Wachenroths Gerhard Girlich: Der Oberste der SVW-"Vereinsmeier" - anpfiff.info
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Artikel veröffentlicht am 27.04.2020 um 18:00 Uhr
Wachenroths Gerhard Girlich:
Der Oberste der SVW-"Vereinsmeier"
MAGAZIN
Gerhard Girlich ist Erster Vorsitzender beim SV Wachenroth. Aber nicht nur: Wo er gebraucht wird, da packt er mit an. Neben dem Feld sowieso, aber auch auf dem Feld oder, wie im vergangenen Winter, als er sich sogar in der Halle ins Tor stellte. Wir unterhielten uns mit dem 35-Jährigen, der mit Herzblut bei der Sache ist, seit er als C-Jugendlicher zum ersten Mal im Wachenröther Trikot gegen den Ball trat.
Von
Markus Schütz
"Das war spitze damals, als jedes Dorf noch eigene Jugendmannschaften hatte, eine Liga gefühlt im Umkreis von 25 Kilometer durchgeführt wurde und man dadurch jeden kannte.", blickt er auf seinen ersten Kontakt mit dem Vereinsfußball bei seinem Heimatverein zurück und schlägt den Bogen in die Gegenwart: "Das ist heutzutage leider nicht mehr so." Fußball war "einfach der Treffpunkt für alle, weil jeder aus dem Freundeskreis gespielt hat!" Auch das dürfte heutzutage kaum noch so sein. "Außerdem war Daniel Dotterweich zu der Zeit mein bester Kumpel, mit dem ich sowieso gefühlt jeden Tag auf dem Bolzplatz war.", berichtet er von der frühen Begeisterung, dem runden Leder hinterher zu jagen. Vor allem ein Mann sorgte dann dafür, dass Gerhard Girlich seit über 20 Jahren "mit Begeisterung dabei" ist: "Unser Trainer Manni Hegent, der alles für seine Jungs gemacht hat, hat uns geprägt!"
Feierlichkeiten im Alten Schlachthaus...
Gerhard Girlich
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Die Begeisterung für den Fußball, die als Kind entstand, hat sich bis heute erhalten. Und in der Zwischenzeit gab es, wie bei jedem anderen Fußballer auch, Höhen und Tiefen. "Die schönsten Erlebnisse waren eindeutig die beiden Aufstiege, die ich mitmachen durfte.", sagt Gerhard Girlich im Hinblick auf den als Spieler 2011 und auf den 2017, da schon als Funktionär. Beide Male ging es für die Rot-Schwarzen von der A- in die Kreisklasse. "Als Aktiver ist das natürlich das Ziel, worauf man eine ganze Saison lang hinarbeitet. Wir hatten mit Edgar Wildeis einen überragenden 40-Tore-Mann vorne drin und mit Uli Doktorowski einen Trainer, der wusste, uns auf Kurs zu bringen. Die anschließenden Feierlichkeiten im alten Schlachthaus werden mein Leben lang im Gedächtnis bleiben!"
Die Meisterschaft und der Aufstieg 2017 haben für Gerhard Girlich eine besondere Bedeutung.
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... und mit der kleinen Dormusik
Anders, "aber eigentlich noch viel schöner", war für den beruflich als Lean Management-Spezialist tätigen Girlich der Aufstieg 2017. "Weil meine Arbeit, meine Bemühungen und mein Herzblut drinsteckten." Und einiges an Planungen und Einsatz im Vorfeld: "Ich hatte mir sehr viel Zeit mit der Trainersuche gelassen und mit vielen Kandidaten gesprochen. Ich wusste, die Mannschaft hat Potenzial, wir brauchen nur noch jemanden, der es hebt. Mit Coach Alfred Bauer konnten wir eine perfekte Saison spielen, der 'Star' war die Mannschaft. Legendär war danach die Fahrt auf dem Bulldog-Anhänger und der Empfang durch eine unserer Blaskapellen, der kleinen Dorfmusik Wachenroth." Die ebenso groß aufspielte, wie ihre Landsmänner während der Saison im Trikot.
Wo Licht ist, ist natürlich auch Schatten. Und es dürfte kaum einen Fußballer geben, der ohne Tiefpunkte durch seine Laufbahn kommt. Natürlich auch Gerhard Girlich nicht. "Dabei ist klar, dass kein Abstieg schön ist, besonders bitter war es aber 2012, als uns nur ein weiterer Sieg gereicht hätte, um direkt in der Klasse zu bleiben.", blickt er acht Jahre zurück. "Außerdem", so fügt der Rechtsfuß weitere negative Erlebnisse an, "habe ich leider schon einige Verletzungen durch. Zum Beispiel einen Kreuzbandriss oder zuletzt zwei Bandscheibenvorfälle mit den dazugehörigen OP`s." Der Fußball hinterlässt eben auch seine Spuren. Mittlerweile gibt Gerhard Girlich dann auch mit einem Augenzwinkern bei seiner Lieblingspositon "auf der Bank neben dem Coach" und bei Gewicht "zu schwer für meine Größe" an. Für die Reserve ist er in der laufenden Serie aber immerhin dennoch bereits zwölf Mal aufgelaufen!
Gerhard Girlich (li.) 2014 als Aktiver im besten Fußballer-Alter. Mittlerweile fühlt er sich auf der Bank neben dem Trainer am wohlsten...
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"Mithelfen, vorhandenes Potenzial zu nutzen"
Erster Vorstand ist Gerhard Girlich seit 2017, vorher war er zwei Jahre dritter Vorstand und davor lange Beirat. Spielleiter, Abteilungsleiter, Sportlicher Leiter sind Tätigkeiten, die der 35-Jährige quasi nebenbei mit erledigt. "Ich würde es einfach schade finden, vorhandenes Potenzial nicht zu nutzen.", erklärt Gerhard Girlich seine Motivation, sich beim Heimatverein aktiv und an vorderster Front einzubringen. "Die vielen kleinen Erfolgserlebnisse, die man hat und auch die Freude der jüngeren Mitglieder, entschädigen bei Weitem für den Ärger, den man schon mal hat." Von Vorteil für einen Häuptling ist es, wenn er zahlreiche zuverlässige Indianer hat. Und die hat Gerhard Girlich, worüber er sehr dankbar ist: "Gerade beim SVW sind sehr viele engagierte, ehrgeizige 'Vereinsmeier' mit dabei, mit denen es einfach Spaß macht, das ganze Projekt weiterzuentwickeln. Das Gleiche gilt übrigens auch für unsere Gemeinde.", erklärt er. Nicht immer ist es einfach, Beruf, Beziehung und den Zeitaufwand für den Verein und das Amt unter einen Hut zu bekommen, wie Gerhard Girlich zugibt: "Wenn meine Freundin nicht zu hundert Prozent dahinterstehen würde und nicht selbst aktiv dabei wäre, wäre das Ganze in dem Umfang nicht möglich!"
"Jugendarbeit weiterhin in den Vordergrund rücken"
Das vom Vorsitzenden Gerhard Girlich allgemein formulierte Ziel für den SV Wachenroth lautet: "Wir möchten uns als Verein kontinuierlich und wirtschaftlich gesund weiterentwickeln." Ins Auge gefasst hatten er und seine Mitstreiter auch einmal ein Kunstrasenspielfeld, aber das Projekt "haben wir erstmal für beendet erklärt. Aufgrund der Mikroplastik-Diskussion." Dafür hätte für dieses Jahr eigentlich ein für den SVW sehr großes und wichtiges Projekt angegangen werden sollen, nämlich "die Komplettsanierung des B-Platzes mit neuem LED-Flutlicht, Bewässerungsanlage, Umzäunung und natürlich mit einem ganz neuen Rasenbelag.", klärt Gerhard Girlich auf. "Unseren Sportlern und vor allem den Kids auch fürs Training beste Voraussetzungen bieten", das hatten die Verantwortlichen dabei im Sinn. Aufgrund der aktuellen Situation musste das allerdings erstmal verschoben werden. Fest im Blick und ein wichtiges Betätigungsfeld soll beim SV Wachenroth "aber vor allem die Jugendarbeit bleiben, die in allen Bereichen weiter in den Vordergrund rücken soll und dementsprechend müssen wir uns weiterentwickeln."
An dem beherrschenden Thema unserer Tage kommen weder der SV Wachenroth noch sein Vorsitzender vorbei, dessen Mutter zur Risikogruppe gehört, weswegen Girlich natürlich besonders auf Schutzmaßnahmen achtet. "Ansonsten sucht man sich halt Aufgaben zu Hause, sortiert mal den Keller durch oder schmiedet Pläne für die Zukunft.", erklärt er, wie er mit der gewonnenen bzw. verlorenen Zeit umgeht, die die Beschränkungen mit sich bringen. "Es ist aber schon eine gewaltige Umstellung. Der persönliche Kontakt zu meinen Mitmenschen fehlt mir schon sehr.", gibt Gerhard Girlich zu. Was seinem SV Wachenroth, wie allen anderen Vereinen auch, momentan fehlt, sind die Einnahmen.
Gerhard Girlich (li.) als junger Vorsitzender im Jahre 2018 bei der Ehrung der Gründungsmitglieder.
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"Am wichtigsten die Gesundheit, unsere Familien und Arbeitsplätze"
Gerhard Girlich weiß freilich die Prioritäten richtig zu setzen: "In erster Linie sind natürlich erst einmal unsere Gesundheit, die unserer Familien und unsere Arbeitsplätze das allerwichtigste." Als Vereinsvorstand gibt er dennoch zu bedenken, "dass gerade Sportvereine für viele Menschen sehr wichtig sind und teilweise auch der Lebensmittelpunkt. Von daher ist es schon nicht ganz so einfach, den Leuten zu verbieten, zum Beispiel das Sportgelände zu betreten. Wir als Verein haben daran zu knabbern, unsere Einnahmen sind auf Null heruntergefahren, unsere fixen Kosten, zum Beispiel der Kredit für unser neues Sportheim, laufen dagegen natürlich erstmal weiter.", zeigt er die aktuellen Probleme auf. "Das wird je nach Dauer des Ganzen dann schon interessant, unsere Sportlerkerwa fällt Corona zum Opfer, da fehlen dann wieder Einnahmen.", so Girlich, der auch die Zeit nach der Pandemie im Blick hat: "Auch was das Thema Sponsoring angeht, wird es in der näheren Zukunft nicht so leicht werden, denn auch hier rechne ich mit deutlich weniger, als in den letzten Jahren." Girlich hat allerdings auch eine klare und positive Botschaft für die ca. 550 Mitglieder: "Nichtsdestotrotz sind wir als Verein sehr gut aufgestellt und werden diese Situation meistern!"
Zu meistern gilt es schlussendlich - auch, wenn das Sportliche momentan in den Hintergrund gedrängt wurde - die Abstiegsgefahr, in der sich der SV Wachenroth in der ja noch zu beendenden Saison 19/20 befindet. "Grundsätzlich finde ich die sportliche Entwicklung der letzten Jahre erst einmal sehr gut. Schließlich haben wir uns kontinuierlich weiterentwickelt und die Mannschaft schien auch gefestigt.", so Gerhard Girlich über den SVW, der aktuell mit 17 Punkten Vorletzter der KK3 ist und eigentlich "den nächsten Schritt machen und einen Platz zwischen fünf und neun erreichen" sollte. "Aber ab dem ersten Spieltag hatten wir so viele Ausfälle, wie ich es persönlich noch nie erlebt habe!", weist der Vorsitzende auf die bereits 55 in beiden Herrenmannschaften eingesetzten Personen. "Das ist einerseits ein Zeichen dafür, dass Spielermaterial vorhanden ist - aber von denen sind natürlich nicht alle regelmäßig im Training."
"Alles in die Waagschale werfen"
"Wenn es und falls es weitergeht," für diesen Zeitpunkt hat Gerhard Girlich eine klare Forderung: "Wir müssen in den verbleibenden Spielen alles reinwerfen, um den Abstieg zu verhindern. Unsere Zielsetzung für die nächsten Jahre ist es, die Mannschaft weiter zu festigen und weiterzuentwickeln. Ein wichtiger Punkt ist dabei, wie gesagt, die Jugendarbeit, denn nur so kann ein kleiner Verein wie unserer überleben. Wir sind für die kommende Saison - wann immer die dann startet - gut aufgestellt: Mit dem neuen Spielertrainer Roland Kleebauer und dem ein oder anderen Neuzugang." Und natürlich weiterhin mit dem Obersten der Wachenröther Vereinsmeier, Gerhard Girlich!
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Steckbrief Gerhard Girlich
Gerhard Girlich
Spitzname
Gerd
Alter
40
Geburtsort
Nürnberg
Wohnort
Wachenroth
Familie
in Beziehung
Nation
Deutschland
Größe
181 cm
Beruf
Spezialist Lean Management
Hobbies
Fußball, Skifahren, Sportverein
Starker Fuß
Rechtsfuß
Erfolge
Die Aufstiege 2011 und 2017 jeweils in die Kreisklasse
Bilder-Galerie
5 Bilder ansehen
Sportstätte SV Wachenroth
Waldstadion
Reumannswinder Str.
96193 Wachenroth
Über die Bundesstraße B 22 Richtung Burgebrach fahren und vor Birkach links Richtung Pommersfelden abzweigen. Dem Straßenverlauf über Vorra, Weiher, Oberndorf und Steppach folgen, weiter geradeaus nach Stolzenroth und Mühlhausen. Am Ortsende rechts abbieg (Richtung Reumannswind)
Funktionäre SV Wachenroth
1. Vorsitzender
Gerhard Girlich
Schulstraße 12, 96193 Wachenroth
Mobil: 015146601676
EMail: gerhardgirlich@web.de
2. Vorsitzender
Heiko Dittmann
Mobil: 0171/2306961
EMail: HeikoDittmann@t-online.de
Abteilungsleitung Fußball
Gerhard Girlich
Schulstraße 12, 96193 Wachenroth
Mobil: 015146601676
EMail: gerhardgirlich@web.de
AH-Leiter
Holger Bauer
Am Weißen Berg , 96193 Wachenroth
Mobil: 01718325555
Jugendleitung
Franz Bayer
Volkersdorf 5, 96193 Wachenroth
Tel. priv.: 09548-981134
Mobil: 0171-3432398
EMail: NIMMII@t-online.de
Jugendleitung
Heiko Dittmann
Mobil: 0171/2306961
EMail: HeikoDittmann@t-online.de
Daten SV Wachenroth
SV Wachenroth 1948 e.V.
Gründung:
1948
Mitglieder:
550
Farben:
rot-schwarz
Abteilungen:
Fußball, Tennis, Wandern, Tischtennis, Kinderturnen, Fitness-Gymnastik, Seniorenturnen, Taekwondo
Internet:
http://www.svwachenroth.de
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