Alte Eisen glühen noch: Die Kühlenfelser Oldies sind im Soll - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 15.12.2009 um 08:00 Uhr
Alte Eisen glühen noch: Die Kühlenfelser Oldies sind im Soll
Man kennt das ja: Verletzungspech in der „Zweiten“, Verletzungspech in der „Ersten“, zu wenig Spieler, alte Herren helfen aus, die Puste fehlt und die Spiele gehen verloren. Viele zweite Teams kämpfen mit widrigen Bedingungen – wenige  in dem Maß wie der SC Kühlenfels. Und wenige äußern trotz der Misere so klare Richtungsvorgaben wie Jörg Arnold, Spielleiter in Kühlenfels: „Ein einstelliger Platz ist auf jeden Fall möglich.“ Forsche Worte vom Drittletzten. Immerhin sind die Saisonziele schon - zum Teil - erreicht.
Von Timo Schickler
Am Sonntag, den 13. September 2008, um 16:45 Uhr, wir zählen den sechsten Spieltag in der A-Klasse 6, hatte die zweite Elf des SC Kühlenfels die Saison 2009/2010 bereits erfolgreich abgeschlossen. Zwar waren zu diesem Zeitpunkt noch 22 Spiele zu absolvieren, das 2:0 im Derby gegen den SV Kirchenbirkig Regenthal jedoch, wiegt mehr als die restlichen Partien. "So ungefähr könnte man das sagen, die alten Herren haben ihr primäres Ziel in dieser Spielzeit jetzt schon erreicht", schmunzelt da auch der Spielleiter Jörg Arnold. Und er gerät bei dem Gedanken an den Erfolg ins Schwärmen: "Wir waren 90 Minuten ganz klar überlegen, haben verdient gewonnen, hätten noch mehr Tore schießen können." Warum also nicht öfter so? Bislang gewann der Drittletzte der Tabelle erst dreimal. Die Antwort liefert Arnold ebenfalls mit Blick auf den großen Sieg gegen Kühlenfels: "Da wollte nun mal auch jeder spielen..."

Saisonziel: Spiele

Jörg Arnold
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Die Struktur der zweiten Mannschaft ist das Problem beim SCK II. Die Ziele in der Saison deshalb bescheiden. Arnold: "Wir hatten uns in erster Linie wirklich fest vorgenommen, alle Spiele bestreiten zu können, keine Partie ausfallen zu lassen." Zu schwach besetzt sind die "Oldies" aus der zweiten Reihe, denn von einer Nachwuchsmannschaft ist noch keine Rede: "Die jetzige zweite Mannschaft besteht zu 80 Prozent aus alten Herren. Da hält sich die Beteiligung im Training schon auch mal in Grenzen, und das Training ist eben das A und O." Hinzu kam direkt zu Saisonbeginn enormes Verletzungspech - gleich dreimal riss im Training das Kreuzband. Zuletzt bei Arnold selbst, für ihn persönlich bereits der viere Kreuzbandriss in der Karriere. Langsam arbeitet auch der Spielleiter am Comeback, will sich aber noch nicht festlegen: "Ich will schon wieder spielen, dafür bin ich zu sehr Fußballer."

Verletzungspech und alternde Strukturen sollen aber die Qualität nicht schmälern. Im letzten Spiel vor der Winterpause glänzte der SC Kühlenfels beim 5:1 gegen Troschenreuth und untermauerte die Ambitionen. "Wir sind besser als Rang 13, wir können vom Potenzial her noch drei, vier, fünf Plätze weiter oben stehen", erklärt Arnold. Das habe Troschenreuth gezeigt. Und das Derby. Mit Hinblick auf die Rückkehr der Rekonvaleszenten (Arnold: "Wir sind erstmal froh, dass Winterpause ist!") sieht der Spielleiter seine Elf im Vorteil - und kennt auch den Ehrgeiz seines Trainers Rainer Häfner: "Der will sicher unter die ersten zehn."

Fernziel: Jugend

Reinhard Häfner
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Auf lange Sicht hofft Arnold darauf, seinem Trainer der ersten und zweiten Mannschaft "Frischfleisch" anzubieten. Die Basis ist da: A-Jugend, B-Jugend, C-Jugend, D-Jugend... Geduld ist gefragt. "Wir müssen noch eineinhalb Jahre überbrücken", erklärt Arnold, "im nächsten Jahr bekommen wir zwei raus, und zwei weitere werden. 18, ein Jahr später dann später dann sogar eine ganze Meng." Rosige Aussichten also für die Kühlenfelser Zukunft.

Bis dahin allerdings sollen es die "Oldies" richten - und die will auch Arnold keinesfalls unter Wert verkaufen. Immerhin erzielte die "Alte Herren", die sich zum Wohle des Vereins vor zwei Jahren aufgelöst hat, schon dreißig Saisontore. So zum Beispiel Alfred Hümmer, 45, der "schon die letzten drei, vier Jahre noch IMMER seine Tore für unsere "Zweite" gemacht hat", oder "Allrounder" Daniel Wiegärtner (37), der nicht laufstark aber clever ist. Oder Toptorjäger Roland Eckert, der noch "immer eine irre Kondition hat, der ist ein Athlet", so Arnold. Das Ergebnis: Sechs Tore hat Eckert bereits erzielt.

Die alten Eisen des SCK glühen also noch immer.

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