Guter Saisonstart Michelauer Frauen: "Wir würden gerne mal Landesliga-Luft schnuppern!" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 18.09.2019 um 16:00 Uhr
Guter Saisonstart Michelauer Frauen: "Wir würden gerne mal Landesliga-Luft schnuppern!"
Was für den Hamburger SV lange Jahre in der Bundesliga galt, nämlich der "Dino" der Liga zu sein, trifft bei den Frauen auch auf den 1. FC Michelau zu, der seit "unendlichen" Zeiten der Frauen-Bezirksoberliga angehört und meist im oberen Drittel der Tabelle zu finden war. Wie es aktuell bei den blau-weißen Mädels vom Main aussieht, darüber gibt Spielleiterin Jennifer Schmitt ausführlich Auskunft.
Von Dieter Koch
Das Team des 1. FC Michelau hinten von links mit Tanaya Betz, Annika Opitz, Carmen Schmitt, Saskia Dinkel, Jennifer Schmitt, Sabrina Gebhardt, Sonja Sünkel; vorne von links Cora Dorsch, Alexa Müller, Julia Krappmann, Melanie Imhof, Julia Karch, Verena Zahn und Nadine Panzer.
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Die Mannschaft von Spielleiterin Jennifer Schmitt rangiert mit zwei Siegen und einer Niederlage momentan auf Rang fünf in der Tabelle der Bezirksoberliga.
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Frau Schmitt, wie verlief die Vorbereitung auf die jetzt begonnene Saison?
Jennifer Schmitt: Wir begannen am 22. Juli mit der Vorbereitung und haben zwei- bis dreimal in der Woche trainiert. Hierbei wurde vor allem auf die nötige Kondition Wert gelegt. Vorbereitungsspiele hatten wir aufgrund von Urlaubsausfällen leider nur drei und diese immer mit unterschiedlichem Personal aus beiden Mannschaften. So konnten wir, was das Spielsystem angeht, auch nichts ausprobieren. Mit der Trainingsbeteiligung kann man dennoch zufrieden sein. Trotz unseres dünnen Kaders, sind durchschnittlich 15 bis 20 Mädels anwesend.

Gab es Neuzugänge oder Abgänge?
Jennifer Schmitt: Wir haben mit Nathalie Engel und Lisa Kaltwasser zwei externe Neuzugänge aus Fürth am Berg, da dort die Mannschaft zurückgezogen wurde und mit Tanaya Betz und Cora Dorsch zwei Spielerinnen aus der eigenen B-Jugend, die wir bereits in Damen-Spielen einsetzen konnten. Abgänge aus den bestehenden Kadern gibt es keine. Allerdings gaben Sabine Göbel und Nadine Friedmann zum Ende der letzten Saison ihr Karriereende bekannt.

Der Saisonstart hätte mit bisher zwei Siegen bei der TSG 05 Bamberg (7:2) und beim TSV Plankenfels (2:0) nicht besser sein können. Nun gab es am vergangenen Sonntag beim 2:5 in Wernsdorf die erste Niederlage. Wie lautet Ihr Statement zu den drei Partien?
Jennifer Schmitt: Mit der jüngsten Niederlage in Wernsdorf können wir natürlich nicht ganz zufrieden sein, obwohl das ironischerweise unsere spielerisch beste Leistung der noch jungen Saison war. Hier waren wir bis zur 70. Minute die klar überlegene Mannschaft, bevor uns ein erneuter Doppelschlag den letzten Willen nahm. Aber genau so kann es im Fußball laufen, wenn man seine eigenen Chancen nicht verwertet. In Plankenfels haben wir letztendlich von der besseren ersten Hälfte gelebt. Die zweite Halbzeit war ganz schwere Fußballkost und nicht annähernd das Niveau, das wir eigentlich spielen können. Beim Saisonauftakt in Bamberg spielten wir zum ersten Mal mit dem neuen Stammkader und wussten nicht genau, wo wir stehen. Wir sind dort als Team aufgetreten und haben in der Höhe verdient gewonnen.

Was für eine Saison erwarten Sie? Welchen Platz peilt man an?
Jennifer Schmitt: Ich erwarte eine sehr interessante Saison, in der jede Mannschaft während einer schlechten beziehungsweise guten Phase ganz schnell nach oben oder unten rutschen kann. Dennoch sehe ich uns am Ende im oberen Drittel der Tabelle, also mindestens Platz vier.

Welche anderen Teams favorisieren Sie im Kampf um die Meisterschaft und warum?
Jennifer Schmitt: Die beiden Landesliga-Absteiger aus Hof und Eicha kann ich persönlich derzeit nicht einschätzen, aber ihre Ergebnisse sprechen bisher für sich. Reitsch hat für mich eine klare Favoritenrolle, wenn es um den Titel geht. Ich denke, es wird am Ende zwischen diesen drei Teams entschieden. Wobei ich auf Reitsch tippen würde, nachdem es letztes Jahr schon so knapp war.

Zweikampf-Szene aus der Frühjahres-Begegnung zwischen Wernsdorf und Michelau mit Tyra-Dione Brown (li.) vom SVW und Carmen Schmitt (re.) vom 1. FC Michelau.
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Was könnte oder müsste in der Mannschaft noch verbessert werden? Was läuft schon ganz gut?

Jennifer Schmitt: Wir müssen ganz klar an der eigenen Chancenverwertung arbeiten und dürfen uns nicht mehr so leicht auskontern lassen. Der letzte entscheidende Pass zum Torerfolg fehlte in den letzten beiden Spielen leider zu häufig. Positiv sind die hohen Spielanteile. Wir lassen den Ball in den eigenen Reihen laufen und uns im Spielaufbau – größtenteils - nicht aus der Ruhe bringen.

Michelau ist ja bekanntlich für seine gute, langjährige Nachwuchsarbeit im Juniorinnenbereich bekannt, oder?
Jennifer Schmitt: Wir haben für die erste Mannschaft aktuell einen Kader von 15 Spielerinnen, von denen drei angeschlagen, beziehungsweise verletzt sind, zwei die noch B-Jugend spielen dürfen und zwei Neuzugänge, für die die Bezirksoberliga noch Neuland ist. Also haben leider auch wir Probleme, jede Woche eine gute Mannschaft zu stellen. Ich bin mir aber sicher, dass sich unsere aktuell Jüngsten, die zwischen 15 und 18 Jahre alt sind, sehr wohl und gut aufgenommen fühlen. So kann es gerne weitergehen, denn ohne unseren talentierten Nachwuchs läuft einfach nichts. Die Schwierigkeit im Frauenfußball besteht wohl darin, Spielerinnen wortwörtlich am Ball und im Verein zu halten. Es gibt viele individuelle Gründe für den Rückgang an Frauenmannschaften: Studium und Arbeit, Umzug, Vereinswechsel, Familiengründung oder einfach nachlassendes Interesse, um nur einige zu nennen.

Den FCM kann man getrost als den „Dino“ der Frauen-Bezirksoberliga bezeichnen, mit immer guten Platzierungen in der Vergangenheit zwischen drei und sechs etwa, oder?
Jennifer Schmitt: Ja, diese Bezeichnung haben wir seit Jahren „an der Backe“. Wir würden natürlich auch gerne einmal Landesliga-Luft schnuppern. Dafür wäre allerdings ein viel breiterer Kader nötig.

Ihr Schlusssatz allgemein zur Entwicklung im regionalen Frauenfußball.
Jennifer Schmitt: Offensichtlich ist ja, dass viele Vereine kämpfen, da deren Spielerkader immer dünner wird. Die Folge sind Spielgemeinschaften oder Abmeldungen vom Spielbetrieb.

anpfiff.info bedankt sich bei Jennifer Schmitt für das aufschlussreiche Interview recht herzlich und wünscht eine erfolgreiche, verletzungsfreie Saison 2019/2020!

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10. 
Bezirksoberliga Oberfranken
2021/22
9. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2019/21
4. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
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2017/18
5. 
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5. 
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2014/15
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2013/14
6. 
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A
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Tabelle Bezirksoberliga Oberfr.

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
3
14:0
9
2
3
13:2
7
3
3
9:5
7
9
3
1:9
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