Bayreuth-Kulmbach | Nicht angemeldet | Registrieren | Login

Artikel veröffentlicht am 21.04.2020 um 19:00 Uhr

Unterstützung für #WeKickCorona: ASV Ippesheim startet Spendenlaufaktion

Der ASV Ippesheim startet einen Spendenlauf und möchte mit dieser Aktion die Initiative #WeKickCorona, die von den beiden Nationalspielern Leon Goretzka und Joshua Kimmich ins Leben gerufen wurde, unterstützen. Nach nicht einmal 24 Stunden ist Chef-Organisator Christian Drumm mit der Resonanz sehr zufrieden und hofft auf weitere Teilnehmer. Auch weitere Vereine haben dem ASV bereits ihre Unterstützung zugesichert.

Von Lukas Hörlin

3.200 Spender, 1.500 Anträge, 198 unterstütze Projekte und mehr als 3,7 Millionen Euro für karitative Einrichtungen, #WeKickCorona ist einer der einflussreichsten Hilfsorganisationen, die in Zeiten der Corona-Krise für Zusammenhalt und Verantwortungsbewusstsein innerhalb der Gesellschaft kämpft sowie akut Hilfsbedürftigen unter die Arme greift. Gegründet wurde die gemeinnützige Initiative von Leon Goretzka und Joshua Kimmich. Unterstützung finden die beiden Profis des FC Bayern München nicht nur unter Berufskollegen, sondern inzwischen auch weit über die Sportwelt hinaus. So haben sich beispielsweise bereits Musiker Felix Jaehn, Sänger Johannes Oerding oder Schauspieler Florian David Fitz am Vorhaben der DFB-Auswahlspieler beteiligt.

Auch der ASV Ippesheim partizipiert

Christian Drumm

anpfiff.info

Nun supporten auch die Kicker des ASV Ippesheim die Kampagne in Form eines Spendenlaufes. Das Grundprinzip dabei: Pro Kilometer, den die einzelnen Spieler im Zeitraum vom 20. bis 26. April zurücklegen, wird am Ende der Woche ein festgesetzter Betrag an die #WeKickCorona-Stiftung übergeben. „Zuerst sammeln wir innerhalb der Mannschaft ein, wer wie viel spenden möchte. Jeder kann freiwillig mitmachen, niemand muss und der Teilnahmebetrag ist frei wählbar“, berichtet ASV-Spielertrainer Christian Drumm, der Schirmherr der Aktion ist.

Zunächst dachte man bei den Projektverantwortlichen daran, die gesammelten Gelder lokal an Hilfsbedürftige zu vergeben, doch wurde dabei schnell mit Problemen konfrontiert: „Wer bekommt was? Man macht sich vielleicht unbeliebt, obwohl man eigentlich etwas Gutes tun will. Das wird schnell kompliziert, man muss Grenzen setzen und es gibt Verlierer.“ Daher wurde eine übergeordnete Organisation gesucht, „#WeKickCorona war am besten geeignet. Dadurch ist eine schnelle Hilfe für Notleidende möglich“ , berichtet Drumm.

Ein Rechenbeispiel: Ein Spieler legt für sich selbst den Betrag von 2 Cent pro gelaufenem Kilometer der Mannschaft fest. Dann würde das bei einer insgesamt bewältigten Strecke von 500 km eine Spende von 500 km x 0,02 €/km = 10 € ergeben.

Wunschziel 1000 Kilometer

Zudem besteht auch für Personen, die nicht Teil der ASV-Mannschaft sind, die Möglichkeit mitzuwirken. Durch Kommentare unter den Facebook-Post oder durch direkten Kontakt zu einem der Verantwortlichen ist es ebenfalls möglich einen Fixbetrag für die zurückgelegte Distanz am Ende des Spendenlaufes beizusteuern. Obendrauf können auch einzelne Akteure durch Markierungen in den Kommentaren dazu animiert werden, zu einem positiven Gesamtresultat beizutragen. Der jeweilige „Motivator“ zahlt dann explizit für die Laufleistung des gewählten Spielers.

Christian Drumm wird anhand der Ergebnisse ermitteln, wie viel jeder einzelne Teilnehmer letzten Endes zu schenken hat. „Wir hoffen in diesem Zeitraum die 500 Kilometer knacken zu können. Es darf sich dann gerne nach oben entwickeln. Mein Wunschziel sind 1.000 Euro, dass ich das Ganze für mich als Erfolg werten würde.“ Seit Ankündigung der Benefizunternehmung am Sonntagabend ist aufgrund der hohen Resonanz am ersten Tag das Überschreiten von Drumms Traummarke schon absehbar. „Es müsste schon viel passieren, dass das nicht mehr klappt.“

Impuls aus der Mannschaft

Das Laufen wird für die ASV’ler während des Vorhabens keine neue Tätigkeit darstellen. Bereits während der vom BFV verhängten Zwangspause gab der Übungsleiter seinen Schützlingen Laufeinheiten als Hausaufgaben mit auf den Weg. Als zusätzlichen Ansporn lobte der studierte Sportökonom in der dritten Homework-Woche für neue Bestzeiten oder wöchentliche Gesamtdistanzen über 35 Kilometer einen bei Fußballern besonders beliebten Preis aus: Bier.

Den entscheidenden Impuls, der zum Konzept des Spendenlaufes führte, lieferte dann Verteidiger Simon Müller. Anstatt „sich selbst nur mit Alkohol zu belohnen“, könne man auch eine neue Aktion für einen guten Zweck starten. Aus diesem Vorstoß heraus entwickelte Drumm mit seinem Kapitän und weiteren Vertretern des Vereins den Plan des Anti-Corona-Laufs.

Anstatt nur für Bier zu laufen, wollen die Spieler des ASV Ippesheim durch ihre Leistungen auch Hilfsbedürftige unterstützen.

anpfiff.info

Um den Projekt eine große Bühne bieten zu können, fragte man bei den zuständigen Verantwortlichen des Bayerischen Fußball-Verbandes nach Unterstützungsmöglichkeiten. Diese wäre den Blau-Weißen auch gerne zugesichert worden, doch mit der Durchführung der Webinare und der Organisation zur Umfrage über den weiteren Saisonverlauf mussten in der Zentrale anderweitig Prioritäten gesetzt werden.

Weitere Vereine sichern Unterstützung zu

„Eigentlich wollten wir diese Verzögerungen abwarten, bis wir mit unserer Aktion starten. Nachdem aber verkündet wurde, dass bis zum 01.09. kein Fußball gespielt wird, wollte ich die Mannschaft nicht drei oder vier Wochen lang nichts machen lassen und sie dann zum Laufen schicken.“ Der Spendenlauf wird dadurch zur Abschlusswoche für die Mittelfranken ehe es in die Ferien geht.

Bisher erreichte Drumm durchweg positives Feedback und auch von seinen Spielern ist er angetan: „Es haben sich viele gemeldet, die die Aktion gut finden. Es waren deutlich mehr Rückläufe als gedacht. Ich habe auch innerhalb der Mannschaft einen niedrigeren Durchschnitt erwartet, die Jungs zeigen sich sehr spendabel.“ Innerhalb der ersten 24 Stunden wurden mit dem Post auf Facebook über 4.000 Personen erreicht.

Inzwischen haben sich weitere Vereine wie der FC Gollhofen, der SVV Weigenheim und der FC Einigkeit Rottershausen dem Ippesheimer Beispiel angeschlossen und wollen sich entweder beteiligen oder in naher Zukunft eigene Unterfangen starten. „Ich danke den Vereinen schon jetzt dafür. Es wäre schön, wenn vielleicht noch weitere folgen. Wer weiß, möglicherweise kommt noch der eine oder andere von außen auf uns zu. Nach oben hin sind wir gerne offen.“ Wer sich beteiligen möchte, kann Christian Drumm unter drummm@web.de kontaktieren.