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Artikel veröffentlicht am 23.11.2019 um 17:00 Uhr

Andreas Baumer bei Don Bosco: Die U17 startet durch

Im Sommer wechselte Andreas Baumer vom FC Eintracht Bamberg zum Stadtrivalen DJK Don Bosco und übernahm dort die U17. In der Landesliga Nord hat sich der Neuling gleich etabliert und liegt im vorderen Drittel der Tabelle. Wir sprachen mit dem ehrgeizigen Coach über die Lernkurve seiner Mannschaft und die Diskrepanz zwischen Ergebnisdruck und der Weiterentwicklung junger Talente.

Von Hendrik Kowalsky

Seit knapp einem halben Jahr ist Andreas Baumer bei Don Bosco tätig.

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Zwei Jahre lang trainierte Andreas Baumer die A-Junioren des FC Eintracht Bamberg. Unter seiner Ägide belegten die jungen Domreiter in der U19-Landesliga Nord jeweils Platz 4, in der Vorsaison gewann der FCE mit Baumer zudem den Bezirkspokal. Dennoch entschloss sich der 38-Jährige dazu, dem Ruf des neugegründeten Nachwuchsleistungszentrums der DJK Don Bosco zu folgen und übernahm im Sommer die B1 der Wildensorger. Damit kehrte Baumer zu seinen fußballerischen Wurzeln zurück - Ende der Achtziger begann Baumers Laufbahn als Spieler bei der DJK. Mit dem U17-Bezirksligameister der Vorsaison hat der Coach gut in die neue Saison gefunden. Nach zwölf absolvierten Spielen zählt Don Bosco zum oberen Tabellendrittel, doch Baumer, der das Team mit seinem Co-Trainer und Bayernliga-Spieler Marco Haaf leitet, weiß, dass zur Spitzengruppe noch einiges fehlt. Im Interview steht er anpfiff.info Rede und Antwort.

Herr Baumer, Ihre Mannschaft belegt nach zwölf absolvierten Spielen in der Landesliga Nord den dritten Platz. Ein starkes Zwischenresultat für einen Aufsteiger. Wie zufrieden sind Sie?
Andreas Baumer: Es ist bislang eine Saison mit Höhen und Tiefen. Als ich übernommen habe, wusste keiner so recht, wohin uns die Reise führt. Die Mannschaft spielte zu großen Teilen im Vorjahr noch in der Kreisliga, dazu haben wir uns mit externen Zugängen etwas verstärkt. Trotzdem gingen wir als Aufsteiger in der Landesliga an den Start, der Anspruch im Vergleich zur Kreisliga ist beachtlich. Wir haben viel Zeit gebraucht, um der Mannschaft unsere Spielidee zu vermitteln. Gleich zu Beginn haben wir viel Mentalität gezeigt. Das zeichnet das Team aus: Die Jungs verfügen über eine starke Willenskraft, mit der wir technische Schwächen ausgleichen können.

In den zwölf Partien fuhr Ihre Mannschaft 19 Punkte ein, drei Niederlagen stehen fünf Siege und vier Remis gegenüber.
Wir haben gegen den Würzburger FV zuhause begonnen und 3:1 gewonnen. Dann folgte gleich das Derby beim FC Eintracht, das für uns alle ein Highlight war. Auch dieses Spiel konnten wir für uns entscheiden, weil die Jungs die richtige Mentalität auf den Platz gebracht haben. Das war natürlich ein Start nach Maß. Dann folgten mit dem FSV Erlangen-Bruck (1:4, Anm. Red.) und Greuther Fürth II (1:6 ) allerdings zwei Gegner, gegen die wir chancenlos waren. Beide Teams hatten uns fußballerisch einiges voraus, das muss man neidlos anerkennen. Danach haben wir uns wieder berappelt, merkten jedoch schnell, wie ausgeglichen die Liga ist. Abgesehen von Fürth ist jedes Team schlagbar, man muss aber immer an die Leistungsgrenze kommen. Daher lassen wir uns auch nicht von der Tabelle blenden.

In der Schlussminute entschied die DJK Don Bosco das Stadtderby beim FC Eintracht mit 2:1 für sich. Andreas Baumers Jubel kannte keine Grenzen.

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"Die Jungs müssen sich an die Anforderungen im Leistungssport gewöhnen"

Ihre Mannschaft scheint den Sprung auf die Landesebene gut gemeistert zu haben. Als Tabellendritter haben Sie sechs Punkte Vorsprung zur Abstiegszone.
Dahinter steckt viel Arbeit. Der Großteil der Mannschaft war bislang auf Breitensport eingestellt. Der Verein hatte zwar schon vorher eine gute Jugendarbeit, trotzdem ist die Arbeit in einem Nachwuchsleistungszentrum etwas ganz anderes. Die Jungs müssen sich an die Anforderungen im Leistungssport gewöhnen, das war und ist die größte Herausforderung für uns. Aber das macht die Mannschaft bislang gut, sie wollen lernen, sie wollen sich verbessern. Dass die Entwicklung nicht linear verläuft, ist völlig normal. Vor zwei Wochen haben wir in Aschaffenburg, wo traditionell hervorragend gearbeitet wird, unsere beste Saisonleistung abgerufen. Trotzdem verloren wir mit 1:2. Vergangene Woche folgte gegen den Tabellenletzten Hof ein Spiel, in dem wir vieles falsch gemacht haben und nur einen Punkt holten. Insgesamt überwiegt aber das Positive.

Im Jugendfußball wurde zuletzt häufig über die Diskrepanz zwischen auf Ergebnisse ausgerichteten Trainern und der individuellen Entwicklung von jungen Spielern gesprochen. Wie stehen Sie dazu?
Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich nur auf die Entwicklung und nicht auf die Resultate schaue. Du willst erfolgreich sein, dennoch hat man gerade in einem NLZ die Aufgabe, die Jungs weiterzuentwickeln. Das war auch beim FC Eintracht nicht anders. Im Laufe der vergangenen Jahre habe ich aber gemerkt, dass Ergebnisse alleine zu eindimensional sind. Wir müssen auch schauen, wie sich die Jungs im Vergleich zu den Vormonaten, zum Saisonstart präsentieren. Gerade bei den Bundesliga-NLZ aus Fürth oder Würzburg war das besonders beeindruckend: Der unbedingte Ehrgeiz der Trainer war zu spüren, trotzdem haben sie ihre Prinzipien, die sie den Spielern mitgeben. Bei aller Verbissenheit wollen sie sehen, dass die Spieler das Geforderte umsetzen, sei es spielerisch oder menschlich.

Frederik Simon (links), hier vor Würzburgs Egor Zelenskiy am Ball, ist mit fünf Treffern bester Torschütze der DJK Don Bosco Bamberg.

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Stichwort NLZ: Wie gut funktioniert das Zusammenspiel im Klub bislang? Immerhin hat der Verein mit der Bildung der Strukturen eine große Aufgabe zugedacht bekommen.
Man merkt, dass noch einiges in den Kinderschuhen steckt. Wir sind erst eine halbe Saison dabei und sind auf einem guten Weg. Die Bedingungen bei der DJK sind in dieser Gegend einzigartig, trotzdem müssen wir alle lernen, wie wir am besten unseren Teil beitragen können. Rein sportlich sieht es aktuell gut aus: Die U16 ist in der Kreisliga Tabellenzweiter, die U15 Tabellenführer in der Bezirksoberliga. Auch die U14 steht in der Kreisliga ganz oben. Es entsteht etwas, aber es liegt noch viel Arbeit vor uns, ganz klar.

Abschließend noch eine Frage zu Ihrem Team: Mit Frederik Simon wurde der Torjäger der U15 hochgezogen, die im Vorjahr knapp aus der Bayernliga abgestiegen ist. Obwohl er mehr oder weniger einen Jahrgang übersprungen hat, scheint er sich auch bei Ihnen gut zu machen.
Wir haben Freddy ganz bewusst hochgezogen. Er zählt ebenso wie Sebastian Zweyer, der nach einem Jahr bei Greuther Fürth zurückgekehrt ist, zum jüngeren Jahrgang, den wir sofort in der Landesliga spielen lassen wollten. Diesen großen Sprung merkt man ihm schon an. Zuvor konnte Freddy vieles über seine Physis regeln, er war immer größer, stärker als die meisten Gleichaltrigen. Dieser Vorteil ist weg, daran muss er sich noch gewöhnen. Trotzdem macht er seine Sache gut und gibt in jedem Training Vollgas. Ich freue mich aber verkünden zu können, dass wir uns im Winter mit einem weiteren Angreifer verstärken. Lucas Schmitt, der zuletzt zum U17-Bundesligakader von Greuther Fürth zählte, kommt im Winter zur DJK zurück. Unter Hubert Richter spielte er bereits in der U15-Bayernliga für uns, er wird uns definitiv verstärken.

anpfiff.info bedankt sich herzlich für das Gespräch und wünscht Andreas Baumer sowie seinem Team viel Glück für den weiteren Saisonverlauf!

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Tabelle Landesliga Nord

Pl.

Team

Tore

Pkt

SpVgg Gr. Fürth 2

38:6

Würzburger Kick. 2 (N)