SC Lichteneiche wandert einmal mehr...: ...auf schmalem Grat - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 20.10.2009 um 16:00 Uhr
SC Lichteneiche wandert einmal mehr...: ...auf schmalem Grat
Auf dem schmalen Grat des Schleuderplatzes wandelt einmal wieder der SC Lichteneiche. Es sieht nach dem dritten Jahr Abstiegskampf in Folge aus für den 2200 Seelen zählenden Ortsteil der Gemeinde Memmelsdorf, dabei hatte eine Neuverpflichtung just vor dem Ende der Transferperiode kurzfristigen Hoffnungsschimmer geweckt.
Von Benni Hofmann
Einer der Gründe für den zwischenzeitlichen Höhenflug: Mario Caputo, der nun verletzt ist.
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26 Jahre ist Mario Caputo alt und hat in seiner jungen Fußballerlaufbahn schon einiges erlebt, denn er trug bereits das Trikot des FC Sand und der SG Quelle Fürth. Eine entsprechende Verstärkung sollte der Deutsch-Italiener also für die Lichteneicher, die mit vier Pleiten fast schon traditionell schlecht gestartet waren, sein. Als solche entpuppte er sich auch: „Mario hat unserem Spiel sofort Sicherheit verliehen,“ lobt der ebenso alte oder vielmehr junge Trainernovize Robert Bayer den Neuzugang in höchsten Tönen. Caputos Bilanz indes liest sich eindrucksvoll: vier Spiele, zehn Punkte. Das Problem: neben dem fußballerischen Talent ist ihm offenbar das Verletzungspech in die Wiege gelegt, so dass er mit einem Fußbruch nun seit einigen Wochen fehlt und wohl erst zum Winter wieder fit wird. „Ich persönlich hoffe, dass Mario, nachdem er nun das Lauftraining wieder aufgenommen hat, vielleicht schon vor der Winterpause auflaufen kann,“ schürt Bayer Euphorie, weiß aber die Wahrscheinlichkeit eines Einsatzes im Jahr 2009 realistisch einzuschätzen.

Neues Spielsystem braucht Zeit - und Konstanz

Umso schlimmer ist die Tatsache, dass Caputo bei weitem nicht der einzige Leistungsträger ist, der dem SCL nicht zur Verfügung steht. „Andere Vereine haben auch Verletzungspech,“ will Bayer nicht klagen. „Doch bei uns trifft es Steffen Moroskow und Guido Sauer zwei eminent wichtige Säulen der Mannschaft.“ Zudem habe Michael Bayer lange gefehlt. „Gerade bei einer Systemumstellung, wie wir sie vor der Saison vorgenommen habe, braucht man Zeit und vor allem Konstanz,“ erklärt Spielertrainer Bayer. Umso schwieriger habe sich also die Umstellung auf Viererkette gestaltet, doch mittlerweile habe die Elf das neue System verinnerlicht und schlage sich respektabel, auch wenn Woche für Woche Stammkräfte fehlen.

"Farbenfrohe" Partie in Geisfeld


Im Tor mittlerweile eine Bank: der gelernte Stürmer Alex Erlwein.
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Zu den Fehlenden dürfen sich in der nächsten Woche drei weitere Etablierte gesellen, denn in der Schlussphase der vergangenen Partie in Geisfeld dezimierte sich der einstige Kreisligist mit drei knallroten Karten selbst. „Zu den Karten möchte ich mich nicht weiter äussern, denn der Bericht steht ja aus und das ist bekanntermaßen ein schwebendes Verfahren,“ gibt sich Bayern betont vorsichtig. Doch die drei „Sünder“ Christian Wittmann, Matthias Kark und vor allem Alexander Erlwein werden nun erst mal zuschauen müssen. Zumindest letztgenannter wird gar von Geisfelder Seite frei gesprochen: „die ersten beiden Platzverweise kann man geben, die dritte gegen den Keeper war schon sehr fragwürdig,“ erläutert Florian Berndt, Spielleiter der DJK. Insbesondere eben für Alex Erlwein sei es schade, denn er habe auf der ungewohnten Position zwischen den Pfosten weitere Fortschritte gemacht, so Bayer. Wie er den vakanten Platz ersetzen will, weiß er selbst noch nicht: „Das müssen wir im Training mal austesten. Aus der AH kommt mit Karlheinz Wonfurter sicherlich eine Option.“

"Auf lange Sicht noch einmal aufsteigen..."

Ganz genau weiß er hingegen, wo er seine Zukunft sieht, nämlich bei seinem aktuellen Verein: „Ich plane schon längerfristig hier in der Lichteneiche zu arbeiten. Hier spielen viele Freunde und Bekannte du es macht einfach Spaß. Auch für die neue Serie arbeiten wir schon an einem Konzept,“ verrät er. Natürlich müsse man ob der aktuellen Situation nun den Abstiegskampf annehmen, obgleich er seine Schützlinge vom Potenzial her im oberen Drittel sieht und „ich auf lange Sicht mit dem SCL schon noch einmal in die Kreisliga hoch möchte.“ Doch dazu muss er erst einmal vom schmalen Grat des Relegationsranges abbiegen auf die beruhigend breitere Spur des Erfolges.


Szene aus dem bislang letzten Kreisligaderby in der Abstiegssaison 2007/08 zwischen der Lichteneiche und der Reserve des SV Memmelsdorf: Robert Bayer (li.) und Adrian Naszkowski gehen mit letzter Konsequenz zum Ball. Auf lange Sicht will SCL-Spielertrainer Bayer mit seinem Heimatverein wieder die Gefilde der höchsten Spielklasse des Kreises erklimmen.
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