Sands U19-Coach im Gespräch: „Es sind wirklich alles Super-Jungs!“ - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 13.09.2019 um 15:00 Uhr
Sands U19-Coach im Gespräch: „Es sind wirklich alles Super-Jungs!“
Mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger TV Jahn Schweinfurt startet die U19 des FC Sand am Samstag in die Bezirksoberliga. Nach dem Abstieg aus der Landesliga und dem Aufrücken des Jahrgangs 2000 steht mit Benjamin Oppelt ein neuer Mann an der Linie der Korbmacher. anpfiff.info bat ihn zum ausführlichen Gespräch!
Von Marco Heumann
Herr Oppelt, am Samstag geht es endlich los. Sie feiern Ihre Punktspielpremiere als Coach der Sander U19. Was hat Sie denn bewogen, das Amt anzutreten?
Benjamin Oppelt: Zuallererst muss ich mich beim FC Sand bedanken, dass sie mir das Vertrauen schenken, dieses Traineramt zu bekleiden. Es motiviert mich und macht mich stolz, dass ich im Vorfeld so viel Zuspruch aus dem Kreis des Vereins bekommen habe, diese Doppelfunktion zu übernehmen.

Neuer Coach der Sander U19 und Co bei der Reserve: Benjamin Oppelt.
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Welche Doppelfunktion?
Benjamin Oppelt: Zum Ende der abgelaufenen Saison ist zusammen mit den Verantwortlichen des FC Sand ein Konzept entstanden, dass mich gesamtheitlich überzeugt hat. Die Idee dahinter ist es, die Jungs während ihrer letzten Station im Jugendbereich, an den Herrenbereich heranzuführen. Durch meine Doppelfunktion als Co-Trainer der zweiten Mannschaft ist die Bindung zum Herrenbereich für den Nachwuchs des FC Sand gegeben.

Wie genau soll diese Bindung erreicht werden?
Benjamin Oppelt: Ziel muss es sein, die Spieler der U19 bestmöglich in Richtung Herrenbereich zu fördern und zu entwickeln, damit ihnen der Sprung in eine der drei Herrenmannschaften erleichtert wird. Ich adaptiere hierzu auch punktuell Spielideen, Trainingsansätze, -inhalte oder -abläufe der Herrenmannschaft und tausche mich mit Trainerkollegen aus, um diese Bindung zu fördern. Ein weiterer Baustein der Integration ist es, während der laufenden Saison gemeinsame Trainingseinheiten abzuhalten, was jetzt während der Vorbereitung natürlich auf Grund unterschiedlicher Trainingsschwerpunkte erst einmal nicht möglich war. Ein paar einzelne haben auch schon die Luft im Herrenbereich in dem einen oder anderen Spiel schnuppern dürfen.

Wie würden Sie den Stellenwert der Jugendarbeit bewerten?
Benjamin Oppelt: Die eigene Jugend ist, aus meiner Sicht, sowohl die Basis als auch die Zukunft des Vereins. Mir bereitet es sehr viel Freude und ich sehe es als große Verantwortung an, als Bindeglied für unsere Talente zu fungieren. Da bin ich natürlich nicht der Einzige, das geht schon bei den Kleinen los. Zu sehen, wie viele Kinder und Jugendliche sich tagtäglich auf den Fußballplätzen beim FC Sand tummeln oder wie viele Trainer, Betreuer und Funktionäre nötig sind, um die Jugendarbeit stemmen zu können, ist schon außergewöhnlich im Landkreis. Es wird natürlich auch dadurch begünstigt, den DFB-Stützpunkt vor Ort zu haben.

In diesem Jahr wohl einer der Leistungsträger der Sander U19: Fabio Herrmann (re. - hier im Duell mit dem Coburger Veljko Vukmanovic).
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Nach den ersten Wochen - wie ist denn Ihr Eindruck von den Jungs?
Benjamin Oppelt: Mein Eindruck war vom ersten Tag an sehr positiv! Es sind wirklich alles Super-Jungs. Nicht nur die Tatsache, dass alle individuell sehr gute Kicker sind, sondern auch, dass es tolle Persönlichkeiten und wissbegierige, motivierte, ehrgeizige angehende Erwachsene sind.

Waren Sie denn mit der Vorbereitung zufrieden?
Benjamin Oppelt: Ich habe bisher sehr viele gute Ansätze gesehen, aber auch, und das ist ja auch nichts Unnormales, einiges an Potenzial, an dem man arbeiten kann und muss. Wir haben in den knapp fünf Wochen Vorbereitung, neben dem Bereich Fitness, bereits an einigen Ansätzen im mannschafts- und individualtaktischen Bereich gearbeitet. Natürlich ist es aktuell ein vordergründiger Punkt, dass wir uns persönlich und als Team erst einmal kennenlernen mussten und müssen. Den bisherigen Verlauf kann ich aber durchaus als positiv bewerten.

Und wie war es in den Testspielen?
Benjamin Oppelt: Die Testspiele verliefen sehr durchwachsen, oft auch während der Spiele. Wir haben einige Male zwei grundlegend unterschiedliche Halbzeiten gezeigt. Da muss ich meine Jungs aber ein Stückweit in Schutz nehmen. Ich habe natürlich einige Dinge ausgetestet, sowohl Spieler auf unterschiedlichen, oft ungewohnten Positionen eingesetzt als auch an der Grundordnung Umstellungen vorgenommen.

Die Resultate waren eher wechselhaft!

Benjamin Oppelt: Natürlich will man als Spieler und auch als Trainer möglichst jedes Spiel gewinnen und die Niederlagen gegen den FC Coburg und Don Bosco Bamberg haben mich definitiv geärgert. Gerade die Niederlage gegen Don Bosco war unnötig! Coburg war das allererste Spiel und einige Spieler waren zu dem Zeitpunkt noch im Urlaub. Das war, aus meiner Sicht, eine Trainingseinheit. Gegen Bergrheinfeld haben wir einen Rückstand zum Sieg gedreht. Gegen die JFG Rödental eine bärenstarke zweite Halbzeit gespielt und hochverdient gewonnen.

Einer aus dem jüngeren Jahrgang der U19: David Hertinger (li. - hier gegen den FCEler Lukas Hofmann).
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Welchen Stellenwert haben denn Erfolge in den Tests?

Benjamin Oppelt: Ich betrachte die Ergebnisse in den Testspielen mit sekundärer Aufmerksamkeit. Im Vordergrund standen für mich unterschiedlichste Erkenntnisse im individuellen und im mannschaftstaktischen Bereich. Was das angeht, bin ich um einige Erkenntnisse reicher. Was für mich sehr wichtig war und ist, ist zu sehen, dass alle mitziehen, zu jeder Zeit den Willen haben, zu gewinnen und nie aufgeben. Sie versuchen, das umzusetzen, was ich von ihnen fordere, als Mannschaft aufzutreten und den Verein ordentlich zu repräsentieren. Das hat mich bisher definitiv überzeugt!

Im Pokal gab es unter der Woche in 2:5 gegen die FT Schweinfurt - waren die Turner eine Nummer zu groß?
Benjamin Oppelt: Zuerst einmal Glückwunsch an die FTS zum Weiterkommen im Pokal und noch viel Erfolg. Das hört sich jetzt vielleicht wie eine Floskel an, und in Anbetracht des Ergebnisses als wären wir ein schlechter Verlierer, aber das Spiel hätten wir nicht verlieren dürfen und müssen. Natürlich steht da ein Ergebnis, wenn der Schiedsrichter das Spiel beendet, was den verdienten Sieger amtlich macht. Wenn ich mir aber den Spielverlauf anschaue und die Art und Weise, wie einfach wir die Tore durch individuelle Fehler bekommen haben, was wir für 100prozentige Chancen nicht verwertet haben, dass wir über nicht unwesentliche Zeiträume das Spiel kontrolliert und den Gegner durchaus Probleme bereitet haben, ist mein persönliches Fazit eindeutig. Der Gegner war keineswegs eine Nummer zu groß. Wir haben es ihm an diesem Tag lediglich durch unnötige und für meine Mannschaft auch unübliche Fehler zu leicht gemacht. Das kann mal passieren. Solche Tage gibt es, sie sollten sich aber nicht wiederholen!

Und zum Start am Samstag gegen Aufsteiger Jahn Schweinfurt - ist da ein Sieg zu Hause für den Absteiger FC Sand Pflicht?
Benjamin Oppelt: Natürlich gehen wir in das Spiel und wollen gewinnen, wie in jedes andere Spiel auch. Die Konstellationen im Vorfeld über Auf- und Abstieg interessieren mich da, ehrlich gesagt, nicht. Man muss auch immer die jährlichen Personalwechsel im Jugendbereich berücksichtigen. Der ältere Jahrgang kommt raus, der junge Jahrgang rückt hoch. Da können sich am Gesicht der Mannschaft jährlich entscheidende Faktoren verändern. Im Hinblick auf Samstag liegt mein Fokus auf uns. Und wenn ich mir die Qualität in meiner Mannschaft sowohl im älteren als auch im jüngeren Jahrgang anschaue, habe ich einen sehr positiven Eindruck.

Was glauben Sie ist denn drin für Ihre Jungs in dieser Saison?
Benjamin Oppelt: Es ist ehrlich gesagt schwer für mich, die Liga, die Gegner und unseren Stellenwert in der Liga aktuell einzuordnen. Natürlich habe ich mich mit der Liga und mit den Gegnern im Vorfeld beschäftigt, habe Ergebnisse verglichen und personelle Veränderungen der einzelnen Mannschaften zum Saisonwechsel verfolgt. Die Testspiele, zum Teil auch gegen Gegner auf Augenhöhe, bezogen auf die Liga, sind aus meiner Sicht Momentaufnahmen und in der Vorbereitung relativ zu sehen. Mein Gefühl sagt mir, meine Jungs sind konkurrenzfähig, wenn sie ihr Potenzial kontinuierlich abrufen und jedes Spiel als Mannschaft angehen, mit dem Willen zu gewinnen. Zu was das dann am Ende reicht, wird man sehen.

Brucks Adem Daoud wird von Sands Gianluca Del Do (re.) per Grätsche geblockt.
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Worauf legen Sie denn als Trainer besonders Wert?
Benjamin Oppelt: Mir persönlich ist es sehr wichtig, dass alle mitziehen, zu jeder Zeit den Willen haben zu gewinnen und nie aufgeben. Dass sie versuchen, das umzusetzen, was ich von ihnen fordere, als Mannschaft aufzutreten und zu denken, und den Verein ordentlich zu repräsentieren. Es ist im Fußball, wie in jedem anderen Mannschaftssport, im Berufsleben und generell überall dort, wo Menschen aufeinandertreffen. Es sollte sich jeder seiner Aufgabe im Team bewusst sein, seine Stärken bestmöglich für das Team einbringen und sich gegenseitig ergänzen. Am Ende des Tages ist aber natürlich das oberste Ziel, dass es den Jungs Spaß macht und dass sie gerne Woche für Woche gemeinsam ihrem Hobby nachgehen!

Was machen die Jungs schon gut und wo gibt es das größte Steigerungspotenzial?

Benjamin Oppelt: Mannschaftstaktisch sind die Jungs ja schon sehr gut von meinen Vorgängern ausgebildet, müssen sich aber in unser neues System erst noch eingewöhnen. Generell fällt ihnen die Umstellung vom einem zum anderen System noch etwas schwer. Dies liegt aber auch daran, dass wir erst seit vier Wochen daran arbeiten. Das kann sich in so kurzer Zeit noch gar nicht eingespielt haben. Ich möchte mittelfristig mit mindestens zwei, im Optimalfall drei eingespielten Systemen flexibel während eines Spieles fließend reagieren können. Daran müssen wir aber definitiv noch arbeiten. Es sind sehr viele technisch versierte Spieler dabei, was sie auch schaffen, auf den Platz zu bringen. Auch im Bereich Spielverständnis sind sie durchweg auf einem guten Niveau, lernen natürlich durch unterschiedliche Systeme weiter dazu. Ich sehe weiterhin noch Potenzial in der Umschaltbewegung mit und gegen den Ball und natürlich kann und wird sich in dem Alter jeder einzelne generell in allen individuellen Bereichen weiterentwickeln und steigern, wenn er etwas dafür tut.

Sie haben als Aktiver schon einige Trainer erlebt. Hat denn einer beim Neu-Coach Benjamin Oppelt besonders deutliche Spuren hinterlassen?

Benjamin Oppelt: Das stimmt, ich hatte bisher einige und auch sehr unterschiedliche Trainer. Das mich ein einzelner in meiner jetzigen Denkweise als Trainer besonders geprägt hat, würde ich so jetzt nicht sagen. Ich habe bei jedem der Trainer etwas dazugelernt und habe für mich immer versucht jeweils das Positive zu filtern oder aus negativen Erlebnissen, die es so gut wie nicht gab, Rückschlüsse zu ziehen. Jeder Trainer hatte seine Stärken und Schwächen, seine Persönlichkeit, seine zwischenmenschliche Art, seine Art Dinge anzugehen, taktische Vorstellungen, Trainingsmethoden und seine eigene Denkweise über Fußball. Einen einzelnen zu nennen würde die anderen abwerten, was nicht angemessen wäre. Persönlich habe ich jedenfalls, da kann ich allerdings jetzt nur für mich sprechen, zu jedem einzelnen ein positives Verhältnis, wenn man sich einmal über den Weg läuft.

Vielen Dank für das Gespräch!

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Tabelle Bezirksoberliga Ufr.

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
9
0
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0
11
0
0:0
0
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit, Tore werden bei direktem Vergleich nicht berücksichtigt (wenn punktgleich: Entscheidungsspiel).


Spiele 1. FC Sand

Keine Daten vorhanden

Saisonbilanz B. Oppelt

 
22/23
2
0
0
0
R
0
0
21/22
20
0
0
8
R
0
0
21/22
1
0
0
1
R
0
0
19/21
6
0
0
5
1
0
0
19/21
4
0
0
1
R
0
0
18/19
23
1
0
17
R
0
0
17/18
25
1
0
2
R
2
0
17/18
1
0
0
1
R
0
0
16/17
25
1
2
0
R
0
0
16/17
1
1
0
0
R
0
0
15/16
28
0
3
1
R
0
0
14/15
28
0
0
0
R
1
0
13/14
26
2
0
0
R
0
0
12/13
3
0
0
0
R
0
0
Gesamt
193
6
5
36
1
3
0

Bilanz 1. FC Sand

Saison
Pl. 
Liga
2024/25
1. 
Kreisliga 2 Schweinfurt
 
2023/24
3. 
Kreisliga Schweinfurt
 
2022/23
2. 
Kreisliga Schweinfurt
 
2022/23
1. 
Kreisliga Schweinfurt Rückrunde
 
2021/22
4. 
Kreisliga 2 Schweinfurt
 
2021/22
1. 
Kreisliga Schweinfurt Rückrunde
 
2020/21
7. 
Bezirksoberliga Unterfranken Ost
 
2019/20
4. 
Bezirksoberliga Unterfranken
 
2018/19
13. 
Landesliga Nord
2017/18
2. 
Bezirksoberliga Unterfranken
 
2016/17
1. 
Kreisliga Schweinfurt
 
2015/16
2. 
Kreisliga Schweinfurt
 
2014/15
3. 
Kreisliga Schweinfurt
 
2013/14
11. 
Bezirksoberliga Unterfranken
2012/13
3. 
Kreisliga Schweinfurt
 

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