U19-Trainer SG Forth/Eschenau/Büg: Wurzberger: "Die Zukunft sieht schwarz aus" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 14.10.2019 um 12:00 Uhr
U19-Trainer SG Forth/Eschenau/Büg: Wurzberger: "Die Zukunft sieht schwarz aus"
Felix Wurzberger trainiert schon seit mehreren Jahren Jugendmannschaften des FC Eschenau und hat in dieser Saison die A-Jugend der (SG) ASV Forth/ FC Eschenau /FC Büg übernommen. Mit seinen Jungs tritt er in der Kreisliga an und setzt vor allem auf Kommunikation. Die Zukunft des Jugendfußballs sieht er kritisch.
Von Uwe Kellner
Guten Tag Herr Wurzberger, Sie coachen die U19 der (SG) ASV Forth/ FC Eschenau/ FC Büg. Seit wann engagieren Sie sich in der Jugendarbeit und wie kam es dazu, dass Sie die A-Jugend trainieren?
Felix Wurzberger: Mit 15 habe ich als Jugendtrainer angefangen und seitdem habe ich jedes Jahr mindestens eine Mannschaft trainiert, allerdings meinst nur  Kleinfeldmannschaften. Da ich jetzt diese Saison selbst nicht mehr so viel trainiere und spiele, habe ich mehr Zeit. Dazu kam, dass der Andi Tröger die A-Jugend nicht mehr weiter trainiert und ich jetzt auch mal eine neue Erfahrung mit der A-Jugend mitnehmen wollte.

Sie selbst sind 24 Jahre und spielen beim FC Eschenau. Sind Sie auch aus eigenem Interesse Jugendtrainer, damit Sie schon bald mit jungen und gut ausgebildeten Nachwuchstalenten zusammenspielen können?

Felix Wurzberger: Das ist ein toller Nebeneffekt, aber dadurch, dass ich nun das erste mal die A-Jugend trainiere, ist es definitiv nicht mein Hauptinteresse.

Die SG zwischen dem ASV Forth, dem FC Eschenau und dem FC Büg ist nun ein Jahr alt. Hat sich dieser Zusammenschluss bereits bewährt? Wäre eine U19 für den FC Eschenau ohne die Partner nicht stemmbar?
Felix Wurzberger: Ja, Jahr eins war über weite Strecken ein Erfolg. Das Wichtigste war, dass beide Vereine, zwischen denen ja eine große Rivalität herrschte, schnell zusammengefunden haben. Aus sportlicher Sicht wäre im ersten Jahr sicherlich mehr möglich gewesen. Gerade in der Rückrunde, war jede Mannschaft besser als in der Hinrunde. So kann man das also vielleicht der Eingewöhnungszeit an die neuen Mitspieler anrechnen.
Rein von der Spieleranzahl wäre eine U19 auch für den FC Eschenau alleine stemmbar. Allerdings wäre es nicht sinnvoll, da man erstens einen sehr knappen Kader hätte und jetzt in unserem Fall einige dabei sind, die aufgrund von Arbeit, Schule etc. den Fußball in der Prioritätenliste nach hinten schieben und man so jedes Wochenende um Spieler betteln müsste.

Die U19 tritt in der Herbstrunde in der Kreisliga Ost an. Können Sie einschätzen, welche Rolle Ihre Mannschaft spielen wird? Wie lautet das Saisonziel?

Felix Wurzberger: Ich denke, es ist eine Liga, in der jeder an einem guten Tag jeden schlagen kann. Das gilt auch für uns. Hinrundenziel ist eigentlich unter die ersten Drei zu kommen, allerdings könnte das aufgrund der Tatsache, dass sich viele Spieler noch nicht wirklich kennen, erschwert werden. Somit ist das mindeste Ziel nicht Sechster in der Liga zu werden, um dann auf die Rückrunde zu bauen.

Felix Wurzberger (re.) kommt selbst aus der Jugend des FC Eschenau und bildet seit mehreren Jahren den eigenen Nachwuchs bzw. seine baldigen Mitspieler als Jugendtrainer aus.
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Worauf legen Sie als Trainer in der Ausbildung der Nachwuchsfußballer wert? Was sollen Ihre Jungs können, wenn sie in den Herrenbereich aufsteigen?

Felix Wurzberger: Kommunikation! Aus meiner Sicht kann man nur ein guter Spieler sein, wenn man seinen Mitspielern hilft und so auch sich selbst. Der zweite Punkt ist, dass man als Team agiert. Damit ist gemeint, dass jeder für jeden auf dem Feld arbeitet und sich keiner besser fühlt als irgendein Mitspieler. Das ist aus meiner Sicht ein neueres Problem: viele Jugendspieler denken, sie haben jetzt in der Jugend Kreisliga gespielt und dass sie das jetzt auch bei den Herren spielen können; und sich so, Forth und Eschenau sind beide Kreisklassist, nichts mehr sagen lassen.

Wie sehen Sie die Zukunft des Jugendfußballs und wie können Ihrer Meinung nach wieder mehr junge Menschen für den Fußball gewonnen werden bzw. wie kann man die Jungs bei der Stange halten, dass sie nicht vorzeitig aufhören?
Felix Wurzberger: Die Zukunft sieht schwarz aus. Man sieht es an den vielen Zusammenschlüssen, aus denen meinst nur eine Mannschaft entsteht. Der Grund dafür ist ja auch jedem bekannt: das inzwischen riesige Angebot an Zeitvertreiben in anderen Vereinen und vor allem der mediale Faktor. Ich sehe die Chance nur darin, die Kinder schon im Kindergartenalter in die Vereine zu holen und sie sich auf diese Weise bereits in jungen Jahren eine Freundesgruppe auf dem Platz aufbauen. Diese kann dann eigentlich erst in der D-Jugend durch die weiterführenden Schulen gesprengt werden. Ab dann ist der Schlüssel aus meiner Sicht nur die Kommunikation mit den Spielern, vielleicht auch die Eltern je nach Alter. Inzwischen muss ein Jugendtrainer eigentlich immer auch ein Ansprechpartner für vieles neben dem Fußballplatz sein.

Vielen Dank für das Interview!



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Hintergründe & Fakten

Personendaten


Saisonbilanz Felix Wurzberger

 
22/23
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22/23
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4
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21/22
3
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1
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21/22
1
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1
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19/21
4
3
0
0
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0
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19/21
10
0
0
1
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19/21
2
2
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18/19
21
2
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18/19
1
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1
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17/18
26
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0
16/17
25
3
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1
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16/17
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15/16
20
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14
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Gesamt
193
26
5
24
0
0
0

Bilanz (SG) ASV Forth U19

Saison
Pl. 
Liga
2021/22
1. 
Kreisliga West Erlangen-Pegnitzgrund
 
2021/22
6. 
Bezirksoberliga Mittelfranken Quali Nord-Ost
 
2020/21
5. 
Kreisliga Ost Erlangen-Pegnitzgrund
 
2019/20
4. 
Kreisliga Ost Erlangen-Pegnitzgrund
 
2019/20
2. 
Kreisliga B Erlangen-Pegnitzgrund
 
2018/19
8. 
Kreisliga Erlangen-Pegnitzgrund
 

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