Verstärkung für den Primus: "Der Wohlfühlfaktor muss stimmen" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 13.01.2020 um 06:00 Uhr
Verstärkung für den Primus: "Der Wohlfühlfaktor muss stimmen"
Zwei Jahre nach dem Abstieg aus der Landesliga Nord klopfen die Damen der SpVgg Erlangen wieder vehement an das Tor zur Verbandsebene. Ohne Niederlage – aber auch nur mit knappem Vorsprung – geht das Team von Trainer Kevin Schmidt in die Winterpause. Für die verbleibende Serie bekommt die Spieli eine Verstärkung für die Offensive.
Von Bernd Riemke
Eine, die „heimkehrt“. Zumindest zu Trainer Kevin Schmidt, mit dem sie 2015/16 bei der SpVgg Greuther Fürth 2 bereits in der Bezirksoberliga Mittelfranken zusammen gearbeitet hat. Nach einem weiteren Jahr mit dem Kleeblatt auf der Brust und der Empfehlung von 16 Saisontoren schloss sich Amelie Striegel dem frisch gebackenen Bayernliga-Aufsteiger SV Frensdorf an, für den sie als Stammkraft in 24 Partien sechs Treffer erzielte. In der laufenden Serie musste sie ihren Stammplatz preisgeben und startet nun „vor der eigenen Haustür“ einen sportlichen Neuanfang, der sie zu alter Stärke zurückbringen soll.

Im Trikot des SV Frensdorf traf Amelie Striegel (vo.) auch gegen ihren vormaligen Ex-Verein SpVgg Greuther Fürth.
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Frau Striegel, nach einer guten ersten Saison lief es unter neuem Trainer für Sie in Frensdorf nicht mehr ganz so rund. Zuletzt sprangen gar nur noch Kurzeinsätze heraus. Worin liegen die Gründe?
Amelie Striegel: Für mich ist es wichtig, dass ein Trainer mich erreicht. Wenn er das tut, dann bin ich auch zu einhundert Prozent konzentriert und kann meine volle Leistung abrufen. Bin ich verunsichert, gelingt mir das meist nicht. Zu Saisonbeginn habe ich in Frensdorf gespielt, nach einer verletzungsbedingten Pause in Folge gerissener Außenbänder habe ich allerdings nicht mehr die Einsatzzeiten bekommen, die ich mir erhofft habe.

Im ersten Jahr erreichten Sie die Vizemeisterschaft in der Bayernliga mit dem Team. Was bleibt nach eineinhalb Spielzeiten am Failsberg?
Amelie Striegel: Unter Trainer Hubert Richter konnte ich selbst sehen, wie gut ich mich verbessert habe. Ich bin sehr dankbar für all das, was ich erleben durfte. Für die Erfahrungen und natürlich auch für die Erfolge.

Gab es denn auch ein persönliches Highlight für Sie?
Amelie Striegel: Im ersten Jahr in der Rückrunde habe ich gegen meinen Ex-Verein SpVgg Greuther Fürth auf Vorlage von Katha Sturm, die vorher auch mit mir in Fürth war, das 2:1-Siegtor in der 77. Minute geschossen. Es war ein hoher Ball, den ich aus der Luft genommen habe. Dieses Tor war wie ein Geschenk für mich, weil ich jeden Tag an mir gearbeitet und etwas für meine fußballerische Entwicklung getan habe.

Nun also der sportliche Neuanfang in der Bezirksoberliga. Für Außenstehende mag dies zunächst wie ein kleiner Rückschritt erscheinen…
Amelie Striegel: Das ist es für mich nicht. Ich habe im Training schon gemerkt, dass die einzelnen Spielerinnen und das Team insgesamt ein sehr hohes Niveau haben. Da ist kein Unterschied festzustellen. Außerdem wohne ich in Erlangen, arbeite Vollzeit und studiere nebenei in Nürnberg. Jetzt kann ich mit dem Fahrrad zum Training fahren, was für mich eine große Erleichterung darstellt.

Ballkontrolle und den Blick für die Mitspielerin. So stürmte Amelie Striegel eineinhalb Spielzeiten für den SV Frensdorf.
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Was hat letztlich den Ausschlag für die Spieli gegeben – außer der räumlichen Nähe zum Sportgelände.
Amelie Striegel: Ich kenne Kevin Schmidt und weiß, dass er ein sehr guter Trainer ist, der strukturiert arbeitet und sein Training professionell aufbaut. Zu ihm hatte ich auch schon vor meinem Wechsel nach Frensdorf Kontakt und so habe ich mich trotz anderer Anfragen aus der Bayern- und Regionalliga für die SpVgg Erlangen entschieden. Ich schätze Kevin Schmidt sehr, denn er gibt mir das Gefühl, mich sportlich weiterzubringen.

Ist der Wechsel für Sie auch gleichbedeutend mit dem Abschied von höherklassigem Fußball?
Amelie Striegel: Ich möchte einfach in Erlangen das bestmögliche herausholen und an die Mannschaft weitergeben. Ich habe das Gefühl, dass die Mädels das Potenzial haben, höherklassig zu spielen. Von daher würde ich das gerne mit ihnen zusammen bei der Spieli erleben.

Der Grundstein ist gelegt. Die Spieli überwintert als Tabellenführer. Ist der Aufstieg das erklärte Ziel?
Amelie Striegel: Ja, ich bin mir sicher, dass das Team aufsteigen wird und ich wünsche mir, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann.

Welche Erwartungen haben Sie diesbezüglich an sich selbst?
Amelie Striegel: Dass ich mich ins Team arbeite und mir erkämpfe, ein Teil der Mannschaft sein zu dürfen. Das Team hat bislang schon viel geleistet und ich möchte niemanden verdrängen. Ich werde mein Bestes geben, damit ich mit meinen Qualitäten zum Erfolg beitragen kann – das wäre das schönste. In dieser Hinsicht habe ich hohe Ansprüche an mich selbst und würde am liebsten wieder an mein erstes Jahr in der Bayernliga anknüpfen.

Hatten Sie denn vor Ihrem Wechsel schon einen sportlichen Bezug zur SpVgg Erlangen?
Amelie Striegel: Nein, ich kannte noch keine Spielerin, bin aber von Beginn an ausgesprochen herzlich aufgenommen worden. Man sagt immer, ein Trainer formt ein Team. Hier merkt man, wer der Trainer ist. Er schafft es, dass die Mannschaft zu einem Team wird.

Demnach ist der Boden für eine erfolgreiche zweite Saisonhälfte bereitet
.
Amelie Striegel: Die Qualität und das Umfeld stimmen. Natürlich war es eine schwere Entscheidung für mich Frensdorf zu verlassen, weil ich dort gute Freunde gefunden habe. Aber es war die richtige Entscheidung, weil es wichtig ist, dass man sich beim Sport wohlfühlt. Das macht viel aus, ob einem das eigene Hobby Spaß macht oder nicht. In diesem Zusammenhang ist es dann nicht mehr so wichtig, ob das Bayern-, Landes- oder Bezirksoberliga ist.

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Steckbrief A. Striegel

Amelie Striegel
Spitzname
Amy
Alter
29
Geburtsort
Bamberg
Wohnort
Erlangen
Familie
ledig
Nation
Deutschland
Größe
172 cm
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Hobbies
Tennis
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
Sturm


Saisonbilanz A. Striegel

 
21/22
13
4
0
6
5
0
0
21/22
2
2
0
0
R
0
0
21/22
1
5
0
0
R
0
0
19/21
7
0
0
4
3
0
0
19/21
4
2
0
0
R
0
0
18/19
24
6
0
0
15
0
0
17/18
17
16
0
2
3
0
0
16/17
16
3
0
6
6
0
0
15/16
12
3
0
2
5
0
0
14/15
1
0
0
0
R
0
0
13/14
2
0
0
0
R
0
0
Gesamt
99
41
0
20
37
0
0

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