Anschluss gehalten: SG Fichtelberg greift in der Rückrunde an - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 11.11.2019 um 06:00 Uhr
Anschluss gehalten: SG Fichtelberg greift in der Rückrunde an
Die Hinrunde der Bezirksliga Ost hat am vergangenen Wochenende die letzten Spiele des Jahres erlebt. Mit der SG Fichtelberg hat sich in der Hinrunde ein Verein lange schwer getan, den Anschluss ans Mittelfeld nicht zu verlieren. Insbesondere die Auswärtsbilanz lässt Trainer Uwe Herrmann grübeln. Doch dank eines Dreiers am letzten Spieltag kann sich die Mannschaft etwas beruhigter in die Winterpause verabschieden.
Von Florian Maedler
Punktausbeute in der Hinrunde zu mager

Mit der Hinrunde ist man im Fichtelgebirge überhaupt nicht zufrieden. Uwe Herrmann spricht in diesem Zusammenhang von zwei unglücklich verlorenen Heimspielen und der schwachen Auswärtsbilanz. Kein Spiel konnte die Spielgemeinschaft auf fremden Rasen gewinnen. Lediglich einen Punkt konnte man in Höchstädt, den Tabellenletzten der Vorrunde einsammeln. „Wichtig war für uns der letzte Dreier gegen die SG Oberpreuschwitz / Weidenberg. Damit können wir zum Abschluss der Vorrunde am Mittelfeld dranbleiben und unsere Hoffnung auf eine etwas bessere Rückrunde am Leben erhalten.“ setzt der erfahrene Coach auf eine Leistungssteigerung seiner Mädels im kommenden Jahr.

Nach einer durchwachsenen Hinrunde, möchte Coach Uwe Herrmann in der Rückrunde seine Mannschaft in der Rückrunde nach vorne pushen. Die nötige Ansprache wird den erfahrenen Übungsleiter sichtlich gelingen.
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Wichtiger Neuzugang

Mit Antonia Hübner, die von der SpVgg Bayreuth wechselte, kann man gerne von einem Königstransfer sprechen. Schließlich bringt sie auch einige Erfahrung aus der Landesliga mit. „Sie tritt auch als hervorragender Motivator für die Truppe auf und puscht die Mädels jede Woche aufs Neue. Auch menschlich passt Antonia bestens zu uns.“ Gleichzeitig plagen den Trainerfuchs aber seit dem 2. Spieltag drei Dauerverletzte in der Defensive, die mit Kreuzbandriss und Bänderriss ausfallen und sich richtig bemerkbar machen. Man konnte zwar den Kader mit Dilara Karakok vom SV Weidenberg und einigen Rückkehrern ergänzen, sodass der Kader mit 21 Spielerinnen breiter aufgestellt ist als im Vorjahr, doch das Fehlen der drei Defensivspezialistinnen ist nur schwer zu kompensieren. Nach den schwerwiegenden Verletzungen bleibt noch abzuwarten, wann die Damen wieder das grüne Geläuf betreten können. Trotz des breiteren Kaders stehen Uwe Herrmann deutliche Sorgenfalten auf der Stirn geschrieben. „Weh tut aber besonders, dass gerade von den Jüngeren, die wir über die U17 aufgebaut hatten, nur noch eine übriggeblieben ist. Die sehr talentierten Mädels haben inzwischen andere Interessen oder sind aus anderen triftigen Gründen nicht mehr an Bord. Das tut mir heute noch sehr weh. Da waren vier Jahre Zeit und Herzblut dabei.“ trauert der Übungsleiter den „jungen Wilden“ aus dem Fichtelgebirge hinterher.

Antonia Hübner (blau) ist der Königstransfer der Fichtelgebirglerinnen. Sie bringt die Mannschaft nach vorne.
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Ärgerliche Niederlagen

Nachdem es schon auswärts nicht rund lief, hat Uwe Herrmann auch bei den Heimspielen diverse Ärgernisse erlebt. Die Heimniederlagen gegen Oberkotzau, wo man erst kurz vor Schluss durch ein Eigentor in Rückstand geriet oder gegen Waischenfeld, hätte man durchaus punkten können. Der Übungsleiter sah spielerisch in beiden Partien seine Mannschaft vorne. „Zudem gab es in beiden Spielen Entscheidungen der Schiedsrichter, mit denen man als Trainer nicht einverstanden sein kann. Einige Entscheidungen in der Partie gegen Oberkotzau kann ich bis heute noch nicht nachvollziehen.“ macht sich Herrmann ein wenig Luft. Doch auch seinen Mädels nimmt er in die Pflicht.  Das Auslassen größter Chancen gegen Döbra und Höchstädt lässt einen nicht wundern, warum man in der Tabelle nicht vorankommt.

 Fichtelberg als Pokalschreck

Pokal bedeutet für uns einfach nur, mitmachen. Eigentlich hatten wir die 3. Runde nicht auf dem Schirm. Der Sieg gegen Plankenfels war völlig unerwartet, aber zu dem Zeitpunkt sehr wichtig für die Moral. Wie momentan fast jede Woche, mussten wir auch in dem Spiel mehrere Spielerinnen ersetzen. Aber wir haben überzeugend gespielt und konnten uns durch ein souveränes Elfmeterschießen durchsetzen.“ freut sich der einstige Zweitligaspieler über das Erreichen der nächsten Runde, wo nun die SG Stegaurach / Walsdorf wartet. Gespannt darf man sein, ob es eine Runde weiter gehen wird.

Auch dank zahlreicher Paraden von Laura Rösch (weiß) konnte man im Pokal die nächste Runde erreichen.
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Wintertrainingslager und Hallenausrichter

Nach dem Pokalspiel geht es für die Damen der Spielgemeinschaft umgehend in die Halle. Zwar hegt man nicht zwingend den großen Erfolg bei den Meisterschaften, doch möchte man als Ausrichter in der Dreifachturnhalle Weidenberg sich dennoch von der besten Seite zeigen. Wichtig ist dem Coach vor allem, dass am 03. Februar allesamt fit sind zum Trainingsauftakt, wo ein besonderes Augenmerk auf die Chancenverwertung gelegt wird. Aber auch an der Fitness wird der Übungsleiter arbeiten, damit man in der Rückrunde schnell die nötigen Punkte gegen den Klassenerhalt gesammelt hat. Das ausgegebene Ziel ist der Erhalt der Liga und auch der Spaß am Hobby soll im Vordergrund stehen. Höhere Ambitionen wären vermessen, da ein Umdenken in den Strukturen von Nöten wäre, aber der Spielgemeinschaft auch Grenzen gesetzt sind. Dennoch soll auch im nächsten Jahr ein kleines Trainingslager im Gebirge durchgeführt werden. „Nachdem ich mir einige Spiele angesehen hatte, wäre ich bei meinem Geheimtipp Spvgg Weißenstadt geblieben. Der Kombinations- und Angriffsfußball gefällt mir. Aber scheinbar können Sie der etwas kompromissloseren Gangart von Arzberg oder Oberkotzau noch nicht standhalten. Neben den beiden muss man selbstverständlich die Eintracht aus Bayreuth dazu zählen. Mit Jessica Marx haben Sie einfach eine überdurchschnittliche Torjägerin in Ihren Reihen und das ist die halbe Miete. Das ist eine Spielerin die einfach den Unterschied ausmacht.“ philosophiert der Familienvater über mögliche Szenarien am Saisonende. Ihn ist es wichtig, dass seine Spielerinnen den Spaß an ihrem Hobby beibehalten.

Rückläufige Entwicklung im Damenfußball!


„Insgesamt sehe ich die Entwicklung, wie viele andere auch, rückläufig. Die vielen Spielgemeinschaften sprechen für sich. Seit der Aktion Team 2011, die richtig attraktiv vom DFB gefördert wurde und viele Nachwuchsteams und Spielerinnen hervorgebracht hat, gab es keinen solchen nachhaltigen Impuls im Mädchen- und Damenfußball mehr.“ mahnt auch diesmal der langjährige Übungsleiter von der rückläufigen Entwicklung im Frauenfußball. Natürlich sieht er aber auch die Vereine in der Pflicht, Trainer und Betreuer zu finden, die viel Zeit und Kraft mitbringen müssen, um die Entwicklung nach vorne zu treiben. „Man darf nicht unterschätzen was für eine Arbeit dahintersteckt. Sieht man aber im Nachhinein die positive Entwicklung, dann ist es doch auch ein gutes Zeugnis seiner persönlichen Arbeit.“


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Daten TSV Fichtelberg

TSV Fichtelberg
Gründung: 1911
Mitglieder: 312
Farben: grün-weiß
Abteilungen: Fußball


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Hö./K.Selb/Arz. - Fichtelb./Kulm.
29.09.19
Fichtelb./Kulm. - Waischenfeld
05.10.19
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Fichtelb./Kulm. - Eintr. Bayreuth
20.10.19
Weißenstadt - Fichtelb./Kulm.
26.10.19
Fichtelb./Kulm. - O'preu./Weid.

Steckbrief U. Herrmann

Uwe Herrmann
Spitzname
Wiskey-Hugo
Alter
70
Geburtsort
Warmensteinach
Wohnort
Warmensteinach
Familie
4 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
174 cm
Beruf
Industriekaufmann
Hobbies
Fußball, Fußball, Fußball
Starker Fuß
Beidfüßig
Lieb.-Position
Sturm
Erfolge
Zwei Tor im DFB-Pokal gegen Hertha BSC, 2. Liga in Hof gespielt, Bayernligaaufstieg mit Trebgast


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