Ein Blick hinter die Kamera: Jasmin Starks besondere Reise(n) - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 06.05.2020 um 11:30 Uhr
Ein Blick hinter die Kamera: Jasmin Starks besondere Reise(n)
Rollt das runde Leder, so stehen stets die Akteure auf dem grünen Rasen im Mittelpunkt. Die spielfreie Zeit eröffnet nun die Möglichkeit eines Perspektivwechsels - gerichtet auf jene Menschen, die mit großem Engagement das Geschehen auf dem Platz einfangen. Weiter geht es mit Jasmin Stark, die neben dem Fußball und der Fotografie auch das Reisen zu ihren großen Leidenschaften zählt.
Von Michael Watzinger
Neben dem Fußball und der Fotografie zählt auch das Reisen zu Jasmin Starks (l.) großen Leidenschaften.
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Früh übt sich

Mit dem Thema Fußball kam Jasmin Stark schon in frühester Kindheit in Kontakt. In der Oberpfalz aufgewachsen war die gesamte Familie stets bei Spielen des Vaters in Holzheim dabei. "Auch meine Schwestern entdeckten schnell ihre Liebe zum Spiel und waren 1985 bei der Gründung der ersten Fußball-Damenmannschaft des SV Pölling dabei. Ich wollte zwar auch unbedingt mitspielen, war aber noch zu jung und somit zunächst nur das Maskottchen", blickt die 36-jährige mit einem Lachen auf ihre ersten Erfahrungen zurück.

Was folgte war in Pölling eine wahre Familienangelegenheit: "Mein Vater war dann als Betreuer tätig, meine Mutter war im Verein ebenfalls involviert und meine Schwestern spielten mit mir zusammen. Außerdem waren weitere Familienmitglieder mit an Bord. Das war schon ziemlich besonders." Aufgrund weniger werdender Spielerinnen zog es Jasmin nach einigen Jahren zum TSV Wolfstein, ehe sie schließlich im Jahr 2004 eine Ausbildung in Nürnberg begann und so, abermals wegen ihrer Schwester, beim SV Poppenreuth aufschlug. "Anfangs pendelte ich von Pölling aus nach Nürnberg und schlief öfter mal bei meiner Schwester auf der Couch. Nach einiger Zeit zog ich dann selbst nach Nürnberg."  

Familienbande: Beim SV Pölling war Jasmin Stark (unten, 3.v.r.) noch zu jung, um selbst zu spielen. Deshalb fungierte sie als Team-Maskottchen und feuerte ihre Schwestern Melanie (oben, 3.v.r.) und Stephanie (unten, 2.v.r.) gemeinsam mit ihrem Vater (o.r.), der als Betreuer tätig war, von der Seitenlinie aus an.
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Der SC Germania als Startschuss für die Kamera

Zwei Jahre später ging Jasmin dann zum SC Germania, wo sie erst Teil einer Kleinfeldmannschaft war und später aufs große Feld wechselte. "Dort habe ich dann auch das erste Mal Fotos gemacht. Diese Leidenschaft hatte sich bei mir schon früh gezeigt und ist noch etwas, das ich mit meinem Vater teile. Der war da sehr interessiert und entwickelte auch teilweise selbst. Mir hat das schon immer gefallen und durch meine Zeit bei Germania bin ich dem dann mehr und mehr nachgegangen und in die Aufgabe hineingewachsen." Durch das Fotografieren entwickelten sich im Laufe der Zeit immer mehr Freundschaften, viele Spieler fragten nach ihren Bildern und so war Jasmin auch auf vielen Mannschaftsveranstaltungen mit dabei. "Bei Germania herrschte eine total familiäre Atmosphäre. Es war einfach schön, da hautnah dabei sein zu dürfen. Der Kontakt ist auch nach meinem Wechsel zurück nach Poppenreuth nie abgerissen, zum Beispiel mache ich dort auch nach wie vor noch die Mannschaftsfotos."

Die große Schwester beim SVP

Seit 2006 ist die inzwischen 36-Jährige aber wieder für den SV Poppenreuth aktiv. Auch wenn sie in letzter Zeit verletzungsbedingt kürzertreten musste, ist ein Ende dabei noch nicht abzusehen: "Es macht mir einfach noch sehr großen Spaß. Es kamen und kommen auch zukünftig noch hervorragende, junge Spielerinnen aus der Jugend heraus. Es wächst etwas Tolles heran und ich habe das Gefühl noch meinen Teil beitragen zu können. Die Mädels sehen mich als große Schwester und ich versuche ihnen so gut ich kann zu helfen. Ob ich ihrem Wunsch, noch mindestens fünf weitere Jahre dabei zu bleiben, entsprechen kann, wird sich allerdings noch zeigen", lacht Stark. Wie eng sie mit dem SVP verbunden ist, spiegelt auch die Tatsache wider, dass sie neben dem Spielen und Fotografieren auch schon als Trainerin in der Verantwortung stand.

Jasmin Stark (in schwarz-grün) ist nach wie vor noch für den SV Poppenreuth am Ball und ist für viele ihrer Mitspielerinnen eine Art große Schwester.
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Das Einfangen von Emotionen   

Jasmin Stark ist also mit ganzem Herzen dabei. Fotos sind für sie daher nicht einfach nur Bildausschnitte, sondern vielmehr Erinnerungen und Emotionen: "Mit den Bildern verbinde ich so viele gemeinsame Momente. Es ist schon verrückt, an wie viele Details der Spiele ich mich rückblickend noch erinnern kann." Besonders zu schätzen weiß Jasmin dabei, dass auch abseits des Feldes Bekanntschaften und Freundschaften entstehen: "Ich mache ja nicht nur Bilder in Poppenreuth oder bei Germania, sondern allgemein auf den Sportplätzen in der Umgebung. In Gostenhof haben sie am Anfang ein wenig komisch geschaut, aber nachdem ich öfter vorbei kam, wurde ich immer herzlicher empfangen. Es ist einfach toll zu sehen, wie sehr das gemeinsame Interesse verbindet."

Freund Christoph Weiner und ganz besondere Momente

Unter all den Fotos hat Jasmin dabei ein ganz spezielles Lieblingsbild: "Als mein Freund Christoph bei seinem letzten Spiel für den SVP ausgewechselt wurde und er an der Seitenlinie gefeiert wurde, das werde ich nie vergessen - dabei war ich auf der anderen Seite des Feldes und war noch nicht einmal nah dran." Überhaupt entstehen mit ihm desöfteren außergewöhnliche Bilder, was auch mit ihrer gemeinsamen Leidenschaft, dem Reisen, zu tun hat: "Es gibt für uns nichts Schöneres als zusammen die Welt zu erkunden. Wir reisen in fremde Länder und wollen dabei nicht den typischen Touri-Urlaub machen, sondern Land und Leute kennenlernen. So waren wir zuletzt gemeinsam in Kenia und haben allerhand erlebt."

Ein etwas anderes Mannschaftsfoto: Jasmin Stark und Freund Christoph Weiner lernen auf ihren Reisen gerne Land und Leute kennen.
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In der Corona-Zeit hat Jasmin deshalb Bilder dieser letzten Reise auf den sozialen Netzwerken mit ihren Freunden geteilt. Sobald sich in Zukunft wieder die Gelegenheit auf neue Fotos ergibt, werden sicher einige hinzukommen - sei es von fremden Ländern, oder eben wieder von den Fußballfeldern dieser Region.

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