Bilanz Ludwigsstadt/Steinb. Frauen: "Die Mädels haben richtig Spaß am Fußballspielen!" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 30.04.2019 um 06:00 Uhr
Bilanz Ludwigsstadt/Steinb. Frauen: "Die Mädels haben richtig Spaß am Fußballspielen!"
HALBZEIT-BILANZ Auf einem Mittelplatz in der Kreisklasse Nord stehen die Frauen der Spielgemeinschaft bestehend aus den Vereinen TSV Ludwigsstadt und SCR Steinbach am Wald. Wie die bisherige Saison aus Sicht der Trainerin Franziska Wohlfahrt ausfällt, erklärt sie  ausführlich.
Von Dieter Koch
Das Frauen-Team der SG TSV Ludwigsstadt/SCR Steinbach/Wald von links nach rechts: Emely Gruber, Hanna Lipfert, Carolin Thiem, Christin Büttner, Katharina Kopp, Rahel Zschach, Elena Brummer, Elisa Trebes, Annalena Göhel, Eva Wohlfahrt, Yvonne Jakob, Trainerin: Franziska Wohlfahrt, Theres Fischer. Es fehlen: Sina Unger, Laura Müller, Sophie Wecker, Lea Neubauer, Anika Förtsch, Dominique Baumann, Sophia Baier.
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Frau Wohlfahrt, hat sich die Spielgemeinschaft mit Steinbach/W. bisher bewährt und wird sie in der nächsten Saison 2019/20 fortgeführt?

Franziska Wohlfahrt: Ich denke schon, dass sich, nach den üblichen Startschwierigkeiten, eine gut funktionierende Mannschaft gefunden hat. Momentan haben die Mädels richtig Spaß am Fußball und auch die Stimmung innerhalb der Mannschaft passt. Einzig die Zusammenarbeit mit dem SCR kann noch etwas besser werden. Ziel für die kommende Saison ist ganz klar, die Spielgemeinschaft fortzuführen.

Der 24-jährigen Franziska Wohlfahrt macht iht Trainerjob großen Spaß. Trotzdem würde sie sich freuen, wenn sich jemand finden würde, um die Arbeit aufzuteilen.
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Ihr Team steht auf dem 4. Platz mit vier Siegen, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen bei einem positiven Torverhältnis von 31:19-Toren. Damit dürfte man zufrieden sein, oder?
Franziska Wohlfahrt: Wenn ich alle Umstände berücksichtige, kann ich mit dem aktuellen Stand der Dinge auf jeden Fall zufrieden sein. Wir haben innerhalb der Mannschaft große Unterschiede im individuellem Leistungsvermögen der einzelnen Spielerinnen. Vom Anfänger bis zum Komplett-Fußballer ist alles dabei, was es für mich als Trainerin oft schwer macht, die Mannschaft als Ganzes voran zu bringen. Dazu kommt die Schwierigkeit einen Trainingstag zu finden, an dem so viele wie möglich können. Viele, mich eingeschlossen, sind unter der Woche nicht vor Ort wegen Studium, Ausbildung, Arbeit und so weiter. Bedauerlicherweise ließ auch die Trainingsbeteiligung zu wünschen übrig. Von daher ist der 4. Platz, trotz Aufstiegsziel vor Saisonbeginn, doch eher etwas unerwartet und somit sehr erfreulich.

Auf einer Skala von 10 (top) bis 0 (Flop) - wie schätzen Sie Ihre Halbserie ein?
Franziska Wohlfahrt: Wir haben von vier Spielen die man meiner Meinung nach hätte gewinnen müssen, drei gewonnen. Beide Unentschieden waren unnötig, da die Chance zum Sieg vorhanden war. Von den beiden Niederlagen war eine vermeidbar und die andere hoch verdient. Alles in allem ist der 4. Platz also gerechtfertigt, denke ich. Ärgerlich ist natürlich, dass wir eine noch bessere Ausganglage für die Rückrunde, durch die gerade genannten Punktverluste, versäumt haben. Trotzdem hat die Mannschaft immer wieder gezeigt, dass sie in der Lage ist, richtig guten Fußball zu spielen. Ich würde unsere Hinrunde deswegen mit einer 6 bewerten.

Welches Spiel war das beste und warum?

Franziska Wohlfahrt: Das war ganz klar das Auswärtsspiel in Gifting, welches wir mit 5:1 für uns entscheiden konnten. Ich hatte für dieses Spiel eigentlich zu wenig Spielerinnen zur Verfügung, so dass ich über den 9:9-Modus nachdenken musste. Letztendlich habe ich die Entscheidung aber der Mannschaft überlassen, die sich dann – sehr zu meiner Freude - dafür entschieden hat mit zehn Spielerinnen, beziehungsweise mit mir selbst als Elfte anzutreten, um die Chance auf den Aufstieg zu wahren. Ich habe der Mannschaft in der Kabine eine Taktik mit auf den Weg gegeben, die sie bis zur 90. Minute hervorragend umgesetzt hat. Darüberhinaus habe ich eine richtig gute Laufbereitschaft und den unbedingten Willen, dieses Spiel zu gewinnen, gesehen. Jeder hat für den anderen gekämpft und wir haben uns mit fünf schön herausgespielten Toren für diese engagierte Leistung belohnt.

Franziska Wohlfahrt mit vorbildlicher Schusshaltung bei einer Flanke.
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Und welches das schlechteste?

Franziska Wohlfahrt: Das war die Pokalniederlage mit 1:2 ebenfalls gegen den SV Gifting. Wir sind in Bestbesetzung angetreten und haben dennoch zu keinem Zeitpunkt einen Zugriff auf das Spielgeschehen bekommen. Schlechte Zweikampfwerte, zu hohe Fehlpassquoten, fehlende Stabilität in der Defensive und eine nicht überragende Laufbereitschaft waren der sichere Garant für eine Niederlage. Für mich immer noch unerklärlich und ein hochverdientes Pokal-Aus. Gegen eine neuformierte Mannschaft, die sich noch in der Findungsphase befindet, darf so etwas nicht passieren.

Was machen die Mädels schon richtig gut?
Franziska Wohlfahrt: Wenn wir im Mittelfeld den Ball erobern und dann offensiv ins Rollen kommen, ist es sehr schwer, uns zu stoppen. Meistens wird es brandgefährlich egal ob wir die Angriffe über die Mitte oder die Außen vortragen – solange wir sauber spielen. Aber auch unsere Defensive hat sich seit der vergangenen Saison weiterentwickelt und steht nun besser. Allgemein hat jeder seine Position gefunden. Darauf kann man aufbauen.

Was muss 2019 in jedem Fall besser werden?
Franziska Wohlfahrt: Wir müssen mehr Ruhe in unser Spiel bringen und lernen, wann es an der Zeit ist, das Tempo anzuziehen oder eben das Spiel zu beruhigen. Auch die Abwehrarbeit der kompletten Mannschaft muss sich verbessern, damit wir sicherer stehen und uns nicht so oft selbst in Bedrängnis bringen. Ein dritter wichtiger Punkt wird die Chancenverwertung sein. Wir haben in der Hinrunde viel zu viele 100prozentige Torchancen liegen lassen.

An welchen Moment der Hinserie erinnern Sie sich gerne zurück?
Franziska Wohlfahrt: Da gibt es eigentlich viele Momente. Siege, Tore oder starke Paraden sind immer schön. Und da es mit meiner Mannschaft sowie so nie langweilig wird, sind lustige Momente vorprogrammiert.

Unser "Tor des Jahres" schoss bislang...
Franziska Wohlfahrt: (schmunzelt) Nun ja, ich habe viele schöne Tore meiner Mannschaft gesehen. Katharina Kopp hat die eine oder andere hochkarätige Chance liegengelassen, um danach ein kompliziertes Tor zu schießen. Eva Wohlfahrt hat ihr erstes Saisontor erzielt, ohne dabei die Hände zu verwenden. (lacht) Das ist doch erfreulich oder? Kleiner Spaß. Wie gesagt, egal welche meiner Spielerinnen ein Tor erzielt hat, es waren wirklich starke Tore dabei. Spontan fällt mir ein Tor von Elena Brummer ein, die aus 25 Metern einen Strich in die Maschen jagte.

Welche Spielerin eines Gegners hat Sie denn am meisten geärgert?

Franziska Wohlfahrt: In jeder Mannschaft gibt es mindestens eine Spielerin die so gut ist, dass sie uns auf alle Fälle ärgern kann. Wenn ich allerdings an das Spiel bei der SpVg Eicha 2 zurückdenke, fallen mir gleich mehrere Spielerinnen ein. Wie viele es genau waren, weiß ich nicht mehr, aber gemeint sind auf alle Fälle die Spielerinnen, die eigentlich in deren ersten Mannschaft Landesliga spielen. Sie waren blitzschnell und uns gedanklich immer gleich mehrere Schritte voraus. Sie haben uns von Anfang bis Ende dominiert. Für mich spielen diese Mädels vollkommen zu Recht Landesliga und sportlich gesehen wundert es mich schon ein wenig, dass sie sich die Kreisklasse „antun“.

Und über welche aus Ihrem Team haben Sie sich am meisten gefreut? Wer hat sich definitiv ein Lob verdient?

Franziska Wohlfahrt: Es ist schön zu sehen, dass die Mädels, die aus dem Jugendbereich zu uns gestoßen sind, sich entwickelt haben und bei den Damen angekommen sind. Besonders bei Katha Kopp scheint der Knoten langsam geplatzt zu sein, was Leistung und Trainingsbeteiligung der anderen Jungspunde nicht schmälern soll. Aber auch meine erfahrenen „alten Hasen“ verdienen ein Lob. Auch für sie war und ist diese SG eine Umstellung und eine Herausforderung. Sie leiten die Jüngeren mit an und müssen dabei das eine oder andere Mal etwas zurückstecken. Jeder im Team versucht seine Aufgabe so gut er kann umzusetzen. Das ist wirklich lobenswert.

Gibt es in der Winterpause Zu- oder Abgänge, kehren verletzte oder lange fehlende Spielerinnen zurück?
Franziska Wohlfahrt: Richtige Abgänge gibt es keine, lediglich Domi Berndt hat sich in eine längere Baby-Pause verabschiedet. Erfreulich war, dass es uns in der Winterpause gelungen ist, einige Neuzugänge zu holen. Mit Christin Büttner vom 1. FC Konradsreuth, Annalena Göhl und Emily Gruber, beide vom SV Reitsch, verstärken uns ab der Rückrunde gleich drei neue Spielerinnen.

Spielszene aus der Partie beim 1. FC Michelau II mit Elisa Trebes (li.) im Zweikampf, das mit 5:0-Toren gewonnen wurde.
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Mit welcher Zielsetzung starten Sie ins Fußball-Frühjahr 2019?

Franziska Wohlfahrt: Ich möchte auf jeden Fall die Spiele, bei denen wir unnötig Punkte liegengelassen haben, gewinnen. Ein weiteres Ziel ist es außerdem, die bereits erwähnten Verbesserungspunkte umzusetzen. Dafür muss die Trainingsbeteiligung aber deutlich besser werden.

Wem trauen Sie am ehesten den Meistertitel zu und warum?

Franziska Wohlfahrt: Ganz klar der SpVg Eicha 2. Sie haben noch keinen einzigen Punkt abgegeben und ich glaube nicht, dass die direkten Verfolger oder eine andere Mannschaft bis zum Saisonende daran noch etwas ändern können. Zu dominant und gut waren ihre Auftritte bislang.

Was muss am Saisonende erreicht werden, damit Sie sich zufrieden zurücklehnen können?
Franziska Wohlfahrt: Es stehen noch fünf Spiele aus, das sind 15 mögliche Punkte. Platz zwei muss da auf jeden Fall unser Hauptziel sein. Sollten wir diesen am Ende wirklich erreichen, wäre das schon stark. Aber in erster Linie möchte ich nach der Saison sagen können: „Meine Mannschaft ist von Woche zu Woche gereift und hat dazu gelernt".

Ist schon klar, ob Sie über das Saisonende hinaus Trainerin bleiben?
Franziska Wohlfahrt: So wie es jetzt im Moment aussieht werde ich sicher Trainerin bleiben. Ich habe Spaß daran, mit den Mädels zu arbeiten und möchte wie zu Beginn erwähnt, dass die Mannschaft bestehen bleibt. Schön wäre es aber dennoch einen Trainingspartner zu finden, das würde einiges erleichtern. Falls sich beim Lesen jemand angesprochen fühlt, darf er sich gerne bei mir melden!

anpfiff.info bedankt sich recht herzlich bei Franziska Wohlfahrt und wünscht für den Rest der Saison alles Gute!

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Leser-Kommentare

„Mal ehrlich…“

Vom Fußball mal abgesehen, in welcher Sportart würde Ihr Team noch eine gute Figur machen?
Franziska Wohlfahrt: Irgendetwas ohne großen Laufaufwand wäre gut. Vielleicht Synchronschwimmen, das stelle ich mir sehr witzig vor.

Wenn es nach Ihnen ginge, dann müsste nach den Spielen in den Kabinen immer welches Lied laufen?
Franziska Wohlfahrt: Das überlasse ich unserem Ab-und-zu-Kabinen-DJ Sophie Wäcker.

Wenn Sie Ihr Team mit drei Adjektiven beschreiben müssten, welche wären das und warum?
Franziska Wohlfahrt: Verrückt, verpeilt, trinkfest.


Spiele Ludwigsst./Steinb.

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Aktuelle Tabellenplatzierung

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Tabellenverlauf Ludwig./Steinb.


Bilanz Ludwig./Steinb. 2018/19

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