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Artikel veröffentlicht am 09.09.2019 um 06:00 Uhr

Speelmann und die JFG NDR Franken : "Problem ist, dass die Jungs zu früh aufhören"

Heinz-Werner Speelmann ist Vorstand der JFG NDR Franken und arbeitet als solcher dagegen an, dass die Nachwuchstalente zu früh mit dem Fußballspielen aufhören. Gemeinschaftstage oder E-Sports-Turniere sind erste Ansätze, um die Jungs bei der Stange zu halten, damit sie später die Herrenteams der Stammvereine bereichern.

Von Uwe Kellner

Die JFG NDR Franken umfasst die Stammvereine TSV Neuhaus, FC Großdechsendorf, TSV Röttenbach, TSV Hemhofen und SpVgg Zeckern. Als eigenständiger Verein benötigt eine Jugendfördergemeinschaft einen eigenen Vorstand. Dieser ist seit etwa fünf Jahren Heinz-Werner Speelmann. "Wie man Vorstand wird, ist mir bis heute schleierhaft", lacht der Funktionär. Wie überall war es auch bei der JFG NDR Franken so, dass die Freiwilligen für diesen Posten nicht Schlange standen. Noch länger als in der Funktion des Vorstands ist Heinz-Werner Speelmann als Jugendtrainer in der JFG tätig. Er fing an, als sein Junior Tim in der E3 war und ging mit dem Sohnemann alle Altersstufen mit. Aktuell ist er in der zweiten Saison Trainer der A-Jugend in der Kreisliga. "Es war damals so, dass derjenige, der es gemacht hat, aufhörte und als es darum ging, wer der Nachfolger wird, war ich anscheinend der, der sich nicht rechtzeitig weggeduckt hat, und blieb übrig." Mit den Jahren bildete sich Heinz-Werner Speelmann weiter, belegte Kurse als Jugendtrainer und reifte mit seinen Aufgaben.

Heinz-Werner Speelmann ist Vorstand der JFG NDR Franken und gleichzeitig Trainer der A-Jugend.

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Fußballer am Aufhören hindern

Als Vorsitzender und Jugendtrainer der JFG NDR Franken weiß Heinz-Werner Speelmann um die Probleme im Nachwuchsbereich. "Du hast am Anfang sehr viele Jugendspieler in den unteren Altersklassen. Erst ab der B-Jugend fing es bei uns an, dass es schwierig wurde, Spieler zusammen zu bekommen. Wenn die Jungs älter werden, wird auch das Angebot an anderen Freizeitmöglichkeiten größer. Man könnte es auch so sagen: je besser sich die Jungs mit dem Computer auskennen, desto eher hören sie mit dem Fußballspielen auf." Neue Spieler in den älteren Altersklassen kommen kaum hinzu. Wenn, dann müsste die JFG Fußballer von anderen Vereinen anwerben. Dass neue Fußballer durch zugezogene Familien neu in die Mannschaft kommen, ist eine große Seltenheit. "Das wichtigste ist, dass wir die Spieler, die wir haben, an den Verein binden. Es kommen später nur ganz wenige neu dazu. Schaue ich auf meine Mannschaft, kann ich die neuen Spieler über die Jahre an fünf Fingern abzählen." Um eine Identifikation mit dem Verein zu schaffen, reiche es heute nicht mehr, samstags eine Kiste Bier in die Kabine zu stellen, so der Jugendtrainer über seine U19. "Wir haben keine Patentlösung, versuchen aber über einen Alterklassen übergreifenden Trainingstag, an dem die U19-Spieler der U15 beispielsweise etwas erklären, ein Gemeinschaftsgefühl zu schaffen. Außerdem haben wir auch mal ein E-Sports-Turnier auf der Playstation ausgerichtet. Das sind alles Versuche."

A-Jugend in der Kreisliga

Heinz-Werner Speelmann ist im zweiten Jahr Trainer der A-Jugend. Diese Saison wird erstmals in Kreisliga West und Ost eine Herbst- und eine Frühjahrsrunde gespielt. Der JFG-Coach findet die Neuerung toll und verspricht sich dadurch mehr Spannung. Mit seinem Team will er im Herbst unter die ersten drei Mannschaften kommen, damit er im Frühjahr an der Aufstiegsrunde mit den drei besten Teams aus dem Osten antreten kann. Wie seine Mannschaft diese Saison drauf ist im Vergleich zur Konkurrenz kann er jedoch noch nicht wirklich einschätzen. "Wir haben mit den Absteigern SG Weisendorf und Eltersdorf schon dem Namen nach eine richtig starke Gruppe erwischt", so der Trainer. "Das neue Ligasystem geht auf jeden Fall in die richtige Richtung."

Als Trainer legt er zusammen mit seinem Trainerkollegen Michael Finzel Wert auf Schnelligkeit und Spielverständnis. "Wir schieben auch mal eine halbe oder dreiviertel Stunde Trockentraining ein, auch wenn es den Spielern auf den Sack geht, aber das gehört dazu. Mit taktischem Verständnis kann man meiner Meinung nach sehr viel kompensieren. Außerdem können sich die Jungs dann später taktisch besser in ein Team im Herrenbereich einfinden." Das ist in der Jugendarbeit der JFG auch das Hauptziel: eigene Nachwuchsfußballer für die Stammvereine ausbilden, damit diese nicht mehr Fußballer von außerhalb verpflichten müssen. "Und eine so große Auswahl an externen Fußballern gibt es ja sowieso nicht mehr. Uns ist es wichtig, dass unsere Jungs an ihrem Hobby festhalten, auch wenn sie aus der Jugend rauskommen."

Saisonauftakt aller Jugendmannschaften am Samstag den 14. September.

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Auftakt alle zusammen

Die JFG NDR Franken ist mit ihrer Bestrebung durchgekommen, dass alle Jugendmannschaften am Samstag den 14. September ihr erstes Heimspiel der neuen Saison am gleichen Tag ausrichten. Der Verein lädt die Familien und Freunde der Jugendmannschaften gerne dazu ein, an diesem Tag am Sportgelände des TSV Röttenbach dem Auftakt der Nachwuchskicker beizuwohnen. "Wir machen ein Event daraus und wollen die Identifikation zwischen Verein, Zuschauer und Spielern stärken!"