Würzburgs Manuela Hoch: Das Warten hatte endlich ein Ende - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 16.11.2019 um 07:30 Uhr
Würzburgs Manuela Hoch: Das Warten hatte endlich ein Ende
Richtig laufen wollte es bei der DJK Würzburg nicht. Die Herren blieben sieben Spiele ohne einen Punkt und auch bei den Damen war der Wurm drin. Kurioserweise dauerte es auch bei der Elf von Manuela Hoch sieben Partien – allerdings mit zwei Remis, bis vergangenes Wochenende der erste Sieg gelang. Und der war Balsam auf die geschundene Seele der DJK-Mädels. Vor allem ein Kniff sorgte für die Trendwende.
Von Alexander Rausch
Erleichtert ist Manuela Hoch. Endlich haben ihre Damen den ersten Saisonsieg eingefahren. Lange sieben Spiele dauerte es, ehe die Grün-Weißen endlich jubeln durften. „Es war höchste Eisenbahn. Die Mannschaft hatte es sich so sehr verdient, einen Dreier zu holen“, freut sich die Übungsleiterin. Dabei griff Hoch, die sich vor dreieinhalb Jahren das Schienbein brach und noch immer nicht schmerzfrei ist, zu einer überraschenden wie fahrlässigen Maßnahme gegen den VfR Stadt Bischhofsheim: Sie stellte sich selbst auf. „Ich musste ein Zeichen setzen, nachdem die Frustration immer größer wurde unter den Mädels. Zudem war der Kader recht dünn besetzt“, erklärt die 48-Jährige, die ab und an im Training für eine gewisse Zeit mitmacht, aber ihr Bein aber noch nicht vollends spürt.

Wechselbad der Gefühle


Ihren Effekt verfehlte die Selbstnominierung nicht. Hoch dirigierte, korrigierte, gab Anweisungen. Die Führung auf dem Feld habe den Mädels gut getan, findet die gelernte Einzelhandelskauffrau. Auch war den DJK-Mädels die Freude, ihre lange verletzte und gebeutelte Trainerin wieder auf dem Platz zu sehen, anzumerken. Auch hatte Hoch im Vorfeld an ihrem System gefeilt, zwei Umstellungen vorgenommen – Sarah Hölle begann unter anderem als gelernte Torfrau im offensiven Mittelfeld – und vornehmlich Torabschlüsse trainieren lassen. Und diese Maßnahmen führten prompt auch zum Erfolg. Lara Hassler traf früh und Hoch selbst legte das 2:0 nach. Die Brust der Zellerauerinnen wurde immer breiter.

Doch nach 20 Minuten war Schluss für die plötzlich wieder spielende Übungsleiterin: „Ich war wieder mittendrin und konnte helfen. Vor allem habe ich sehr viel geredet. Aber ich konnte einfach nicht mehr.“ Es folgte der Bruch im Spiel der Zellerauer, die zur Pause plötzlich zurücklagen. Fabienne Keßler und Torjägerin Verena Faulstich mit einem Doppelpack hatten die Partie gedreht. Als Anna-Lena Vorndran kurz nach der Pause auf 4:2 erhöhte, schien die Begegnung ihren zu erwartenden Verlauf zu nehmen. Doch Hoch wechselte sich erneut ein und brachte die Leichtigkeit zurück. Sarah Hölle verkürzte vom Punkt. Sabine Scheugenpflug, der in den vergangenen Wochen kaum etwas gelingen wollte, holte die Partie mit zwei Treffern wieder zurück. Den Schlusspunkt setzte Lara Hassler. Von Verena Faulstich war im zweiten Durchgang nichts mehr zu sehen. Sie war bei Verena Büchler abgemeldet.

Die Damen-Mannschaft der DJK Würzburg der Saison 2019/2020.
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Nächsten Sieg nachlegen

„Das war der Wahnsinn, wie die Mädels abgegangen sind“, zeigt sich Hoch noch Tage danach beeindruckt von der Energieleistung ihrer Mannschaft, die nun wieder Licht am Ende des Tunnels sieht. Im Derby gegen die Reserve des SC Würzburg Heuchelhof soll möglichst der zweite Sieg folgen, um die ersten Saisonmonate endgültig hinter sich zu lassen. Denn die hatten mächtig am Nervenkostüm der Zellerauerinnen gezehrt. Nur fünf Treffer waren den DJK-Damen gelungen. Gegen Bischofsheim waren es alleine sechs. Spiele gegen die direkte Konkurrenz aus Adelsberg, Gollhofen oder Schweinfurt wurden unnötig verloren. „Wir haben immer gut trainiert, es aber nie auf den Platz bekommen. Das war keine einfache Zeit“, blickt Hoch zurück.

Kein erneuter Einsatz


Trotz des jüngsten Erfolgs wird es einen erneuten Einsatz der Übungsleiterin aber vorerst nicht mehr geben. „Das war nicht klug und ein sehr hohes Risiko. Glücklicherweise habe ich nur Muskelkater“, weiß Hoch, selbst wenn ihrer jungen Mannschaft eine Führungspersönlichkeit auf dem Feld fehlt. Aber auch die werde sich finden. Den ersten Schritt, um diese Lücke zu füllen, haben ihre Mädels aber gemacht und merklich mehr kommuniziert auf dem Feld. Es könnte das letzte nötige Mosaiksteinchen gewesen sein, um endlich in Richtung rettendes Ufer zu streben. Denn Verteidigen können die Grün-Weißen und auch die Torflaute scheint behoben.

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Ergebnisse BOL Unterfranken



Tabelle BOL Unterfranken

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
8
27:16
16
4
7
25:14
14
6
9
17:23
13
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

Spielstenogramm

Tore: 0:1 Hassler (8.), 0:2 Hoch (14.), 1:2 Keßler (27.), 2:2 Faulstich V. (32.), 3:2 Faulstich V. (38.), 4:2 Vorndran A. (47.), 4:3 Hölle, Foulelfmeter (56.), 4:4 Scheugenpflug (64.), 4:5 Scheugenpflug (68.), 4:6 Hassler (84.)
Gelbe Karten: Voll (56.) / -
Zuschauer: 35 | Schiedsrichter: Phillip Trenk (FC Teutonia Reichenbach)

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