SF Unterpreppach – TV Ebern II: Ein „harmonisch-brisantes“ Derby - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 15.10.2009 um 00:00 Uhr
SF Unterpreppach – TV Ebern II: Ein „harmonisch-brisantes“ Derby
Drei Kilometer liegen zwischen Ebern und dessen Vorort Unterpreppach. Ein Katzensprung also, um von einem Ort zum anderen zu kommen. Am Sonntag zwischen 14 und 15 Uhr wird dieser Weg von vielen Anhängern beider Vereine zurückgelegt werden, wenn es zum Nachbarschaftsderby zwischen der Zweiten des TV Ebern und den SF Unterpreppach kommt.
Von Philipp Reinwand
Nicht nur aufgrund des Derbycharakters, sondern auch aufgrund der Tabellensituation wurde dieses Spiel zum anpfiff-Topspiel auserkoren. Der TV Ebern II kommt seit dem direkten Wiederabstieg aus der Kreisliga immer besser in der Kreisklasse klar und belegt momentan den zweiten Tabellenplatz. Die SF Unterpreppach, die im vorletzten Jahr nach dreijähriger Kreisligazugehörigkeit aus der Kreisliga in die Kreisklasse absteigen mussten, können bisher nur sporadisch an die guten Leistungen aus dem letzten Jahr anknüpfen, belegen aber dennoch den fünften Tabellenplatz. Die vergangene Saison schloss man auf dem dritten Tabellenplatz ab und schrammte nur ganz knapp am Relegationplatz vorbei, der damit an die TSG Niederfüllbach ging.
Peter Kollmer ist bei den SFU mittlerweile zum Leistungsträger gereift.
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Vor der Saison mussten die Sportfreunde mit Christian Häfner ihren Top-Torjäger abgeben, der gerade in den letzten Jahren immer mehr zum Leistungsträger avancierte und den man bisher noch nicht ersetzen kann. Ansonsten wurde der Stammkader zusammengehalten und mit drei Neuzugängen punktuell verstärkt. Unter anderem kam mal wieder einer vom großen Nachbarn, dem TV Ebern, dazu. Michael Schmidt ging denselben Weg, den ein Jahr vorher auch schon Peter Kollmer gegangen ist. Oftmals entscheiden sich junge Spieler eben dafür, diesen Weg von Ebern nach Unterpreppach zu gehen oder aber auch umgekehrt. Beim TV Ebern standen drei Abgängen gleich 13 Neuzugängen gegenüber, vorwiegend junge Leute, die aus der eigenen A-Jugend zu den Senioren stießen. anpfiff befragte die beiden Trainer zur aktuellen Situation und speziell zum anstehenden Derby.

Wie bewerten Sie den bisherigen Saisonverlauf und wo ordnen Sie ihre Mannschaft ein?
Andreas Welsch: Die Saison läuft bisher recht durchwachsen und nicht so gut wie im letzten Jahr. Mit Christopher Barth und Markus Winkelmann fehlen uns wichtige Spieler aufgrund von Verletzungen. Dadurch sind wir auch nicht so konstant wie im letzten Jahr. Mit Christian Häfner ist unser Top-Torschütze vor der Saison gegangen, der uns natürlich auch sehr fehlt. Gerade bei knappen Führungen ist er ein Spieler, der einmal für Entlastung sorgen kann und den Ball vorne hält. Das fehlt uns derzeit auf jeden Fall.
Joachim Kraft: Bisher läuft es sehr erfreulich für uns. Wir haben bereits ausreichend Punkte gesammelt, was nach dieser bescheidenen Saison in der Kreisliga nicht von vornherein klar war. Wir wollten vor der Saison einen Neuanfang in der Kreisklasse starten. Dass dies bis jetzt so gut geklappt hat, ist natürlich sehr erfreulich.

Kennen Sie Ihren Gegner und worauf müssen Sie am Sonntag besonders achten?
Andreas Welsch: Ich kenne die Mannschaft von Ebern II eigentlich nicht so gut und habe sie erst einmal gesehen. Meiner Meinung nach stehen sie sehr kompakt und haben mit Opl und Zürl auch erfahrene Leute im Team. Kondition und Luft haben sie bis zum Schluss und deswegen werden sie auch bis zum Schluss kämpfen. Außerdem spielen sie sehr konstant.
Joachim Kraft: Da es ein Lokalderby ist, kennen wir die Mannschaft von Unterpreppach natürlich gut und sie kennen auch uns gut. Aufgrund des Derbycharakters wird es natürlich ein besonders interessantes Spiel werden. Ihren Spielertrainer Andreas Welsch halte ich für den Leistungsträger in der Mannschaft. Wir sind uns bewusst, dass es eine schwierige Aufgabe werden wird.

Laut dem Eberner Trainer Joachim Kraft ist der Spielertrainer der Unterpreppacher Andreas Welsch (re.) trotz mittlerweile fortgeschrittenen Alters immer noch der Leistungsträger des Teams.
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Wie können Sie den Gegner schlagen?
Andreas Welsch: Das ist schwer zu sagen. Ich denke, dass am Sonntag vor allem die Tagesform eine entscheidende Rolle spielen wird, da beide Mannschaften sehr heiß sein werden. Ich kann beim TV Ebern II keine Schwäche ausmachen, deswegen stehen sie wahrscheinlich auch auf dem zweiten Tabellenplatz.
Joachim Kraft: Zunächst einmal müssen wir kompakt stehen, was uns bisher in der Saison sehr gut gelungen ist, wir stellen mit 13 Gegentoren die stabilste Abwehr der Liga. Außerdem müssen wir die Chancen, die sich uns bieten, eiskalt nutzen. Es wird natürlich auch einiges vom Aufgebot abhängen, da wir zeitgleich mit der ersten Mannschaft in Coburg spielen.

Ist es als Nachbarschaftsderby etwas Besonderes und wie kann man das Verhältnis zwischen beiden Mannschaften beschreiben?
Andreas Welsch: Wir pflegen zum TV Ebern ein ganz gutes Verhältnis. Viele unserer Jugendspieler gehen nach Ebern, weil wir aufgrund der fehlenden Menge keine eigene Jugend stellen können. Die Unterpreppacher in der Eberner Jugend oder die, die den Sprung in die erste Mannschaft im Seniorenbereich dann nicht schaffen, kommen meistens nach Unterpreppach zurück. Da einige solche Spieler dabei sein werden, wird die Partie am Sonntag gerade für die Betroffenen natürlich eine besondere Brisanz haben.
Joachim Kraft: Ein Derby ist natürlich immer etwas Besonderes. Wir kommen mittlerweile sehr gut miteinander klar. Beispielsweise ist der Unterpreppacher Vorstand Gerald Oppelt auch in der Eberner Jugend sehr aktiv. Früher gab es vielleicht schon eher Probleme, aber das ist natürlich Schnee von gestern. Ich würde die Beziehung zwischen beiden Vereinen als sehr gut bezeichnen. Wir freuen uns alle auf dieses Spiel und danach werden einige sicherlich auch das ein oder andere Bierchen miteinander trinken.

Was wollen Sie mit ihrem Team in dieser Saison noch erreichen?
Andreas Welsch: Wir wollen natürlich solange wie möglich oben mitmischen. Momentan ist der zweite Platz noch nicht weit weg und wir können noch nach oben schielen. Wenn es ein Platz zwischen drei und sieben werden sollte, ist es aber auch kein Untergang, da wir uns momentan in einem Umbruch mit vielen jungen Spielern befinden.
Joachim Kraft: Das Ziel mit der zweiten Mannschaft ist vor allem, dass die Spieler, für die es momentan nicht zur ersten Mannschaft reicht, Spielpraxis bekommen und sich weiterentwickeln. Wir wollen nicht um Platz eins spielen, aber uns weiterhin im oberen Tabellendrittel aufhalten. In zweiten Mannschaften hängt natürlich auch immer viel von der Personalsituation ab. Aufgrund der bisherigen Punkteausbeute, können wir es jetzt ein wenig befreiter angehen. Letztendlich ist es wichtig und unser Ziel, uns als zweite Mannschaft gut zu präsentieren.

Joachim Kraft (rotes Shirt) ist mit der bisherigen Saisonleistung seiner Jungs mehr als zufrieden.
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Was ist Ihr Tipp für das Derby?
Andreas Welsch: Da wir daheim spielen, tippe ich auf ein 3:1 für uns.
Joachim Kraft: Ich will natürlich gewinnen, aber realistisch ist eher ein 2:2.

anpfiff wird vor Ort sein und einen gewohnt ausführlichen Bericht zu diesem Lokalderby liefern.

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