Meinungen aus dem SK Würzburg: "Zu spät, aber konsequent" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 13.03.2020 um 14:30 Uhr
Meinungen aus dem SK Würzburg: "Zu spät, aber konsequent"
Nach anderen Landesverbänden hat auch der Bayerische Fußballverband die Spiele bis zum 23. März 2020 ausgesetzt, just vor Rundenbeginn in den unteren Liga. anpfiff.info hat sich bei den Vereinen umgehört und mit Trainern und Verantwortlichen gesprochen. Alle befürworten die Maßnahme. Nur Zeitpunkt und Dauer stoßen auf Kritik. Auch sind die Bedenken nach einer sinnvollen Lösung groß.
Von Alexander Rausch
Jörg Albert (FC Ruppertshütten): Für die Spieler ist es besser, wenn die Partien abgesagt werden, selbst wenn in unseren Klassen nicht so viele Zuschauer kommen. Aufgrund des Körperkontaktes überträgt sich das Virus eben doch schneller. Allerdings hätte der Verband auch das Training strikt untersagen müssen. Auch in Sachen Fortsetzung sollte sich der BFV deutlicher äußern, welche Überlegungen er anstellt. Ob wir bis Juni spielen oder den Spielplan durchziehen mit englischen Wochen. Es ist klar, dass sich das Thema noch länger zieht. Daher finde ich, dass es gleich Entscheidungen geben sollte, wie mit Trainern verfahren werden soll. Eine klare Linie würde ich befürworten.

Jochen Raps (Vorstand DJK-SV Riedenheim): Letztlich ist es nur konsequent, um die Infektionsrate nicht weiter derart exponentiell nach oben schnellen zu lassen und um das Ganze einzudämmen. Schließlich haben wir auch in Deutschland nur begrenzte Kapazitäten. Damit ist nicht zu spaßen. Deshalb müssen wir als Spieler und Verein unseren Teil dazu beitragen. Aus sportlicher Sicht ist die Absetzung schade, aufgrund unserer Tabellensituation und der absolvierten Vorbereitung. Zudem ist nicht abzusehen, wie es weitergeht, ob es nur zwei Wochen sind oder sogar die Saison beendet und/oder annulliert wird. Letzteres wäre das Supergau.

Marco Amrehn (Interimstrainer SV Veitshöchheim): Die Entscheidung ist absolut folgerichtig. Allerdings halte ich es für nicht nachvollziehbar, warum der Spielbetrieb nur bis zum 23. März ausgesetzt wird. Die Schulen und Kitas haben schließlich bis Ende der Osterferien zu. Daher ist die Dauer zu kurz. Meine Lösung wäre - und das sage ich schon seit Jahren, von März bis Oktober eine ganze Saison zu spielen. Die Sommerpause, die es früher gab, gibt es in dieser Form nicht mehr. Daher fände ich sinnvoll, im Amateurbereich so zu spielen und im Sommer zwei Wochen Pause zu machen. Nun hat der Verband die Chance, selbst wenn es ein unschöner Anlass ist, sich, gemeinsam mit den Vereinen, darüber Gedanken zu machen.

Matthias Purucker (Sportvorstand TSV Rottenbauer)
: Die einzig richtige Entscheidung. Im Juniorenbereich hätte die Aussetzung aus meiner Sicht sogar bis einschließlich der Schulaussetzung machen sollen. Das hätte ich mir gewünscht. Auch der Zeitraum wird sich nicht auf zwei Wochen beschränken. Natürlich ist es schade, weil alle aktuell im Saft stehen. Allerdings müssen wir in der aktuellen Situation alle an einem Strang ziehen. Daher haben wir auch das Training ausgesetzt. Dennoch bin ich gespannt, wie die Situation hernach gelöst wird, sollte sich Aussetzung verlängern.

Benjamin Krumpholz (Sportleiter TSV Sulzfeld): Ich komme gerade aus der Schule. Da die Schulen ab Montag geschlossen sind, ist es vollkommen richtig, auch den Spielbetrieb einzustellen. Meiner Meinung nach ist der Zeitraum zu kurz. Denn die Höhepunkte der Ausbreitung werden deutlich später erwartet. Dennoch verstehe auch den kurzen Zeitraum, damit die Planungssicherheit gegeben sein wird. Alles andere als eine Aussetzung wäre absolut nicht nachvollziehbar gewesen. Wir werden auch den Spielbetrieb bis auf Weiteres einstellen, denn die Gesundheit geht klar vor der sportlichen Betätigung. Es ist wichtig, dass in allen gesellschaftlichen Bereichen die Ausbreitung verhindert wird. Daher bin ich mir nicht sicher, ob der Spielbetrieb nochmals aufgenommen werden sollte in diesem Spieljahr.

Thomas Beer (Trainer SSV Kitzingen): Es geht dem Verband um eine Vorsichtsmaßnahme. Deshalb müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Daher kann ich die Entscheidung nachvollziehen. Sportlich gesehen wird es sicherlich schwierig, die kommenden Wochen zu überbrücken, vor allem nach einer intensiven Vorbereitung. Uns wird uns sicher der Rhythmus fehlen. Bei den anstehenden Ansetzungen der Nachholspiele hoffe ich auf Fingerspitzengefühl der Verantwortlichen oder die Saison über den Mai hinaus zu verlängern. Es wird interessant sein, wie der Verband das regelt.

C
hristian Volkamer (Trainer SV Willanzheim): Dadurch dass die Ausbreitung erst am Anfang ist, finde ich es richtig, dass der Spiel- und Trainingsbetrieb eingestellt wird. Und daran halten wir uns auch alle, so dass niemand über den Fußball infiziert wird. Denn Fußball ist nur ein Spiel, nur unser Hobby und in solchen Situationen muss das Hobby einige Zeit aussetzen. Das ist zwar ärgerlich, aber es ist unsere Pflicht und dieser kommen wir gerne nach, um die weitere Verbreitung zu stoppen.

Wie seht Ihr die Entscheidung des Bayrischen Fußballverbandes? Wie geht Euer Verein mit der aktuellen Situation um? Worauf achtet Ihr besonders? Sagt uns Eure Meinung über die Kommentarfunktion!

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