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Artikel veröffentlicht am 14.11.2019 um 09:00 Uhr

Tor des Monats Oktober 2019: Andreas Schmitt trifft selten, aber umso schöner

Gleich doppeltes Glück hatte Andreas Schmitt im Spiel gegen den SC Hummeltal. Zum einem filmte Martin Hacker das Geschehen von der Seitenlinie aus mit, zum anderen traf der Verteidiger ausgerechnet in jener Partie zum ersten Mal in der Saison - dafür aber gleich umso schöner. Das sahen auch die User von anpfiff.info so und wählten den Treffer des 22-Jährigen mit großem Vorsprung zum Tor des Monats Oktober 2019.

Von Thomas Nietner

57,3% der 483 Stimmen entfielen letztendlich auf den Treffer des Trockauers. Andreas Schmitt vereinte damit nicht nur die absolute Mehrheit auf sich, sondern errang dabei auch noch einen Start-Ziel-Sieg. Denn bereits frühzeitig zeichnete sich die Wahl zum schönsten Treffer im Oktober ab. "Damit hätte ich nicht gerechnet. Die können nicht alle aus Trockau kommen", war der Torschütze selbst jedoch überrascht vom deutlichen Ausgang der Abstimmung. Mit der Entscheidung hätte er nicht unbedingt gerechet und war daher entsprechend verblüfft. Denn selbst sieht Andreas Schmitt seinen Treffer etwas kritischer als die anpfiff.info-User. "Ein bißchen athlethischer hatte ich mir das Tor schon vorgestellt", sagt der Trockauer nach dem Sichten des Videos mit einem Schmunzeln. Dabei hätte man den Ball per Fallrückzieher in jener Szene wohl nicht perfekter treffen können. Im Spiel selbst dauerte es auch ein paar Minuten, bis Andreas Schmitt für sich realisierte, was er zuvor für einen herrlichen Treffer erzielt hatte. "Ich habe mich eigentlich mehr über das Tor an sich gefreut", gibt der 22-Jährige in dem Zusammenhang zu. Denn das 1:0 gegen Hummmeltal war nicht nur der Führungstreffer für die abstiegsbedrohten Trockauer, sondern letztendlich auch das Siegor, das dem Tabellenfünfzehnten drei immens wichtige Punkte bescherte. "Die Wochen zuvor waren nicht gerade leicht", schildert Andreas Schmitt die Situation im Tabellenkeller. Zweieinhalb Monate hatten die Trockauer auf einen weiteren Saisonsieg warten müssen.

Per Fallrückzieher erzielt Andreas Schmitt das Siegtor gegen den SC Hummeltal.

"Gar nicht weiter nachgedacht!"

An jenem Tag war das Glück aber auf Trockauer Seite - und vor allem auf der Seite von Andreas Schmitt. Der traute sich nach einer Ecke, einfach mal einen Fallrückzieher auszupacken. "Ich habe in dem Moment eigentlich nicht groß darüber nachgedacht und intuitiv gehandelt. So spiele ich auch Fußball", schildert der Torschütze den Moment, als er 14 Meter mit dem Rücken zum Tor zum Torschuß ansetzte, als der Ball wieder hoch zurück in den Strafraum gespielt wurde. "Das klappt wahrscheinlich auch nicht immer. Wenn man den so treffen will, dann geht er wahrscheinlich überall hin, aber nicht ins Tor", grinst Andreas Schmitt, der in jener Szene auch noch das Glück hatte, dass Schatzmeister Martin Hacker von der Stehtribüne aus mitfilmte. Ein Glücksfall, denn allzu oft tritt der Verteidiger im Saisonverlauf nicht als Torschütze in Erscheinung. Das Tor gegen Hummeltal war sein erster Saisontreffer. "Wir haben die Anweisung, bei Ecken mit vorzugehen. Als der Ball abgewehrt wurde, aber von außen wieder reingeschlagen wurde, bin ich vorne stehen geblieben", erzählt Andreas Schmitt. Dass der Trockauer Abwehrspieler durchaus auch Offensivqualitäten hat, verrät auch die Statistik. Noch in Aufstiegssaison vor vier Jahren traf er quasi in jedem zweiten Spiel. "Nachdem einige aufgehört haben, bin ich vom Mittelfeld aus weiter in die Innenverteidigung gerutscht", klärt der Trockauer auf.

Normalerweise verteidigt Andreas Schmitt (rot) eher das eigene Tor.

anpfiff.info

"Eigentlich müsste ich jetzt Stürmer spielen!"

Nach dem herrlichen Treffer hatte Andreas Schmitt jedoch gute Argumente für eine Rückversetzung in die Offensivabteilung. "Eigentlich spiele ich dort, wo ich gebraucht werde, aber nach dem Tor habe ich schon gesagt, dass meine Position eigentlich Stürmer sein müsste", zwinkert der Verteidiger, der sich daraufhin den Kommentaren seiner Brüder Michael und Johannes sicher sein konnte. "Die hielten mir vor, ich sei bei dem Tor einfach glücklich ausgerutscht", lacht Andreas Schmitt. Zukünftig wird er sich aber wieder in erster Linie auf die Verteidigung des eigenen Tores konzentrieren und das Stürmen allen voran seinen Teamkollegen Daniel Abraham-Lottes und Benjamin Schmidt überlassen. Treffen die ähnlich erfolgreich, ist ihm nach der Winterpause nicht um den Klassenerhalt bange. "Da bin ich positiv eingestellt. Es bringt ja nichts, wenn wir jetzt negativ denken", ist der Trockauer zuversichtlich, dass er mit seinem Heimatverein am Saisonende die Klasse hält. "Die Zwischenzeit kann ich ja nutzen, den Fallrückzieher weiter einzustudieren", witzelt der Torschütze des Monats. Viel schöner kann er den Ball aber eigentlich gar nicht mehr treffen.