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Artikel veröffentlicht am 11.12.2019 um 12:00 Uhr

Zurück zu den Wurzeln : Budan: "Jugend ist viel leistungsorientierter"

Nach zahlreichen Jahren als Coach der Wunsiedler Herrenmannschaften betreibt Ayhan Budan wieder Nachwuchsarbeit, und zwar bei der JFG Oberes Egertal. Das erfoderte eine gewisse Eingewöhnung. Denn nach seiner Rückkehr hat er nichts so vorgefunden, wie er es zuletzt gekannt hatte- positiv wie negativ.

Von Hans-Jürgen Wunder

Das Angebot, wieder Jugendarbeit zu betreiben, trudelte früh beim früheren Röslauer ein. "Rainer Stark hatte mich schon im Januar oder Februar angerufen, ob ich Interesse habe, das U19-Team zu übernehmen." Damals kristallisierte sich bereits heraus, dass Vorgänger und Landesligaspieler "Mo" Tamo als Spielertrainer zur SpVgg Selb 13 gehen würde. Budan bat um Bedenkzeit, weil er die Entwicklung beim ASV Wunsiedel abwarten wollte. Nach dem Abstieg der Zweiten wurde er als Coach jedoch nicht mehr gebraucht. "Ich hätte mir auch durchaus vorstellen können, zunächst ein Jahr zu pausieren", meint er. Aber nachdem sich die JFG mit den Stammvereinen Röslau, Weissenstadt, Marktleuthen und Kirchenlamitz schwer getan hatte, die Trainerposition neu zu besetzen, sagte er schließlich zu. Immerhin zeigte die A-Jugendmannschaft in den vergangenen Jahren gute Leistungen und belegte in der Vorsaison einen aussichtsreichen 2. Tabellenplatz in der U19-Kreisliga.

Kapitän Daniel Grießhammer (re.), hier mit Can Bafra (li.) durfte immer öfters jubeln.

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Klärende Aussprache

"Mittlerweile geht es im Jugendbereich wesentlich leistungsorientierter zu. Früher hat man es einfach als Hobby gesehen und wollte die Heranwachsenden für den Sport begeistern", bemerkte Budan schnell den Unterschied - auch, was die Erwartungshaltung betraf. Gleichzeitig waren die Rahmenbedingungen schwierig. "Ursprünglich wurde von 18 Mann im Kader gesprochen. Als es dann losging, kamen aber nur 13 Jungs an", berichtet der gelernte Mittelfeldmann. Mehrere Akteure hatten keine Lust mehr oder reagierten auch nicht auf die Anfragen des Trainers. "Es hatte auch keinen Sinn, ihnen hinterherzulaufen, wenn sie nicht wollen." Vielmehr griff man verstärkt auf B-Jugendliche zurück und legte auch das Training zusammen. Dabei wurde er von Tobias Haas, dem Trainerkollegen des jüngeren Jahrganges unterstützt. "Es ist natürlich blöd, wenn Spieler am Wochenende doppelt ran müssen. Außerdem war es hier notwendig, das mit den Eltern zu besprechen", so Budan. Zudem ergab sich ein weiteres Problem: Mehrere Jungkicker reagierten auf Kritik recht dünnhäutig. "Wir haben uns dann zusammengesetzt und das besprochen. Danach war es besser." Denn auch der Trainer hatte Grund zur Unzufriedenheit. "Wir haben wirklich gute Fußballer in unseren Reihen, die aber nicht mehr machen, als unbedingt nötig. Da fehlt der Konkurrenzkampf und damit entwickeln sich die Spieler nicht weiter." Das machte sich auch an den ersten Ergebnissen bemerkbar. Gerade die beiden Niederlagen in Folge schmerzten sehr. "Gegen Vogtland war es unser schlechtestes Spiel. Dagegen war das 1:3 in Münchberg sehr ärgerlich. Wir waren total überlegen, machen den Sack aber nicht zu", analysiert der frühere Spielertrainer.

Flügelmann Patrick Hoffmann (re.) sorgt auf der Außenbahn für viel Musik.

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Fahrt aufgenommen

"Wir wollen Erster oder Zweiter werden, müssen aber sehen, ob es reicht. Letztlich haben wir es selbst in der Hand", formuliert Ayhan Budan ehrgeizige Ziele. Schließlich blieben seine Schützlinge in den letzten sieben Partien ohne Niederlage. Im Spitzenspiel gegen die JFG Stiftland war dann sogar mehr drin als das 2:2-Remis. "Auch da müssen wir vor dem Ausgleich unsere Chancen machen." Doch sollte es mit der Bezirksoberliga klappen, hätte der 47-Jährige, der nebenbei pfeift, keine Bange. "Es kommen nach der Serie fünf oder sechs gute Leute aus der U17 dazu, während drei Jungs zu den Herren wechseln werden. Ich denke, eine Liga höher würden wir uns spielerisch sogar leichter tun." Freilich müsste da wohl der Kader größer und seine Schützlinge bereit sein, mehr in ihren Sport zu investieren. Doch das ist zunächst Zukunftsmusik. Jetzt arbeitet man daran, die Rückrunde besser zu gestalten. "Wir spielen mit dem Gedanken, unsere Heimspiele auf den Freitagabend zu verlegen, damit die B-Jugendlichen zumindest einen Tag Pause zwischen den beiden Partien haben." Am Trainings- und Spielort Weißenstadt dürfte sich allerdings nichts ändern. Schließlich stellt der Kreisklassist, zusammen mit den Röslauern, die meisten Kicker in dieser Altersklasse. Nach einer knackigen Vorbereitung will man richtig angreifen. "Aber Druck machen wir uns sicher keinen", sagt der Familienvater.