Abstiegskampf des Tages: Ketschendorf siegt im Sechs-Punkte-Spiel - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 08.03.2020 um 18:53 Uhr
Abstiegskampf des Tages: Ketschendorf siegt im Sechs-Punkte-Spiel
SPIELTAG AKTUELL Zwölf Zähler Rückstand hatte Schlusslicht SC Jura Arnstein vor dem ersten Pflichtspiel des Jahres 2020 auf das rettende Ufer. Dort rangierte just jener SV Coburg-Ketschendorf, der nach umkämpften 90 Minuten schließlich auch die Punkte aus dem Jura entführen sollte. Für die Gäste traf ein Vorzeigesportler...
Von Bernd Riemke

"... und für dich gibt's Spezi!", hallte es aus dem Jubelkreis nach Spielschluss in Richtung Tolga Jungkunz, dem zuvor der goldene Treffer des Tages gelang. Der Vorzeigesportler, der auch außerhalb der Fastenzeit auf Alkohol und Nikotin verzichtet, wird es sich schmecken lassen. Schließlich bedeutete sein 1:0 im Abstiegskampf beim SC Jura Arnstein wichtige drei Zähler für Mit-Aufsteiger SV Coburg-Ketschendorf. Die Elf von Spielertrainer Patrick Schuberth kletterte durch das 1:0 im Nachholspiel des 18. Spieltags auf Rang zehn und hat nun vier Zähler Vorsprung auf den Relegationsrang.

Mit dem "allerschwächsten" Fuß

Auf dem Nebenplatz des Sportclubs entwickelte sich aufgrund der Witterung und der Platzverhältnisse eine Partie, die beinahe folgerichtig wenig spielerische Höhepunkte zu bieten hatte. Dabei lang der enge Platz in einem ordentlichen Zustand da, war insgesamt aber sehr holprig, was den Akteuren flüssige Kurzpasskombinationen nur schwer möglich machte. Beide Parteien versuchten es auch gar nicht erst und so ergab es sich, dass aus dem Spiel heraus kaum nennenswerte Chancen entstanden. Standards sollten für Gefahr sorgen und das taten sie vorwiegend auf Seiten der Gäste. Zweimal war es in der Anfangsphase Philipp Bauer, der an seinem ersten Bezirksligator vorbeischrammte. Stahl er sich in der zehnten Minute noch geschickt frei und stand anschließend aus spitzem Winkel in schwieriger Position zum Tor, so war es nach einer Viertelstunde gleichsam viel komplizierter das Spielgerät aus fünf Metern freistehend über den Querbalken als in die Maschen zu setzen. Dies erledigte sieben Minuten vor der Pause Tolga Jungkunz, der einen verunglückten Abstoß des SC-Hüters etwa 30m vor dem Tor aufnahmen und nach einem kurzen Sprint trocken ins kurze Eck traf. "Der Torwart hat bei diesen Platzverhältnissen Schwierigkeiten. Da habe ich natürlich spekuliert, bin angelaufen und war dann etwas spritziger als der Verteidiger", schildert Jungkunz die Entstehung seines 1:0 mit dem "allerschwächsten seiner Füße", wie er schmunzelnd ergänzt. Der Rechtsschuss aus 18m passte haargenau neben den Pfosten. Julian Betz bot sich im direkten Gegenzug - natürlich nach einer Ecke - die Gelegenheit zum unmittelbaren Ausgleich, doch seine Direktabnahme segelte um wenige Zentimeter über die Latte.

Jonas Krüger (li.) will es nicht wahrhaben, dass Florian Dauer (re.) einen Freistoß in aussichtsreicher Position zugesprochen bekommt.
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An Höhepunkten arm

Nach dem Wechsel beschränkte sich Ketschendorf im Wesentlichen darauf die Führung zu verteidigen. Florian Dauer aus dem Zentrum heraus und Johannes Freitag in vorderster Spitze waren die Aktivposten der Juraboys, die letztlich aber auch wenig zwingende Chancen kreieren konnten. Patrick Schuberth und Jonas Krüger stellten ein unüberwindbares Bollwerk in der Innenverteidigung dar. Nach vorne sorgten die Gäste zwar immer wieder für Entlastung, klare Möglichkeiten sprangen aber ebenso wenig heraus. "Wir haben ein bisschen mehr gegeben und den Abstiegskampf voll angenommen", sprach Tolga Jungkunz von einem am Ende sicher nicht unverdienten Erfolg seiner Mannschaft. Den sprichwörtlichen Vater des Erfolges hatte er auch rasch ausgemacht. "Unser Coach ist der Antreiber. Er motiviert uns so heftig, dass wir uns im Kopf genau auf dieses Spiel einstellen konnten", so der Siegtorschütze abschließend, der mit einem kühlen Spezi auf wichtige drei Punkte anstoßen konnte. Für die Juraboys wird die Luft nach der siebten Niederlage in Folge und dem sportlich verpatzten Auftakt ins Kalenderjahr 2020 indes immer dünner. Der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt nun schon dreizehn Zähler. Die Aufholjagd muss Arnstein zunächst ohne Timo Hopf starten. Der 21-Jährige kam in der Schlussminute der regulären Spielzeit gegen Timon Mayer den entscheidenden einen Schritt zu spät und sah vom Unparteiischen dafür die glatt rote Karte.

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Spielstenogramm

Tore: 0:1 Jungkunz (38.)
Gelbe Karten: Tremel P. - Foulspiel (51.), Reh T. - Foulspiel (84.), Hopf T. - Foulspiel (86.), Raab - Foulspiel (88.) / Seyfarth - Ball-Wegschlagen (79.), Mayer - Foulspiel (82.) | Rote Karten: Hopf T. - Foulspiel (89.) / -
Zuschauer: 155 | Schiedsrichter: Stefan Linß (TSV 07 Bayreuth-St. Johannis) 3,0


Tabelle Bezirksliga Oberfranken

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
20
40:24
38
6
18
34:22
29
7
18
29:25
29
9
19
33:25
27
10
19
16:21
23
11
20
18:29
22
12
20
28:42
21
13
19
17:33
19
14
19
15:39
18
15
19
32:54
14
16
19
20:56
8
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