Oberfrankens Torschützin des Jahres: TF steht für Torfabrik - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 04.09.2019 um 06:00 Uhr
Oberfrankens Torschützin des Jahres: TF steht für Torfabrik
Unmittelbar vor dem Start in die neue Saison ehrte anpfiff.info die beste Torschützin der abgelaufenen Serie aller Ligen im Bezirk Oberfranken. Die Trophäe ging an Tanja Fritsch von der DJK Schnaid/Rothensand, die unfassbare 68 Mal ins gegnerische Netz traf.
Von Bernd Riemke
Bis zum Sommer 2012 war Tanja Fritsch für die SpVgg Hausen aktiv und spielte dort in der Landes- und Bayernliga. Am kommenden Wochenende geht sie bereits in ihre achte Saison bei der DJK Schnaid/Rothensand, die sie seit dem Frühjahr 2017 als Spielertrainerin im Team mit den umtriebigen Sandra Förtsch und Sandra Stöcklein lenkt. In diese Zeit fiel der Wechsel der Frauen-Mannschaft aus dem Spielkreis Erlangen-Pegnitzgrund nach Bamberg, wo die Fritsch-Elf sich auf Anhieb in der Kreisklasse im Vorderfeld platzierte und im vergangenen Jahr über die Vizemeisterschaft den Sprung in die Kreisklasse schaffte.

Der Dank gilt dem Team

Mehr als nur maßgeblichen Anteil daran hatte die frisch gebackene 30-Jährige selbst. Sage und schreibe 68 Treffer trug Tanja Fritsch zum Erfolg der DJK bei. Ligaweit gab es überhaupt nur zwei Teams die häufiger trafen als die Torjägerin des Aufsteigers. „Ich schieße meine Tore nicht allein. Mein Dank geht an die ganze Mannschaft, die mit einer super Leistung den Grundstein für den Erfolg gelegt hat“, gibt sich die gebürtige Forchheimerin gewohnt bescheiden. Eine Lautsprecherin sei sie ohnehin nicht, bekräftigen ihre Mitspielerinnen. Doch trotz aller vornehmen Zurückhaltung steht für die Trainerin Tanja Fritsch der sportliche Erfolg im Fokus und so schwingt sie bei Bedarf auch ein schwereres Zepter. „Wenn wir im Training nicht voll mitziehen, dann packt sie Sprints und Diagonalläufe aus“, weiß Sylvia Ulbrich schmunzelnd zu berichten wobei es nicht selten die erfahrene Mittelfeldstrategin ist, die Fritsch mit Vorlagen füttert.

Saison der Superlative

Vorlagen, die die beidfüßige Angreiferin eiskalt vollstreckt. Ihre 68 Tore in der Vorsaison erzielte sie in 15 Spielen, wobei sie nur zweimal ohne eigenen Treffer blieb. Sie erzielte unfassbare elf Hattricks und steuerte am Ende bärenstarke 49% aller DJK-Tore zum Aufstieg bei. Allein gegen die DJK SC Mistendorf traf Fritsch in Hin- und Rückspiel zusammen genommen unglaubliche 21 Mal und netzte auch gegen DJK Teuchatz 2 in einer einzigen Partie zweistellig ein (10x). Zahlen, die dem 160cm großen Wirbelwind vor allem eines attestieren: Sie ist die Top-Torschützin des Bezirks Oberfranken in der Spielzeit 2018/19. Während sie vor des Gegners Kasten förmlich zu explodieren scheint, zählt sie darüber hinaus eher zu einer ruhigeren Vertreterin der Spielertrainerinnenzunft. „Anfangs war es etwas schwierig, weil sie nicht die große Rednerin ist“, erinnert sich Silvia Ulbrich schelmisch grinsend an die erste gemeinsame Zeit im Trikot der DJK Schnaid/Rothensand mit ihrer jetzigen Übungsleiterin zurück. „Aber irgendetwas scheinen wir richtig gemacht zu haben. Ich glaube sie hat ein wenig einen Narren an uns gefressen“, ergänzt Laura Höhn – wohl wissend, dass ihre Torjägerin auch gut und gerne noch einmal höherklassig aktiv sein könnte.

"Es ist mir eine große Ehre, diese Trophäe von anpfiff.info überreicht zu bekommen", strahlte Tanja Fritsch im Rahmen der Auszeichnung zur besten Torschützin des Jahres.
anpfiff.info

Laura Höhn kennt im Übrigen auch das Rezept, damit es in der Kreisliga mit Fritsch-Toren klappt. „Obwohl sie manchmal Freistöße von der Mittellinie verwandelt, hat sie hin und wieder auch zu viel Kraft. Dann landen die Bälle über und hinter dem Fangzaun“, plaudert Höhn aus dem Nähkästchen und ist sich zugleich sicher, dass in der für den Aufsteiger am Sonntag mit einem Heimspiel gegen Schwabthaler SV 2 beginnenden Kreisligasaison weniger die Fangzäune hinter, als vielmehr die Netze im Tor zappeln werden, wenn Tanja Fritsch auch im neuen sportlichen Umfeld ihren Initialen alle Ehre macht. Schließlich steht TF offensichtlich für Torfabrik. Vielleicht hilft unterbewusst allerdings auch ein Bestickungsfehler einer fränkischen Schuhfabrik. Diese nähte nämlich anstelle des gewünschten „Tanja 10“ kurzerhand „Tataja“ auf den Schuhe der Goalgetterin, die diesen Fauxpas zunächst selbst gar nicht bemerkte. Immerhin brachte das Missverständnis Tanja Fritsch einen neuen Spitznamen ein – und an ihrer Treffsicherheit änderte es ohnehin nichts. 68 Tore in einer einzigen Spielzeit sprechen eine deutliche Sprache.

anpfiff.info
gratuliert der Torschützin der Saison 2018/19 auf das Herzlichste.

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Steckbrief T. Fritsch

Tanja Fritsch
Spitzname
Fritschi
Alter
35
Geburtsort
Forchheim
Wohnort
Forchheim
Familie
ledig
Nation
Deutschland
Größe
160 cm
Beruf
Einzelhandelskauffrau
Hobbies
Inliner, Fahrradfahren, schwimmen
Starker Fuß
Beidfüßig
Lieb.-Position
Innenverteidiger


Torschützen Kreisklasse Süd

In Klammern: Spiele | Elfmeter | Tor-Vorlagen
Die maßgebende Rangliste für die Auszeichnung. Tanja Fritsch thronte nicht nur ligaweit, sondern in ganz Oberfranken über allen anderen.

Karriere in Zahlen T. Fritsch

Spiele
101
Spiele gewonnen
57
Spiele unentschieden
13
Spiele verloren
31
Tore gesamt
158
Vereine
3
Aufstiege
2
Abstiege
1
Eine schier unglaubliche Bilanz. Im Durchschnitt trifft die 30-jährige Torfabrik pro Pflichtspiel exakt zweimal.

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