischen kamerunischen Kraftfußball. Seine ungemeine Kraft nutzt er im Spiel, ist aber auch technisch stark. Er lebt seit ungefähr zehn Jahren in Deutschland, wohnt in Bamberg und studiert auch Elektrotechnik, wo er momentan seine Diplomarbeit schreibt. Ich kenne ihn schon lange und habe auch schon in Scheuerfeld mit ihm zusammen gespielt. Auf dem Fußballfeld ist er auch sehr temperamentvoll und akzeptiert keine Niederlagen, während er privat ein sehr ruhiger Typ ist.“

Kosovo – Ahmet Ramandani

„Ahmet war leider lange verletzt und ist oft beruflich verhindert. Er ist ein erfahrener Fußballer, dickköpfig und rastet manchmal aus. Trotzdem ist auch er ein lustiger Mensch.“



Tunesien – Hichem Razgallah


„Ich komme aus Tunis und kam 2000 zum Studium nach Deutschland. Mittlerweile bin ich Lehrer an der Berufsschule in Lichtenfels. In Tunesien habe ich hauptsächlich Handball gespielt, in der Junioren-Bundesliga und auch in der Nationalmannschaft. Ich lebe nicht ins Blaue, sondern plane gerne im Voraus. Mit meinen Spielern gehe ich sehr offen um. Sie sind nicht nur meine Spieler, sondern auch meine Freunde.“

Syrien – Bahgat Bakir

„Bahgat stößt jetzt erst zur Mannschaft, da er zuletzt bei der Bundeswehr war. Er hat vorher bei Obermain gespielt, ist ein kleiner, o-beiniger Stürmer und erst 20 Jahre alt. Er spricht arabisch und deutsch und will jetzt sein Fachabitur in Coburg machen. Er ist der typische Junge von heute, immer gut gestylt und gibt gerne an.“


anpfiff bedankt sich beim sympathischen Trainer des TSV Obersiemau für die ausführlichen Worte und wünscht der Multi-Kulti-Truppe auch weiterhin alles Gute.

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