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Artikel veröffentlicht am 30.09.2019 um 15:00 Uhr

Gegen den Trend: SG Zell / Stockenroth startet mit neuem Team

Während gerade zum Saisonbeginn immer mehr Vereine auf der Fußball-Landkarte verschwanden, den Spielbetrieb einstellten oder sich anderen Vereinen anschlossen, gab es am Fuße des Waldsteins zwei Vereine, die mit einem neuem Team in der Kreisgruppe antraten und mit viel Spass die Liga rocken wollen. Nach dem Ende der JFG Waldstein geht die Spielgemeinschaft mit Blick auf die Zukunft auf Punktejagd.

Von Maik Schneider

Auf der Großfeld-Sommertagung sprach Kreisjugendleiter Thomas Fuchsstadt noch über den zunehmenden Schwund an Mannschaften, die für den Spielbetrieb auf Kreisebene meldeten. Es gäbe immer mehr Spielgemeinschaften, da es die kleinen Vereine nicht mehr schaffen, genügend junge Kicker für ein eigenes Team auf die Beine zu stellen. Ganz anders sieht es da am Fuße des Waldsteins aus. Die Verantwortlichen des FC Zell und des ASV Stockenroth setzten sich im Sommer zusammen, um die Möglichkeiten einer Spielgemeinschaft in der U19 zu bereden. "Da aus der letztjährigen U17 einige Spieler altersbedingt aufgestiegen waren, der verschworene Haufen allerdings als Team zusammen bleiben wollte, entschlossen wir uns dem Wunsch der Spieler nachzukommen und meldeten für die neue Saison eine U19." gab Zells Vorstand und Trainer Dennis Schildt begeistert zu. Die Mannschaft besuche geschlossen jedes Zeller Fest und macht auch außerhalb des Vereinslebens viel gemeinsam. Zudem konnte man mit Philipp Aßmann und Lukas Pfennig zwei weitere Spieler für das Team dazugewinnen. Ganze zweiundzwanzig Mann trägt der Kader der Spielgemeinschaft, wobei der harte Kern aus fünfzehn Spielern bestehe. Um aber jedem Spieler seine Spielzeit zu gönnen, möchte das Trainerteam Dennis Schildt und Jürgen Pfennig ordentlich rotieren.

Aus U17, mache U19! Das Team der SG blieb nahezu komplett zusammen, was die Trainer Jürgen Pfennig (hi.li.) und Dennis Schildt (hi.re.) stolz macht.

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Die Zukunft der Vereine liegt in der Jugendarbeit

Mit seinen 35 Jahren ist Dennis Schild einer der jüngsten Vorstände im Spielkreis, weiß jedoch genau, was gut für den Verein ist und möchte mit einer koordinierten Jugendarbeit die Weichen für die Zukunft stellen. Auch Jürgen Pfennig lebt für den Verein und macht viel möglich, damit die Jungs nicht nur auf dem Platz Spaß haben. "Da werden die Spieler auch gerne mal nach Hause eingeladen, um etwas zu feiern. Was dann doch manchmal etwas Nerven kostet, aber für die Jungs machen wir das gern", gab Schild mit einem Lachen zu. Doch irgendwo muss man auch froh sein das die jungen Spieler so einige Strapazen auf sich nehmen. Die Spielgemeinschaft tritt in der Kreisgruppe Hof/Marktredwitz an. Einer eingleisigen Liga, wo es auch mal vorkommt, dass man 80 Kilometer bis zum Spielort zurücklegen muss und das in der untersten Spielklasse. "Das macht es für alle nicht einfacher. Weder für Betreuer, noch Spieler und schon gar nicht für die Eltern. Wir bekommen ja leider keine fünfzehn Spieler mit einem Auto zum Auswärtsspiel. Da musst du bei den Eltern oft schon ordentlich Überzeugungsarbeit leisten." ist sich Trainer Dennis Schildt der Umstände bewusst. Aber die Verantwortlichen in der Spielgemeinschaft wollen es den Jungs ermöglichen, in ihrer Altersklasse zu kicken und ihre Jugend zu genießen. Die spielerische Ausbildung steht dabei beim Trainerteam im Vordergrund.

Jürgen Pfennig arbeitet nicht nur akribisch in der Jugend der SG, sondern springt mit seinen 51 Jahren auch mal bei den Herren des FC Zell ein.

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Punkte sammeln und Erfolgserlebnisse verbuchen

Auf die Vorbereitung seines jungen Teams war das Trainerteam besonders stolz. Dennis Schildt und auch Jürgen Pfennig, die sich mit den Übungseinheiten abwechselten, hatten zumindest ihren Spaß. Auch die Vorbereitungsspiele gegen die JFG Frankenwald und die JFG Schwarzenbacher Land liefen gut, auch wenn es die Ergebnisse so nicht wiederspiegelten. "Gegen Frankenwald haben wir richtig stark gespielt, nur mit dem Tore schießen haben wir so unsere Schwierigkeiten gehabt." zog Schildt dennoch ein positives Fazit. Auch in der zweiten Partie konnte man gegen einen starken Kreisligaaufsteiger streckenweise gut mit halten. Auf den Boden der Tatsachen ging es allerdings im ersten Punktspiel der Saison, gegen die SG Schönwald, zurück. Mit 0:5 verloren die Kicker vom Fuße des Waldsteins ihr Debüt in der neuen Altersklasse. "Die SG Schönwald war sicherlich nicht schlecht, dennoch haben wir uns auf Grund der Vorbereitung durchaus einen Punktgewinn erhofft", konnte man die Enttäuschung dem Zeller Vorstand anmerken. Den Verantwortlichen ist bewusst, dass man mit den jungen Spielern sicherlich einiges an Lehrgeld zahlen wir. Dadurch wolle man sich aber nicht aus der Bahn werfen lassen und akribisch weiterarbeiten. Den ersten Saisonsieg konnten die Schild-Schützlinge in ihrem zweiten Spiel feiern - und das nach einem 0:2 Rückstand beim TSV Bärnau. Die junge SG-Elf mit einem Durchschnittsalter von 16 Jahren, gab sich zu keiner Zeit auf und kam im zweiten Abschnitt immer besser ins Spiel, sodass sich der eingeschworene Haufen nach Treffern von Philip Kluge, Johannes Deubzer und Marek Bloß über den ersten Dreier freuen durfte. "An der Mannschaft werden die Verantwortlichen und auch Zuschauer die nächste Zeit noch ihre Freude haben." zeigte sich Schildt begeistert. Dennoch sieht der Vorstand auch in der Zukunft einige Probleme. Denn langfristige Planungen sind schön und gut, aber heutzutage fast schon nicht mehr durchführbar. "Wir sind weiterhin in interessanten Gesprächen mit anderen Vereinen, denen es ähnlich wie uns geht. Dort streben wir eine Zusammenarbeit an", arbeitet Dennis Schild schon an den nächsten Baustellen.