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Artikel veröffentlicht am 13.11.2019 um 09:57 Uhr

Post-Einspruch zurückgewiesen: Sportgericht sieht keinen Regelverstoß

Es war die Szene des 12. Spieltags in der Kreisklasse 4 zwischen dem Post SV II und dem SC Germania (2:4), als der Schiedsrichter 10 Minuten in der Kabine verschwand und dann eine Rote Karte zurücknahm. Mittlerweile machte diese Kuriosität schon in ganz Deutschland die Runde, da einige Internetportale ebenfalls darüber berichteten. Nun hat sich das Kreissportgericht dazu geäußert und den Einspruch zurückgewiesen.

Von Daniel Karnbaum

Der Einspruch des Post SV II gegen die Spielwertung im Heimspiel gegen den SC Germania wurde vom Sportgericht zurückgewiesen.

anpfiff.info

Es liegt eine Tatsachenentscheidung vor, kein Regelverstoß

Der Post SV II hatte nach einer zurückgenommenen Roten Karte gegen den Germania-Torhüter Einspruch gegen die Spielwertung eingelegt. Nun ist klar, dass die Spielwertung der Partie Post SV II gegen den SC Germania am 12. Spieltag der Kreisklasse 4 bestehen bleibt (2:4). Das Kreissportgericht des BFV wies den Einspruch der Posterer zurück.

Das Urteil des Sportgerichts im Wortlaut:

"Der Einspruch des Post SV Nürnberg ging form- und fristgerecht beim KSG ein. In der Sache ist der Einspruch aber unbegründet und war daher zurückzuweisen. Der Einspruch wird mit einem Regelverstoß durch den SR begründet. Dieser liegt zur Überzeugung des KSG nicht vor. Insofern erübrigt sich eine Beurteilung darüber, ob ein evtl. Regelverstoß mit hoher Wahrscheinlichkeit den Spielausgang beeinflusst hat.

Die Situation nach dem Foul wird von allen Beteiligten weitgehend übereinstimmend geschildert. Der SR gab dem Torhüter Nikolaos Savvelidis in Zusammenhang mit der Erzielung des Tores zum 1:2 die rote Karte (rohes Spiel). Der SR wurde durch Äußerungen von Spielern und Betreuern verunsichert (Stichwort „Doppelbestrafung“) und wollte keinen Regelverstoß begehen. Aus diesem Grund ist er in seine Kabine gegangen und hat versucht Führungskräfte seiner SR-Gruppe zu erreichen. Dies gelang dem SR aber nicht.
Der SR bestreitet aber beim Zurückgehen auf den Platz mit jemanden telefoniert zu haben. Zudem habe er mit niemanden weiteren über den Sachverhalt am Spielfeldrand eingehender diskutiert. Er habe nur mitgeteilt, dass das Thema Doppelbestrafung hier nicht zutreffen würde.

Der SR gibt an, dass er sich mittlerweile dazu entschieden hatte die rote Karte zurückzunehmen, da aus seiner Sicht doch kein rohes Spiel vorlag. Diese Entscheidung sei nicht durch die am Spielfeldrand stehenden Personen beeinflusst worden.

Aus Sicht des KSG liegt kein Regelverstoß, sondern eine Tatsachenentscheidung vor, da der SR das Spiel noch nicht fortgesetzt hatte und somit berechtigt war seine vorher getroffene Entscheidung zu revidieren.
Natürlich sind die Umstände äußerst kurios (über 10 Minuten Unterbrechung). Hierfür hat sich der SR in einer Stellungnahme an das KSG auch entschuldigt.
Die Aussage des SR, dass er die rote Karte nicht wegen dem Thema Doppelbestrafung (was nur bei einer Notbremse mit Fußfoul im 16 Meterraum, welche zum Elfmeter führt zutrifft; zudem wäre ein rohes Spiel im 16-Meterraum trotz Elfmeter mit einem FaD zu ahnden) sondern wegen einer anderen Beurteilung der Härte des Foulspiels zurückgenommen hat, lässt sich jedenfalls nicht widerlegen, auch wenn die Abläufe nach Außen einen gewissen Zweifel an der Aussage zulassen."