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Artikel veröffentlicht am 31.10.2019 um 11:00 Uhr

Wollbachs U15 an der Spitze: "Das haben wir uns nicht ausmalen können!"

Einen tollen Saisonstart erwischte die U15 der SG Wollbach. Nach dem Meistertitel im letzten Jahr wurde das Aufstiegsrecht nicht wahrgenommen, sodass die Mannschaft weiterhin in der Gruppe antritt. anpfiff.info bat Marcel Metz zum Interview. Der Coach spricht über den bisherigen Saisonverlauf, das kommende Derby gegen Lauter und warum es so wichtig ist, die Jugendlichen vom Bildschirm auf den Sportplatz zu holen.

Von Jakob Fischer

Platz 1 nach dem achten Spieltag. Das läuft ja richtig gut.
Marcel Metz: Ja, mittlerweile merkt man das die neu zusammengewürfelte Mannschaft gut zueinander gefunden hat und die Spieler als auch wir Trainer wissen, wo die Stärken der einzelnen Akteure sind und wie diese eingesetzt werden müssen.

Nach dem nicht wahr genommenen Aufstieg im letzten Jahr. Hätte die Kreisliga nicht vielleicht doch Sinn gemacht, auch wenn’s im Pokal gegen den aktuellen Kreisligisten Untererthal ein 1:12 gab?
Marcel Metz: Im Nachhinein, wenn nun einige Spiele der neuen Runde vergangen sind, betrachtet man das Ganze natürlich mit einer etwas anderen Sichtweise als noch im Sommer direkt nach der Runde und dem Meisterschaftserfolg im Entscheidungsspiel gegen Oberleichtersbach. Da sieben Spieler der etatmäßigen Startelf der letzten Saison den Weg in die U18 gingen und auch noch zwei Langzeitverletzte für die aktuelle Hinrunde erstmal nicht einplanbar waren, haben wir als Trainer zusammen mit der Vorstandschaft und dem Jugendleiter die Entscheidung getroffen das Aufstiegsrecht nicht anzunehmen und in der Saison 2019/2020 weiterhin Gruppe zu spielen. Dass die neue formierte Mannschaft mit umformierten Betreuergespann direkt so zusammenspielt haben wir uns nicht ausmalen können.

Die letzte Partie gegen die JFG Sinntal/Schondratal ging 7:2 gewonnen. Wie lief es?
Marcel Metz: Trotz gutem Start und dem direkten Führungstreffer haben wir relativ schnell den Ausgleich kassiert. Danach fing man sich wieder, es wurde immer öfter gut nach vorne gespielt und man konnte den Gegner durch gezieltes Pressen nicht oft zum Zug kommen lassen. Im letzten Spiel haderte Michael Keller noch mit seiner Chancenverwertung, diesmal konnte er mit vier Treffern dem Spiel seinen Stempel aufdrücken, darunter ein direkter Freistoß aus 25 Metern in den Winkel. Sinntal/Schondratal hielte aber bis zum Ende dagegen und erspielte auch noch einige Chancen, sodass kurz vor Schluss durch einen ebenfalls sehr sehenswerten Freistoß aus ca. 30 Metern in den Winkel noch das 7:2 erzielt wurde.

Jetzt spielt ihr gegen den BSC Lauter. Ist das auch für die Jungs schon ein „Derby“?
Marcel Metz: Die Spieler freuen sich auf diese Spiele denke ich doch schon sehr, da man aufgrund der geringen Entfernung auf viele Freunde und Schulkollegen trifft. Keiner von den Jungs und Mädels in diesem Alter möchte sich nach einer Derbyniederlage am Wochenende in der Schule von den Konkurrenten den ein oder anderen Seitenhieb anhören müssen. Deshalb sind solche Spiele auch in diesem Alter auch schon etwas "Besonderes".

Letztes Jahr wurde die U15 der SG Wollbach Meister und siegte im Entscheidungsspiel gegen die SG Oberleichtersbach.

anpfiff.info

Wie wichtig ist es für einen Verein wie den TSV Wollbach, dass auch junge Spieler wie Du, sich engagieren und die Trainerämter im Jugendbereich ausfüllen?
Marcel Metz: Man merkt schon, das es schwieriger wird helfende Hände zu finden, egal ob im Bereich der Trainerämter, Helfer während und außerhalb des Spielbetriebs sowie in den Ehrenämtern. Da möchte ich einfach als Vorbild fungieren für meine Mitspieler im Herrenbereich als auch für die Jugendspieler, die ich trainiere. Natürlich hat man einen gewissen Zeitaufwand, den man investiert, aber das kommt alles dem Verein zu Gute, spätestens in ein paar Jahren. Egal welche Sportart man her nimmt ist es wichtig ein Angebot im Jugendbereich zu haben und im Idealfall die jungen Sportler bis zum Erwachsenenbereich in der jeweiligen Sportart zu führen, um den Verein mit seinen einzelnen Sportarten am Leben zu erhalten.

Wie lange arbeitest du schon als Trainer und wie kam es dazu?
Marcel Metz: Unser Jugendleiter vom Fußball kam auf mich zu, da es viele Absagen für Betreuerposten in den älteren U-Jahrgängen bei uns gab. So habe ich recht spontan für dieses eine Jahr als 3. Betreuer zugesagt. Aus dem einen Jahr sind nun schon vier Jahre bei der U15 geworden.

Wie wichtig ist es mittlerweile auch geworden, die Jugendlichen vom Computer oder der Playstation wegzubringen, indem man sie zwei- oder dreimal die Woche auf den Fußballplatz „holt“?
Marcel Metz: Obwohl ich nur ein paar Jahre älter bin als einige der Spieler, die ich schon trainieren durfte, finde ich es etwas erschreckend, wohin sich das Verhalten und die Sprache in der Jugend entwickeln bedingt durch Videospiele, Influencer und was das Internet noch so alles mit sich bringt. Da braucht es einfach Abwechslung und eine Möglichkeit die überschüssige Energie im Jugendalter loszuwerden und das hat man definitiv auf dem Fußballplatz im "echten" Leben.

In der U15-SG spielt ihr mit Stangenroth und Premich. Wie verteilen sich die Spieler auf die drei Vereine?
Marcel Metz: Aktiv haben wir 14 Spieler die unter Wollbach spielen und sechs über Stangenroth. Von der DJK Premich gab es dieses Jahr leider keine Jugendspieler, die in der U15 mitspielen.

Wer ist dein Vorbild als Trainer und warum?
Marcel Metz: Ich finde Christian Streich ziemlich interessant, da er sehr bodenständig ist und den Fußball emotional lebt. Interviews und PK's mit Ihm (nicht nur den Fußball betreffend) sind nicht nur unterhaltsam, sondern haben auch inhaltlich immer eine Menge zu bieten.

Wir danken für das Gespräch und wünschen für den weiteren Saisonverlauf alles Gute!