Roth - Memmelsdorf: Schlägt Fortuna für den SVM?! - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 15.10.2009 um 00:00 Uhr
Roth - Memmelsdorf: Schlägt Fortuna für den SVM?!
Zwei bittere Niederlagen gab es für den SV Memmelsdorf – beide gegen die Topteams der Liga. Den Kontakt zur absoluten Spitzengruppe musste die Rampel-Elf in der Frauen Kreisliga-Süd daher vorerst abbrechen lassen. Kehrt Fortuna am Sonntag zurück, kann sich das Blatt rasch wieder wenden. Doch eben jenes sprichwörtliche Glück hat zumindest dem Namen nach der kommende Gastgeber gepachtet.
Von Bernd Riemke
Erfahrung

Mit Caroline Bock, Andrea Herr und Dagmar Gwarek verfügt der SVM über drei Akteurinnen, die eindrucksvoll beweisen, dass junge Damen jenseits der 30 in allen Belangen mit noch jüngeren Damen nicht nur mithalten können, sondern in der Lage sind, einem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Als Achse von der Defensive bis in den Sturm geben sie den „jungen Wilden“ um sie herum den nötigen Halt und sind in der Lage, das Tempo einer Partie zu variieren. Dass Dagmar Gwarek über die linke Seite stets für Gefahr sorgt, beweisen nicht nur ihre elf Saisontore. Eines mehr konnte bislang sogar Stefanie Buss erzielen, deren überragende Bilanz in jedem ihrer bislang fünf Saisoneinsätze mindestens einen Treffer vorweist.

Auch die Hausherrinnen verfügen mit Maria Theresia Brandmair und Sindy Fendrich-Batz über zwei routinierte Spielerinnen, die sich zudem bereits in die Torjägerliste eintragen konnten. Das große Plus des FCF ist jedoch vor allem die herausragende Jugendarbeit, dank derer es immer wieder jungen Talenten gelingt, an die 1. Mannschaft herangeführt zu werden und sich dort auf Jahre hinaus weiter entwickeln können. Der Erfolg in Roth ist sozusagen hausgemacht, wenngleich Vanessa Scholz zumindest in einem Punkt mit Stefanie Buss zu vergleichen ist – WENN sie auf dem Platz steht, dann trifft sie auch. Dass sie ebenfalls 22 Jahre jung ist, ist nicht mehr als eine Randnotiz.

Form

Es war ein beeindruckender Start, den der SVM hingelegt hat. Drei Siege aus vier Spielen, dabei jeweils ohne Gegentor geblieben und den haushohen Favoriten TSV Staffelstein am Rande einer Niederlage gehabt. In den letzten vier Partien setzte es jedoch elf Gegentore, wobei man jüngst beim 5:3 über SG Roth-Main immerhin mit einem blauen Auge davon kam. Die Moral scheint in jedem Fall intakt, denn in Stappenbach machte Memmelsdorf aus einem 1:4 fast noch einen sieg und entführte immerhin einen wertvolle Zähler.

Vor allem zu Hause sind die Fortuna-Frauen eine Macht. Gerade die Mannschaften, die dem kommenden Gegner so arge Probleme bereiteten (Stappenbach, Teuchatz) gingen in Roth leer aus. Die beinahe schon „obligatorische“ Niederlage in Staffelstein ist bislang die einzige, die Roth quittieren musste. Die Siege der Elf von Trainer Zeis fallen in der Regel nicht so deutlich aus, doch sie sind abgezockt herausgespielt. So fiel der erlösende Treffer gegen SV Würgau erst in der 90. Spielminute, als man den 3:1-Erfolg unter Dach und Fach brachte, gefährdet war dieser aufgrund einer soliden Defensivleistung jedoch nicht.

So beherzt wie Julia Daum (re.) das Leder gegen Prölsdorfs Eva Möhring abschirmt, werden die Memmelsdorfer Damen auch beim Spitzenkampf in Roth zu Werke gehen müssen.
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Letzte Chance?

Für den SVM auf jeden Fall. Nur der Meister steigt direkt in die Bezirksliga auf, doch selbst eine Platzierung unter den Top 3 der Liga dürfte bei einer Niederlage auf den Rother-Höhen schwer zu realisieren sein. 16 Punkte zum Abschluss der Vorrunde wären gleichbedeutend mit dem Abschied aus dem Konzert der ganz Großen.

Für die Fortunen ist es vielmehr eine große Chance, einen weiteren Kontrahenten anzuschütteln. Noch vor der Winterpause steht der schwere Gang nach Teuchatz auf dem Programm, so dass die Gastgeberinnen nicht nur im vorausblick auf diese Partie dreifach punkten sollten. Will man sich in der Rückrunde auf ein „Endspiel“ gegen Staffelstein freuen, dürfen nicht mehr viele Zähler abgegeben werden.

Zahlenspiele

Auswärts erzielte der SVM in dieser Reihenfolge neun, vier und einen Treffer. Abnehmende Tenedenz unverkennbar. Demnach müsste nun eigentlich die Null stehen, doch gänzlich ohne eigenen Treffer ist die Rampel-Elf noch nie geblieben. Jene Trefferanzahlen reichten für Sieg – Unentschieden – Niederlage. Demnach wäre nun wieder ein Sieg an der Reihe. Dafür müsste Dagmar Gwarek aber mindestens zweimal treffen oder Stefanie Buss mitspielen. Stand die 22-Jährige für die Gäste auf dem Feld, ging man nie als Verlierer vom Platz. Traf Gwarek allerdings nicht (oder im Höchstfall einmal), konnte Memmelsdorf noch keine Partie gewinnen. Die Offensive ist es, die beim SVM beeindruckt, doch sie trifft auf eine bärenstarke Defensive.

Nicht weniger als 23 Spielerinnen setzte das Rother Trainerduo in bislang acht Partien ein. Nicht weniger als zehn von ihnen erzielten mindestens einen Treffer. Fluktuation und Rotation ist in diesem Falle sogar eine Stärke der derzeitigen Kronprinzessinnen, bei denen immerhin fünf Spielerin in jeder Begegnung zum Einsatz kamen und damit zweifelsohne zum Gerüst der Mannschaft zählen, um das herum immer wieder eine schlagkräftige Truppe ins Rennen geschickt wird, die unter dem Strich vielleicht wegen des Heimvorteils zumindest als leichter Favorit in die Auseinandersetzung mit dem SVM gehen wird…

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