Burgkunstadt II - Gestungshausen: Favoritenrolle auf beiden Seiten - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 12.11.2009 um 00:00 Uhr
Burgkunstadt II - Gestungshausen: Favoritenrolle auf beiden Seiten
Am letzten Spieltag 2009 treffen zwei Mannschaften der Kreisklasse 2 aufeinander, deren bisheriger Saisonverlauf in höchst unterschiedlichen Zyklen verlief. Die Schuhstädter starteten holprig, fuhren zu Saisonmitte acht Siege am Stück ein, fielen zuletzt jedoch vom zweiten auf den fünften Platz zurück. Der Aufsteiger hingegen begann euphorisch, durchlebte dann ein Leistungstief, um zuletzt mit acht Siegen in Serie auf den Relegationsplatz zu klettern. Vom Duell zweier Mannschaften, deren Trainer jeweils den Gegner zum Favoriten erklären, berichtet anpfiff am Samstag ab 14.30 Uhr live aus Burgkunstadt.
Von Andreas Schmitt
Die Partie wird übrigens trotz der Regenfälle der vergangenen Tage zu 99,9% ausgetragen. Der FC Burgkunstadt will spielen und wird bei schlechtem Wetter auf den Nebenplatz ausweichen. Im Vorfeld beantworteten die beiden Spielertrainer Volker Petterich (FCB II) und Achim Engel (TSV) die Fragen der anpfiff-Redaktion.
 
Herr Petterich, Herr Engel, wie lautet Ihr knappes Resümme der Hinrunde Ihres Teams?
 

Nach einer kleinen Krisenphase hat sich das Team von Achim Engel gefestig und gehört zu den absoluten Spitzenteams der Kreisklasse 2.
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Volker Petterich (Spielertrainer FC Burgkunstadt II):
Wir hatten einen stotternden und holprigen Saisonstart. Anschließend lief es wie im Traum, als wir acht Siege hintereinander einfahren konnten. Auf der Zielgeraden ging uns dann aber etwas die Puste aus!
 
Achim Engel (Spielertrainer TSV Gestungshausen): Wir sind voll zufrieden! Die Aufstiegseuphorie hat uns zu Beginn der Serie fast schon über unseren Verhältnissen agieren lassen. Anschließend fielen wir nicht unerwartet in ein kleines Loch, holten aus fünf Spielen nur vier Punkte. Doch ab der Saisonmitte konnten wir unsere Leistung auch unabhängig von der Euphorie stabilisieren und uns durch acht Siege am Stück zu einem Spitzenteam der Liga entwickeln.
 
Aus den vergangenen vier Partien holte Burgkunstadt II drei, Gestungshausen hingegen zwölf Zähler. Was läuft bei Ihrem Team derzeit besser beziehungsweise schlechter als bei der Konkurrenz im Kampf um den Aufstieg?

 
Volker Petterich (Spielertrainer FC Burgkunstadt II):
Unser Problem liegt darin, dass wir einige Familienväter und Schichtarbeiter in unseren Reihen haben, die gar nicht oder nur einmal in der Woche trainieren können. Dies macht für mich derzeit den Tick Unterschied aus, was man am vergangenen Wochenende in Sonnefeld hat sehen können. In der Schlussviertelstunde war der TSV einfach spritziger und fitter als wir.
 
Achim Engel (Spielertrainer TSV Gestungshausen): Nach dem überraschend guten Auftakt – wir haben sogar Klassenprimus 1. FC Lichtenfels II 2:1 besiegt – war bei uns die Einstellung etwas weg. Meine Spieler dachten, es geht in der Kreisklasse so weiter wie im Vorjahr eine Liga tiefer. Mittlerweile jedoch hat meine Elf begriffen, dass es nur über den Kampf geht! Wir profitieren von einem sehr ausgeglichenen Kader, sind aber dennoch keine Mannschaft, die jeden Gegner spielerisch zerlegen kann. Es geht nur über die richtige Einstellung, welche in den vergangenen Wochen vorhanden war!
 
Welche Ihrer Akteure haben nach der Hinrunde ein besonderes Lob verdient, da sie sich weiterentwickeln konnten?
 

Waldemar Knaus erhält ein dickes Lob von seinem Trainer, da der 22-Jährige sich durch enormen Trainingsfleiß weiterentwickeln konnte.
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Volker Petterich (Spielertrainer FC Burgkunstadt II):
Hier möchte ich Waldemar Knaus nennen, der entweder im linken Mittelfeld oder als Sonderbewacher generischer Spielgestalter zum Einsatz kommt. Er ist in jedem Training voll dabei, besticht durch großen Trainingsfleiß. Desweiteren möchte ich die Jugendspieler Umut Kayalar, Dominik Portner und Florian Weck positiv erwähnen, die immer mal wieder bei uns eingesprungen sind und eine sehr gute Einstellung zum Fußball an den Tag legten. Natürlich bringen auch unsere Routiniers im Team beständig ihre Lesitung, doch wird dies von ihnen einfach auch viel mehr erwartet.
 
Achim Engel (Spielertrainer TSV Gestungshausen): Für mich war unser Kapitän Frank Thümlein der Spieler der Hinrunde. Er hat bis jetzt alle Spiele von der ersten bis zur letzten Sekunde bestritten und präsentierte sich noch stärker als im Aufstiegsjahr. Im Defensiv-verhalten ist er ein absoluter Leistungsträger, vorne machte er einige wichtige Buden. Ein Aufsteiger der Hinrunde ist auch Marco Langbein. In der letzten Saison lange verletzt und danach Ersatzspieler, hat er sich in der Vorbereitung voll reingekniet ebenfalls sehr wichtige Treffer erzielt. Thümlein und Langbein waren neben unserem gewohnt zuverlässigen Torhüter Sascha Hannweber, der keinen einzigen groben Schnitzer zeigte, die konstantesten Spieler mit den wenigsten schlechten Partien. Lobend erwähnen möchte ich aber auch unsere Abwehreihe mit Philipp Kujus, Renè Vorndran und Dominik Faber, die in den ersten Spielen viele Fehler gemacht hat, durch eine fortwährende Leistungssteigerung während der Hinrunde aber großen Anteil am erfolgreichen Abschneiden hat.
 
Überwiegt bei Ihrem Team die Freude auf die Winterpause oder würden Sie lieber noch weiterspielen?
 
Volker Petterich (Spielertrainer FC Burgkunstadt II): Wir sind zufrieden, dass nach dem Spiel am Samstag erst einmal Pause ist. Es war eine lange Saison, wir haben uns alle einige Wochen Erholung verdient.
 
Achim Engel (Spielertrainer TSV Gestungshausen): Obwohl wir gerade so einen guten Lauf haben, überwiegt auch bei uns die Freude. Körperlich könnten wir noch weiter spielen, doch die Köpfe brauchen eine Pause. Das haben wir am vergangenen Wochenende beim 3:2 gegen Schwürbitz gesehen, als die Konzentration nicht mehr so hochgefahren werden konnte wie in den Wochen zuvor. 


Frank Thümlein (li.), Kapitän des TSV Gestungshausen, ist für seinen Trainer der Spieler der Hinrunde. In allen bisher 16 Partien stand der defensive Mittelfeldspieler von der ersten bis zur letzten Sekunde auf dem Rasen, erzielte dabei drei Treffer.
Foto: Andreas Schmitt

Wer ist denn nun eigentlich Ihrer Meinung nach Favorit im letzten Spiel des Jahres, die fünftplatzierte BOL-Reserve oder der auf dem zweiten Rang befindliche Kreisklassen-Aufsteiger und wie schätzen Sie Ihren Gegner allgemein ein?
 
Volker Petterich (Spielertrainer FC Burgkunstadt II): Gestungshausen ist für mich der Favorit, da sie in der Tabelle vor uns stehen. 37 zu 31 Punkte sprechen für sich. Der TSV hat mit Achim Engel einen super Trainer und ist durchgehend mit Spielern bestückt, die etwas mit dem Ball anfangen können. Da gibt es keinen Schwachpunkt, auch nicht bei eingewechselten Akteuren. Doch wir werden natürlich alles dagegen stemmen, um die Punkte in Burgkunstadt zu behalten.
 
Achim Engel (Spielertrainer TSV Gestungshausen): Ich sehe den FC Burgkunstadt II aufgrund seiner Heimstärke und langjährigen Erfahrung in der Spitzengruppe der Kreisklasse in der Favoritenrolle. Generell muss ich sagen, dass der FCB II eine Mannschaft ist, der man den Aufstieg gönnen würde. Sie handhaben den Einsatz ihrer Spieler in der Reserve sehr fair, es kommt zu keiner großen Wettbewerbsverzerrung. Jede Woche läuft ein ähnlich starkes Team auf, es handelt sich um einen wirklichen Unterbau, der selbst eine gute Qualität besitzt. Das muss man auch als Konkurrent im Kampf um den Aufstieg ganz klar betonen!
 
Wer fehlt bei Ihnen am Samstag, worauf kommt es im anpfiff-Topspiel für Ihre Mannschaft besonders an?
 

Volker Petterich erwartet ein temporeiches Spiel, in dem er mit seinem Team vor der Winter-pause noch einen Dreier einfahren möchte.
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Volker Petterich (Spielertrainer FC Burgkunstadt II): Stefan Will befindet sich beruflich in China. Bei Sebastian Sabbarth, der in Würzburg studiert, hoffen wir auf keinen Stau, damit er rechtzeitig zum Anpfiff erscheinen kann. Ob und welche Spieler von der ersten Mannschaft zu uns stoßen, ergibt sich kurzfristig. Wenn dann werden dies ein bis zwei Mann sein. Gegen ein Spitzenteam wie Gestungshausen kommt es in erster Linie darauf an, dass jeder so nahe wie möglich an seine persönliche Bestleistung herankommt. Sicherlich werden wir auch versuchen, den ein oder anderen gegnerischen Spieler unter besondere Beobachtung zu stellen. Ich erwarte ein schnelles Spiel, es wird sicherlich auch eine Kraftfrage werden!
 
Achim Engel (Spielertrainer TSV Gestungshausen): Wir hatten in der Hinrunde generell Glück, dass sich nie mehr als zwei oder drei Spieler gleichzeitig verletzten. Das konnten und können wir auch am Samstag gleichwertig ersetzen. Wir müssen am Samstag in der Abwehr noch konzentrierter zu Werke gehen, da die Burgkunstadter Offensive zu den Besten der Liga zählt. In der Rückwärtsbewegung sehe ich hingegen die ein oder andere Schwachstelle des Gegners.
 
Mit welcher Marschroute gehen Sie in die Partie, wie könnte die Begegnung Ihrer Meinung nach enden?
 
Volker Petterich (Spielertrainer FC Burgkunstadt II): Wir werden erst einmal aus einer sicheren Defensive agieren und natürlich versuchen, ein Tor mehr zu erzielen als der Gegner. Wir werden ganz klar auf Sieg spielen. Nach der Niederlage in Sonnefeld müssen drei Punkte her!
 
Achim Engel (Spielertrainer TSV Gestungshausen): Wir haben auswärts schon zu oft den Fehler gemacht, das Spiel machen zu wollen. Diesmal werden wir in aller Ruhe auf unsere Chance lauern. Ich persönlich tippe auf ein 2:2-Unentschieden und könnte damit leben!
 
anpfiff bedankt sich bei seinen Gesprächspartnern und wünscht allen Beteiligten ein spannendes Topspiel der Woche!
 

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