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Artikel veröffentlicht am 25.09.2019 um 06:00 Uhr

Vor dem Nachholspiel bei Eibach II: "Räder" wollen das Feld von hinten aufrollen

Der ESV Flügelrad verspielte in der abgelaufenen Saison die Tabellenführung und musste so im entscheidenden Relegationsspiel die Kreisliga-Aufstiegsträume (vorerst) an den Nagel hängen. Trotz der verlorenen Elferlotterie gegen Tuspo Nürnberg will Coach Ender Uslu das Positive mitnehmen in die noch junge Saison, deren Start bislang unter den eigenen Erwartungen verlief, und die fehlenden Punkte in Eibach einfahren.

Von Fabian Strauch

Ender Uslu will nach dem knapp verpassten Kreisliga-Aufstieg wieder in die Hände spucken und mit seiner Truppe einen neuen Anlauf wagen.

fussballn.de / Schlirf

Bittere Relegationsniederlage trotz wochenlangem Abo von Platz eins

Rückblende in die abgelaufene Saison samt Relegation: Lange Zeit war der ESV Flügelrad unangefochten an der Tabellenspitze und schien den direkten Aufstieg bereits in trockene Tücher zu packen. Dennoch ließ man sich noch die Butter vom Brot nehmen und musste sich dann auch noch in der entscheidenden zweiten Relegationsrunde gegen Tuspo Nürnberg nach der viel zitierten Elfmeterlotterie beugen. Besonders bitter war es für die Truppe von Ender Uslu, wie der Coach im Gespräch mit fussballn.de zurückblickt: "Am Anfang war die Niederlage gegen Tuspo besonders hart für die Jungs, vor allem nach dem Spielverlauf hätten wir den Aufstieg gegen einen starken Gegner verdient gehabt. Obwohl wir weder gegen Vatanspor noch gegen Tuspo in der Saison und der Relegation verloren haben, haben wir uns den 1. Platz selbst genommen - umso bitterer war das Ende dann für uns!" Trotz der harten Realität möchte das Flügelrad-Urgestein aber nicht nur die negativen Aspekte herausziehen und sieht stattdessen trotz der herben Enttäuschung "eine positive Erfahrung für unsere zahlreichen jungen Spieler", denen "möglicherweise ein einmaliges Erlebnis vor knapp 1000 Zuschauern" zu Teil wurde. Abschließend möchte der ESV-Trainer keineswegs den "über die Saison gesehen verdienten Aufstieg" der am Ende glücklichen Tusporaner schmälern.

Auch wenn es eine denkbar unglückliche Niederlage im entscheidenden Relegationsmatch für Ender Uslu und seinen ESV Flügelrad war, zeigte sich der Räder-Coach gegenüber Metin Kett (rechts) und Tuspo Nürnberg als fairer Gratulant.

fussballn.de / Kögel

Gefühlschaos nach durchwachsenem Saisonstart mit alt bekannten Problemen

In gewisser Weise spielt das "Trauma von Schnepfenreuth" - dort fand das K.O.-Spiel auf dem Gelände des TB Johannis 88 statt - auch in der Vorbereitung sowie dem Start der neuen Saison 2019/2020 eine (negative) Rolle. Denn obwohl man nach Aussage des Übungsleiters auch in der neuen Saison "Platz eins bis drei" anpeilt, verliefen die ersten fünf Spiele mit zwei Siegen und zwei Remis (noch) nicht nach Maß: "Bereits in der Relegation haben zahlreiche unserer Leistungs- und Stammspieler trotz Verletzungen das volle Pensum durchgezogen, außerdem konnten auch wir mit einigen Urlaubern nicht planen. Dennoch haben wir gegen Worzeldorf völlig verdient verloren und haben beim 3:3 gegen Zirndorf insgesamt sieben fehlende Spieler ganz gut ersetzen können." Insofern merkt man den Worten Uslus bei der Einordnung des Saisonstarts - vielleicht auch in Anbetracht der noch relativ frischen Nackenschläge der Vorsaison - eine gewisse Unzufriedenheit an, weil "es im Gesamtbild wegen den beiden Unentschieden gegen SpVgg Nürnberg und Zirndorf vier Punkte mehr sein müssen - auch wenn man unter den gegebenen Umständen nicht unzufrieden sein kann."

Auch wenn der ersatzgeschwächte ESV Flügelrad um Alexander Köberlein (in gelb) im Heimspiel gegen den TSV Zirndorf nach dem zwischenzeitlichen 1:3-Rückstand auf der Verliererstraße schien, stemmte man sich erfolgreich gegen die drohende Pleite und behielt durch das 3:3 zumindest einen Zähler am Finkenbrunn.

fussballn.de / Strauch

Drei Zähler in Eibach Pflicht, um Feld von hinten aufrollen zu können

Kam dem ESV Flügelrad die frühzeitige Verlegungsanfrage der DJK Eibach II für das am vergangenen Sonntag angesetzte Spiel nicht Unrecht - "Einige Spieler waren gemeinsam wandern" (Uslu) -, so hat der 42-jährige Chefanweiser vollsten Respekt vor dem Flutlichtspiel am Donnerstag beim Aufsteiger: "Da braucht man eigentlich nicht viel sagen: Obwohl es für Eibach bislang auch ein kleines Auf-und-Ab war, wird es für uns gegen einen Gegner mit ebenfalls vielen jungen Spielern eine schwierige Aufgabe." Ergänzend dazu ist Uslu schon nahezu begeistert vom Status Quo an der Pommernstraße mit "einem guten Umfeld aus 1. Mannschaft in der Kreisliga, insgesamt drei Herrenmannschaften und einer exzellenten Jugendarbeit", die auch bei den Eisenbahnern groß geschrieben und dem Vernehmen nach auch entsprechend von der anderen Seite der Südwesttangente in Gegenrichtung verbal honoriert wird.

Als Verfolger auf der Überholspur? Manuel Widmann und sein ESV Flügelrad (in gelb, hier bei der bislang einzigen Pleite in Worzeldorf) wollen aus einer neuen Perspektive das Maximum anstreben.

fussballn.de / Strauch

Die Marschroute für die Nachholpartie wird aufgrund der aktuellen Tabellenkonstellation vom Trainer unverblümt an seine Schützlinge weitergegeben: "Wir werden nicht auf Unentschieden spielen, wollen dort definitiv gewinnen und drei Punkte holen!" Eben jener Sieg würde den direkten Anschluss zum von Uslu auserkorenen Favoritenkreis um den SC Worzeldorf, der SpVgg Nürnberg und dem SV Wacker wieder herstellen. Auch wenn man aktuell keine Chance auf die Übernahme von Platz eins hat, so ist es nach Meinung des Ur-Eisenbahners "eventuell auch gut, von hinten das Feld aufzurollen." Möglicherweise kann der Frust aus Sommer 2019 durch diesen Ansatz in ein ´Sommermärchen 2020´ umgemünzt werden.