Fußballfest in Lichtenfels: Club gewinnt 8:0 und die Herzen der Fans - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 23.06.2019 um 20:30 Uhr
Fußballfest in Lichtenfels: Club gewinnt 8:0 und die Herzen der Fans
Mehr als 3500 Zuschauer strömten ins schmuck herausgeputzte Karl-Fleschutz-Stadion, um den heimischen Landesligist 1. FC Lichtenfels gegen den ruhmreichen Altmeister 1. FC Nürnberg bei dessen erstem Auftritt in der neuen Spielzeit zu sehen. Geboten bekamen sie nicht nur acht mitunter sehr schön herausgespielte Tore, sondern zudem einen fannahen Auftritt der Club-Profis, die das Bad in der Menge sichtlich genossen.
Von Bernd Riemke

Schon in der vierten Spielminute musste sich der Keeper das erste Mal richtig strecken, um nicht ein frühes Gegentor zu vermeiden. Der, der sich da strecken musste war indes Club-Torhüter Christian Mathenia, der einen 25m-Freistoß von Lukasz Jankowiak mit den Fingerspitzen zur Ecke entschärfte. Der heimische Landesligist begann gegen die zugkräftigen Gäste von der Noris, die gut 3500 zahlende Zuschauer ins ehrwürdige Karl-Fleschutz-Stadion lockten, mit Mut und Elan. Mit fortschreitender Spieldauer verlagerte sich das Spielgeschehen jedoch zwangsläufig in die Hälfte des 1. FC Lichtenfels. „Hinsichtlich Tempo, Passgeschwindigkeit und Handlungsschnelligkeit im Kopf konnten wir uns da einiges abschauen“, zeigte sich FCL-Spielgestalter Luca Ljevsic, der in der Offensive einige Akzente zu setzen wusste, sichtlich angetan von dem Duell mit dem Bundesliga-Absteiger. Der eingefleischte Club-Fan freute sich insbesondere auf die Zweikämpfe mit Lukas Mühl und bezeichnete die Partie gegen Frankens Nummer 1 als unglaubliches Erlebnis, insbesondere vor einer derartigen Kulisse, die das Stadion säumte.

FCL mit couragierter Leistung

Die Kicker des 1. FC Nürnberg blieben ihren Fans nichts schuldig. Mit warmem Applaus begrüßt, fand der Zweitligist rasch seinen Rhythmus und ließ den Ball entsprechend flüssig in den eigenen Reihen zirkulieren. Geduldig im Spielaufbau hielten die Profis das Heft des Handelns jederzeit in der Hand und kombinierten sich zu einigen Möglichkeiten, bei denen sich in Halbzeit eins Torhüter Christoph Kraus das ein oder andere Mal mit tollen Paraden auszeichnen konnte. In der elften Minute war er freilich chancenlos als Neuzugang Robin Hack (er kam von der TSG Hoffenheim 2) den Torreigen eröffnete. Hack erzielte damit nicht nur das erste Tor für den FCN in der Saison 2019/20, sondern hinterließ auch im weiteren Verlauf einen starken Eindruck. Spielfreudig setzte er seine Mitspieler in Szene und stach aus einer kompakten Elf heraus. Unter dem konstanten Druck des Club fielen zwangsläufig weitere Treffer, wobei sich Federico Palacios bis zum 6:0-Halbzeitstand zweimal in die Torschützenliste eintragen konnte. Zum weiteren Jubel animierten zum Teil sehenswert herausgespielte Treffer durch Alexander Fuchs und Törles Knöll. Ein Lichtenfelser traf schließlich auch, doch Daniel Schardt darf sich damit trösten, dass sein ins eigene Netz gegrätschter Ball wohl ohnehin die Torlinie überschritten hätte. Im zweiten Durchgang machten beide Trainer von ihrem Wechselkontingent ausreichend Gebrauch und schickten nahezu ihren kompletten Kader aufs Feld. Auf Seiten des FCN wurde insbesondere Publikumsliebling Hanno Behrens herzlich begrüßt während Neuzugang Felix Lohkemper direkt Werbung in eigener Sache betrieb und – wie Virgil Misidjan auf der linken Außenbahn – enorme Spielfreude zeigte. Die Hausherren verteidigten indes sehr konzentriert, leisteten sich weniger eigene Fehler und kamen so mit nur noch zwei weiteren Gegentreffern über die Runden. Sebastian Kerk aus der Distanz und Kapitän Behrens, der in der 78. Minute den Schlusspunkt setzte, schraubten das Ergebnis auf 8:0. „Wir sind einstellig geblieben, auch wenn es zwischenzeitlich nicht mehr danach ausgesehen hat“, schmunzelte FCL-Trainer Christian Goller, der sich für seine Spieler freute, die dieses einmalige Erlebnis genießen durften und zugleich rein sportlich konstatierte, dass eigene Fehler auf diesem Niveau blitzschnell und rigoros bestraft werden.

Dennis Schunke (re.) lässt Robin Hack bei der Suche nach einer Anspielstation möglichst wenig Freiraum.
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FCN-Profis mit Durchhaltevermögen in der dritten Halbzeit

Als Gewinner durften sich am Ende alle fühlen. Der 1. FC Lichtenfels präsentierte sich als vorzüglicher Veranstalter dieses ersten Freundschaftsspiels des Zweitligisten in der neuen Spielzeit und sorgte dank umsichtiger und vorausschauender Organisation für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung. Der 1. FC Nürnberg zum einen rein sportlich durch einen standesgemäßen 8:0-Erfolg, aber auch in der dritten Halbzeit, in der alle Spieler fleißig Autogramme schrieben und geduldig den Selfie-Wünschen der zahlreichen Anhänger nachkamen. So durften sich letztlich auch die Fans als Sieger fühlen, von denen nicht wenige mit strahlenden Gesichtern und reichhaltig bedruckten Fan-Utensilien sowie unvergesslichen Schnappschüssen im Gepäck die Heimreise antraten.

Für den 1. FC Lichtenfels spielten: Christoph Kraus, Jonas Michel, Hannes Köster – Florian Goller, Pascal Graf, Daniel Schardt, Martin Hellmuth, Edgar Wagner, Dennis Schunke, Luca Ljevsic, Lukasz Jankowiak, Tobias Zollnhofer, Maximilian Pfadenhauer, Lukas Dietz, Christoph Mohr, Kevin Wige, Lukas Schamel, Joshua Betz, Antonio Pranjic, Fabian Funk, Sebastian Zillig, Christopher Schaller, Stefan Fischer.

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