Mittelehrenbach – Leutenbach: „Ein rassiges, spannendes 3:3“! - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 15.10.2009 um 00:00 Uhr
Mittelehrenbach – Leutenbach: „Ein rassiges, spannendes 3:3“!
Beim Ehrenbach-Derby stellt sich nach zehn Spielen (neun für Mittelehrenbach) die Frage: Reichen die gezeigten Leistungen aus? Und: Wie soll die Saison beendet werden? Wo die einen hinwollen, wagen die anderen derzeit nicht zu glauben. Zufrieden können beide Mannschaften nicht sein. Da geht mehr. anpfiff bat Klaus Obst um eine Analyse. Er trainierte beide Teams und kennt die Mannschaften aus der Fränkischen wie kein Zweiter.
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Es könnte ein Heimsieg werden, denn Leutenbach hat auswärts in dieser Runde noch nichts gerissen. Aber auch der SVM hatte heuer zuhause schon zwei Niederlagen gegen Brand und Langensendelbach. Beide hatte ich heuer schon mit unterschiedlichsten Leistungen beobachtet. Bei der Niederlage des FCL in Gößweinstein waren es Fehler in allen Bereichen. Dazu waren die Trainingseindrücke nicht so berauschend. Doch was passiert? Ein Remis beim Spitzenreiter, mit Spielern, die dazu genommen wurden. Auch welche, die schon aufhören wollten, wie zum Beispiel Abwehr-Bollwerk Bernd Kern und Dauerläufer Matthias Kraft mit sehr wenigen Trainingseinheiten, weil ein paar Ausfälle zu verzeichnen waren. Hier hinterfragt sich der Fachmann: Wie kann so was sein, mit wenigen Trainingseinheiten ohne Bindung Richtung Kollegen und Trainer? Doch man muss hier das Ganze sehen und das ist die komplette Spielrunde oder zumindest die Halbrunde bis zum Winter. Dann wird man sehen, wo man dann steht.

"Bitte schon um zwölf Uhr aufstehen!"
 

Klaus Obst lenkte sowohl den FC Leutenbach, als auch den SV Mittelehrenbach.
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Von den Namen und der Erfahrung her, müsste der FCL einen leichten Vorteil haben, wenn man Daniel Drummer, Uli Distler im Tor oder Bernd Kern und den schon jetzt seit Jahren Torjäger vom Dienst, Christian Kraft sieht. Dazu den immer besser werdenden und wichtig spielenden Andy Dorsch im Mittelfeld mit seiner Kopfballstärke und der junge Stürmer Paul Brand (sein Vater war früher einer der besten Mittelstürmer im Umkreis beim VFB Forchheim und in Pretzfeld, zuletzt in Kirchehrenbach). Der FC hat auch den Vorteil der Einstellung im Spiel. Sie kämpfen um jeden Ball (die Ausnahme gegen Gößweinstein). Ihren etwas technischen Nachteil gegenüber dem SVM stecken sie so weg. Mit ihren zu vielen Remis treten sie dennoch auf der Stelle. Aber sie wären am Samstag mit einem Punkt bestimmt hochzufrieden. Der SVM spielt schon jetzt seit Jahren zusammen. Mit ihnen bin ich aufgestiegen. Damals waren sie noch jung und ich musste sie zum Teil von der Disco holen. Ihren Müttern musste ich sagen: „Weckt sie bitte schon um zwölf Uhr auf, dass der Kreislauf hoch kommt.“

Besseres Passspiel muss kommen
 
Es war eine schwere, aber tolle Zeit. Sie hat viel Kraft gekostet. Jetzt sind fast alle mit Partnerinnen zusammen und pflegeleichter. So wünscht sich das ein Trainer. Sie sind nun eingespielt, wissen die Laufwege, und auch, wie man den Spielpartner in Position bringt. Der SVM hat in meinen Augen, wenn man das Ganze sieht, die besten Schützen, die aus der zweiten Reihe schießen können. Die zwei, drei Jungen, die jetzt dazu gekommen sind, ergänzen den Kader und wissen, dass ihre Zeit später kommt. Hier hat der FCL eigentlich den Vorteil, denn sie kennen die Stärken schon seit Jahren: Die Meixners ausschalten! Tobi ist nach seiner Rotsperre wieder dabei. Doch in den letzten Wochen hat sich Thomas Meister langsam zu einem Führungsspieler gemausert. Mit seinem Bruder „Hanni“ und Thomas Held lenken sie das Spiel. Das auch clever, ruhig und mit genialen Pässen in die Tiefe. Diese fehlen mir auf der FCL-Seite für die pfeilschnellen Brand und Kraft. Da muss besseres Passspiel kommen.
 
Nach dem Spiel zum Weinfest
 
Was mir noch aufgefallen ist: In beiden Lagern sind Spieler dabei, die sich nicht weiterentwickeln. Da ist Stillstand zu Beobachten! Hier muss angesetzt werden, um das zu verbessern. Keine Steigerung im spielerischen und taktischen Bereich. Hier müssen auch die Spieler selbst noch mehr dafür tun. Nach der Niederlage bei den „Gößis“ ist der SVM in Zugzwang, um vorne dabei zu bleiben. Heimvorteil, technische Vorteile und eine eingespielte Elf sprächen für einen Heimsieg. Doch bei guter Einstellung auf den Gegner und einem tollen Konterspiel wird der FCL nicht chancenlos sein. Im Zweikampf hat es der SVM schwer. Wenn, dann müssen sie es spielerisch und läuferisch lösen. Als Freund aller Spieler und Funktionäre beider Lager, wünsch ich mir ein rassiges, spannendes Spiel mit tollen Aktionen vor großer Zuschauerkulisse im Derby mit einem 3:3. Und anschließend ein Besuch des Weinfestes abends im Vereinsheim in Mittelehrenbach.
                                                                                    Klaus Obst

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