"Die Hauptaufgabe war für uns, die Truppe nach dem verpassten Aufstieg zusammenzuhalten", blickte Sack-Coach Jürgen Knott in der Stunde des Erfolges zurück, nachdem man ein Jahr zuvor in der Relegation auf dem Platz des ASV Zirndorf gegen den TSV Altenberg II unterlegen war. Es galt danach einen neuen Anlauf zu nehmen, um rauszukommen aus der ungeliebten B-Klasse. Für Knott und seinem Co-Trainer Siggi Drechsler war es der dritte Anlauf, seitdem die Ex-Germanen, gefolgt von 14 Spielern, in Sack angeheuert hatten.
Trainer Jürgen Knott und sein "Co" Siggi Drechsler (links) durften endlich den ersehnte Aufstieg feiern.
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Für Knott und Drechsler war es klar, dass man im dritten Versuch den Aufstieg packen wollte. Und auch die Mannschaft blieb dem Verein treu und nahm noch ein weiteres Jahr in der B-Klasse auf sich. Mit dem bewährten Kader, der zweifelsohne zu stark für die Liga war, sollte endlich der große Wurf gelingen. "Wir mussten unbedingt aus der Liga raus. Auf Dauer passt man sich dem Niveau sonst auch weiter an", sagte Knott, nachdem sein Team eben gezeigt hatte, dass man sich deutlich abheben möchte und ein sattes 26:0 auf die Anzeigentafel gezimmert hatte.
Die T-Shirts zur Meisterschaft durften am letzten Spieltag auch offiziell präsentiert werden.
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Die DJK Bayern II war als Sparringspartner bereit
Der Aufstieg war den Sackern in jener Saison 2014/15 in der B-Klasse 10 eigentlich schon drei Wochen vorher sicher. So richtig zum Feiern kam man dazu aber nicht, denn es fehlte schlichtweg ein Spiel in der aufgrund einiger Abmeldungen von spielfreien Spieltagen geprägten Liga, in welcher nur ein 0:1 gegen RB Fortuna Fürth die perfekte Saisonbilanz des TSV verhinderte. Zumindest zum Saisonabschluss durften die Sacker aber noch einmal ran, weil sich die DJK Bayern II als Sparringspartner fairerweise dazu bereit erklärt hatte.
Dabei wollten die Sacker ihren Torhunger, der in den vorherigen Wochen eine Zwangsdiät erfuhr, noch einmal richtig stillen. Und die Truppe vom Krugsportplatz war ein mehr als dankbarer Gegner. Zur Halbzeit reichte die einstellige Anzeigentafel nicht mehr aus. Gäste-Trainer Baumann hatte schon zur Pause genug und ersparte sich dann die noch folgenden 15 Gegentore.
Gleich schlägt es wieder ein im Tor der DJK Bayern II.
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FCN-Fanclub reichte dem Underdog die Bierflasche
Immerhin blieben schon noch elf DJKler auf dem Platz, große Gegenwehr war das aber sicher nicht, was sie dabei boten. Meist musste ein Sacker nur noch den Ball ins leere Tor schieben oder konnten mehrere TSV-Akteure frei vor dem Gäste-Keeper ausknobeln, wer sich in die Torschützenliste eintragen durfte. Vielleicht hatte auch der FCN-Fanclub "Pegnitz Bomber", der sein 10-jähriges Jubiläum am Sportgelände feierte, seinen Anteil, dass die Gäste 90 Minuten durchhielten. So gab es nicht nur für den DJK-Torwart schon während des Spiels eine Flasche "Trost-Bier" gereicht.
Während des Spiels war es ein Belastungstest der Tornetze, danach musste auch das Aluminium herhalten.
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Mit Fußball hatte das freilich nicht mehr viel zu tun. Am Spielende stand ein 26:0, in der Abschlusstabelle 121:9-Toren für die Sacker, die sich in der A-Klasse behaupten wollten. Drei Jahre später konnte man die A-Klasse 9 aber nicht mehr halten und stieg wieder in die B-Klasse ab, wo nun erneut ein Anlauf zum Aufstieg genommen wurde.
Die DJK Bayern meldete zur Hälfte der Saison 2016/17 endgültig ab und ist mittlerweile Geschichte. So wie auch jener außergewöhnliche Kantersieg der Sacker zur Meisterschaft.
Mehr Fotos von diesem Spiel finden sich in unserer Galerie auf unserer facebook-Seite!