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Artikel veröffentlicht am 04.02.2020 um 12:00 Uhr
Mission Impossible?:
Tuspo Nürnberg will Kreisoberhaus nicht abschenken
Die Situation bei Tuspo Nürnberg sieht über den Jahreswechsel freilich düster aus: lediglich sechs gesammelte Punkte, 14 Zähler Rückstand auf den Relegationsrang. Mit einigen Gesprächen und einer ausführlichen Analyse betrieb man über die Winterpause hinweg Ursachenforschung beim Tuspo und geht nun mit neuem Elan an die Herkulesaufgabe. Abteilungsleiter Armin Völker stellt klar, man werde die Liga nicht abschenken.
Von
Michael Watzinger
Aufsteiger Tuspo Nürnberg hatte eine schwere Hinrunde zu verdauen. Nun geht man am Marienberg aber mit neuem Mut an die Herkulesaufgabe heran.
fussballn.de / Koegel
Die verkorkste Rückkehr ins Kreisoberhaus
Als Aufsteiger fand der Tuspo Nürnberg im vergangenen Spieljahr über die Relegation zurück ins Kreisoberhaus. Dass es dort ein böses Erwachen geben würde, war so nicht abzusehen. Ein halbes Jahr nach der Kreisliga-Rückkehr steckt das Team vom Marienberg nun ganz tief im Keller fest: nur zwei Siege bei bislang 20 ausgetragenen Partien zeugen von einer bislang verkorksten Serie. Wo viele Vereine längst den Trainer gewechselt hätten, ging man beim Tuspo hingegen in der Winterpause gemeinsam auf Ursachenforschung. Abteilungsleiter Armin Völker erklärt die Situation:
"Natürlich ist die aktuelle Lage nicht das, was wir uns alle vorgestellt haben. Für uns ging es aber nicht darum, Schuldige zu suchen, denn das wäre einfach falsch. Die Gesamtsituation war in der Hinrunde schlichtweg alles andere als einfach. Für uns ging es vielmehr darum, die Gründe für unser bisheriges Abschneiden klar herauszuarbeiten und Lösungsansätze zu finden."
Tuspo-Abteilungsleiter Armin Völker (l.) ging zusammen mit Trainer Metin Kett (r.) auf Ursachenforschung, nun gilt es die richtigen Schlüsse zu ziehen.
fussballn.de / Strauch
Viele Ausfälle, wenig Konstanz
Gerade der Start ist für Aufsteiger bekanntermaßen immer wichtig. Jeder Neuankömmling hofft darauf, die Aufstiegseuphorie mitnehmen und möglichst lange auf der Erfolgswelle weiter reiten zu können. Beim Tuspo allerdings herrschte schnell Ernüchterung:
"Bei uns war diesmal von Beginn an irgendwie der Wurm drin. Zunächst hatten wir im Sommer einige Abgänge zu verkraften, anschließend kamen zahlreiche gleichzeitige Urlauber hinzu und auch von Langzeitverletzungen, wie bei unserem Abwehrmann Tobias Osterrieder, blieben wir nicht verschont. So legten wir direkt einen Fehlstart hin, auch weil wir den Ausfall von sieben, acht Stammkräfte zur gleichen Zeit einfach nicht kompensieren konnten. Das war dann schon eine richtige Hypothek, mit der man erst einmal klar kommen muss - gerade als sehr junge Mannschaft"
, führt der Abteilungsleiter aus.
Katerstimmung wich dem Trotz
Keine Frage, der Tuspo wurde im Kreisoberhaus mächtig durchgeschüttelt. Wo andernorts in so einer Lage aber oftmals alles auseinander brach, herrscht am Marienberg nun der Kampfgeist.
"Wir haben wirklich viele Gespräche geführt und sind uns alle einig, dass wir die Kreisliga nicht einfach abschenken werden. Natürlich sind wir keine Träumer, wir wissen um unsere schwierige Lage. Trotzdem wollen wir uns bis zum Schluss gegen den Abstieg wehren! Wir haben lange und hart dafür gekämpft, um in der Kreisliga zu spielen - warum also sollten wir das jetzt einfach abschenken?"
, macht Völker die Situation deutlich. Auch die Spieler stehen nach wie vor zu ihrem Verein:
"Bei unserer Jahreshauptversammlung vor ein paar Tagen waren über 20 Spieler anwesend - das zeigt, dass sich unsere Jungs voll und ganz mit dem Verein identifizieren, wir haben wirklich eine charakterstarke Truppe mit duften Typen",
lobt der Abteilungsleiter, der in seinem Amt für zwei weitere Jahre bestätigt wurde, die Mannschaft.
Auch wenn es für den Aufsteiger in den bisherigen Partien nur selten Grund zum Jubeln gab, der Tuspo will sich der 'Mission Impossible' stellen und bis zum Ende kämpfen.
fussballn.de / Strauch
Engagement der Mannschaft macht Mut
Eben jene Mannschaft zeigt auch im Training die nötige Mentalität.
"Wir hatten bei unserer aussichtslosen Lage 14 bis 17 Mann im Training. Das ist wirklich nicht selbstverständlich und verdient großes Lob! Die Jungs hatten jetzt gut sieben Wochen Pause - auch um die Köpfe ein wenig frei zu bekommen. In der Vorbereitung wollen wir nun ein paar Veränderungen vornehmen und dann sehen wir mal, was am Ende raus kommt."
Mit Mut gilt es nun den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen. Angst vor der Zukunft hat Abteilungsleiter Völker nicht:
"Viele der Jungs haben bereits zugesagt, auch bei einem Abstieg bleiben zu wollen. Somit würden wir in der neuen Saison auch eine schlagkräftige Truppe für die Kreisklasse stellen."
Und weiter erklärt Völker:
"Metin und ich haben ausgemacht, die weitere Entwicklung abzuwarten. Wir arbeiten mittlerweile schon so lange zusammen, wir haben keine Geheimnisse voreinander, sondern ein absolut offenes und ehrliches Verhältnis und wollen beide nur das Beste für die Jungs und unseren Verein. Es gilt jetzt erstmal all unsere Kraft in die Mannschaft zu stecken."
Der Tuspo nimmt sich also der aussichtslos wirkenden Lage an - wird am Ende gar die 'Mission Impossible' noch gelingen?
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