NLZ-Kick-Off: Baum und Wimmer referieren, Bayreuth ausgezeichnet - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 06.08.2019 um 17:12 Uhr
NLZ-Kick-Off: Baum und Wimmer referieren, Bayreuth ausgezeichnet
Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hat in Nürnberg mit prominenter Unterstützung den offiziellen Startschuss zur Saison 2019/2020 für die 18 BFV-Nachwuchsleistungszentren (NLZ) im Freistaat gegeben: Bei der Kick-Off-Veranstaltung in Mittelfranken waren die NLZ-Vertreter zu Gast beim 1. FC Nürnberg.
Von / PM BFV
ehn Jahre BFV-NLZ - die SpVgg Oberfranken Bayreuth ist in Nürnberg ausgezeichnet worden: (von links) Florian Weißmann (Verbands-Jugendleiter), Florian Wurster, Benjamin Koch (beide SpVgg Oberfranken Bayreuth) sowie Reinhold Baier (BFV-Vizepräsident).
BFV
Mit Daniel Wimmer referierte der sportliche Leister des dortigen Bundesliga-NLZ über die zeitgemäße Belastungssteuerung beim Zweitliga-Nachwuchs. Der neue U20-Nationaltrainer Manuel Baum gewährte indes am Beispiel der „Planung einer Trainingswoche während der Wettkampfperiode“ einen Blick hinter die Kulissen des Profifußballs.

Spieler auf den Weg dorthin zu bringen, das versucht die SpVgg Oberfranken Bayreuth mit ihrem BFV-NLZ seit nunmehr zehn Jahren. Entsprechend ehrte der BFV den oberfränkischen Standort jetzt in Nürnberg. „Für diese kontinuierlich gute Arbeit, die jährlich auf dem Prüfstand steht, möchten wir uns ausdrücklich bedanken. Die Anstrengungen, die in Bayreuth unternommen werden, um den möglichst besten Talenten eine fundierte Ausbildung vor der Haustüre zu ermöglichen, sind enorm“, unterstrichen BFV-Vizepräsident Reinhold Baier und Verbands-Juniorenleiter Florian Weißmann bei der Übergabe der Urkunde.

Daniel Wimmer (1. FC Nürnberg)
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Neu im Kreis der 18 NLZ-Klubs ist seit dieser Saison die DJK Don Bosco Bamberg, der FC Würzburger Kickers ist indes „ausgeschieden“. Der Drittligist beherbergt jetzt eine offizielles Bundesliga-NLZ. „Das zeigt auch, dass in Würzburg als BFV-NLZ so gut gearbeitet worden ist, dass damit die Grundlage für ein Bundesliga-NLZ gelegt werden konnte“, sagte Weißmann. „Wir freuen uns, dass Bamberg jetzt mit dabei ist. Wir haben uns die Entscheidung nicht leichtgemacht“, betonte Baier: „Denn klar ist, es muss alles passen, um den Anforderungen auch gerecht zu werden. Wir versprechen uns einiges von der Arbeit bei der DJK Don Bosco Bamberg“, ergänzte Weißmann.

Uns geht es bei solchen Treffen wie diesem hier in Nürnberg vor allem darum, auch Wissen zu vermitteln und Impulse zu geben, die in die tägliche NLZ-Arbeit einfließen“, sagte Reinhold Baier: „Mit Manuel Baum und Daniel Wimmer haben wir heute zwei Referenten gewinnen können, die genau das zu erfüllen wissen.“ Beim Club arbeitet Daniel Wimmer und sein Team mit einer neuen Form der Datenerfassung, um dem Phänomen der auffälligen Häufung von Verletzungen im Juniorenbereich zu begegnen. Dabei spielt die Berücksichtigung von Wachstumsphasen bei den Nachwuchsakteuren eine tragende Rolle. „Wir müssen unsere Trainingsintensität danach individuell ausrichten. Wenn wir besonders intensive Belastungseinheiten genau in diese Wachstumsphasen fallen, steigt das Verletzungsrisiko“, sagte Wimmer, der anhand zahlreicher Daten-Erhebungen individuelle Spielerprofile vorstellte und die daraus resultierte Konsequenz bei der Belastungssteuerung verdeutlichte.

In einigen BFV-NLZs wird dem bereits Rechnung getragen, andere nutzen das Zusammenspiel zwischen Eltern und Trainern, um solch sensible Phasen in der Entwicklung der Jugendlichen klar zu identifizieren. „Wir sehen hier beim Club sicherlich eine besonders stark ausgeprägte Form der Datenerhebung“, sagte Verbands-Juniorenleiter Florian Weißmann: „Natürlich unterscheidet sich ein Bundesliga-NLZ von einem des BFV. Aber wir haben durch solche Impulse die Möglichkeit, uns Dinge abzuschauen und auf einem für uns gangbaren Niveau umzusetzen.“

Für Manuel Baum indes hat sich das Aufgabenfeld eines Trainers in den vergangenen Jahren stark verändert: „Wir sind längst mehr Coach als Trainer“, sagte der frühere Trainer des FC Augsburg: „Empathie, Einfühlungsvermögen und Bauchgefühl spielen eine immer wichtigere Rolle im Mannschaftsgefüge. Wir müssen unser Wissen in die Spielersprache übersetzen und so auf den Platz übertragen. Können und Wissen ist bei den Trainern hierzulande absolut vorhanden, das aber so aufzubereiten, dass es eine Mannschaft mit ganz unterschiedlichen Typen und Charakteren verinnerlicht, ist die große Herausforderung.“

Die aktuell 18 BFV-Nachwuchsleistungszentren bilden eine wichtige Schnittstelle zwischen den bayernweit 64 DFB-Stützpunkten und den Nachwuchsleistungszentren der Profivereine. Ziel ist eine flächendeckende, hochqualifizierte Eliteförderung von jungen Fußballtalenten in ganz Bayern, ohne dass die Jugendlichen ihr soziales Umfeld (Eltern, Schule, Freunde) verlassen und lange Fahrtstrecken auf sich nehmen müssen. Darüber hinaus bieten die BFV-Nachwuchsleistungszentren auch Talenten, die bei den Lizenzvereinen den letzten Schritt in den Profifußball nicht geschafft haben, eine attraktive sportliche Perspektive im bayerischen Amateur-Spitzenfußball. Die strategische Planung und Durchführung organisiert das Kernleitungsteam des BFV. Zu dem Gremium gehören unter anderem BFV-Vizepräsident Reinhold Baier, Verbands-Jugendleiter Florian Weißmann, Felix Jäckle (Hauptabteilungsleiter Sport), Felix Brych (Abteilungsleiter Talentförderung), die beiden BFV-Verbandstrainer Sabine Loderer und Engin Yanova sowie die vier bayerischen DFB-Stützpunkt-Koordinatoren Michael Urbansky (Nordbayern), Johannes Ederer (Ostbayern), Peter Wimmer (Südbayern) und Oskar Kretzinger (Westbayern).

Manuel Baum
BFV

Das Internationale Fußball-Institut in Ismaning hat 2017 gemeinsam mit dem BFV den „bayerischen Weg“ der besonderen Nachwuchsförderung im Freistaat untersucht. Ergebnis der empirischen Verbleibstudie: Wer als Talent eines der in Bayern installierten Nachwuchsleistungszentren (NLZ) besucht, besitzt nachweislich deutlich größere Chancen, später einmal den Sprung in ein Bundesliga-Leistungszentrum zu schaffen und auch im Profifußball Tritt zu fassen. 5,9 Prozent der BFV-NLZ-Spieler (untersucht wurden über 6000 Profile) schafften den Sprung in einen Verein der ersten bis vierten Liga, wo hingegen die Quote bei den reinen DFB-Stützpunkt-Absolventen bei 2,5 Prozent liegt. „Das zeigt, dass der bayerische Weg mit einer zusätzlich eingezogenen NLZ-Ebene der absolut richtige ist“, betont Reinhold Baier, „mit der groß angelegten Studie wird uns das jetzt auch klar bestätigt.

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18 Standorte in Bayern

Die 18 Standorte der BFV-Nachwuchsleistungszentren in der Saison 2019/2020

SpVgg Ansbach
SV Viktoria Aschaffenburg
DJK Don Bosco Bamberg
SpVgg Oberfranken Bayreuth
SV Wacker Burghausen
ASV Cham
FC Coburg
SpVgg GW Deggendorf
SG Quelle Fürth
FC Gundelfingen
SpVgg Bayern Hof
SpVgg Landshut
FC Memmingen
TSV 1861 Nördlingen
1. FC Passau
1. FC Schweinfurt 05
SB Chiemgau Traunstein
SpVgg SV Weiden.


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