Johannis 83 II: Vom verrückten Spiel zum speziellen Rückspiel - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 11.04.2019 um 15:08 Uhr
Johannis 83 II: Vom verrückten Spiel zum speziellen Rückspiel
Zwei besonders verrückte Partien erlebten die Zuschauer bei den Heimspielen des TSV Johannis 83 II in dieser Saison. Zuletzt gab es nach einem 1:4 noch einen 5:4-Erfolg gegen die Vacher Zweite. Am Sonntag geht es für die abstiegsbedrohten 83er nun zum Rückspiel beim TSV Azzurri Südwest - das 4:4 aus der Hinrunde hatte es schon in sich...
Von MG / SL
Beim 4:4 im Hinspiel durften die 83er gegen Azzurri Südwest jubeln, wenngleich der Punkt letztlich doch nicht am Zeisigweg bleiben sollte.
fussballn.de
Bestes Fußballwetter in Nürnberg. Der TSV Johannis 83 Nürnberg II empfing am vergangenen Sonntag den ASV Vach II zum munteren Stelldichein am Zeisigweg. Die Weichen schienen klar gestellt zu sein - Abstiegsangst und Unsicherheit treffen auf Unbeschwertheit und Selbstvertrauen.

Zunächst wurden die 83er von der Vacher Offensive wahrlich überrannt.
fussballn.de / Watzinger

Dies sollte sich zunächst auch, wie zu erwarten, offenbaren. Anstoß, der ASV war das erste Mal im Ballbesitz, zwei, drei Stationen mit schönem Pass in die Schnittstelle der Abwehr, Fritsch konnte gegen Müller nicht entscheidend klären und Klaußner netzte nach Querpass von Müller noch in der ersten Minute des Spiels ein. Vierte Minute: Ein schöner Pass in die gefährliche Zone 18 Meter vor dem Tor. Müller war nach schönem Laufweg zur Stelle und erhöhte allein vor Schmidt auf 0:2. In den ersten fünf Minuten war das Spiel dem TSV viel zu schnell, der ASV viel zu zielstrebig. In der siebten Minute waren zumindest die Offensivspieler des TSV mal da, sodass man plötzlich den Anschlusstreffer durch Bauer erzielen konnte. Wach waren nach dem Tor trotzdem nur die Vacher. Sie machten so weiter wie vor dem Gegentreffer und so schlug Klaußner nochmals in der 12. und 23. Minute zu. Das 1:4 wirkte wie eine Art Vorentscheidung nach noch nicht einmal 30 Minuten des Spiels, der ASV hatte das Spiel im Griff: hinten wurde bis auf ein, zwei Schnitzer, die kurz zeigten, warum Vach die zweitmeisten Gegentreffer der Liga kassiert hat, nichts zugelassen und nach vorne kam die Müller-Elf immer wieder zu gefährlichen Aktionen. So ging es in die Pause.

Auferstehung nach der Pause


Doch mit toller Moral drehten die Hausherren ein eigentlich aussichtslos erschenendes Spiel noch in einen 5:4-Sieg, der Hoffnung im Abstiegskampf bringt.
fussballn.de / Watzinger

Nach dem Wiederanpfiff war eine eindeutig veränderte Mannschaft des Gastgebers zu sehen. Der TSV nahm plötzlich die Zweikämpfe an. In der ersten Halbzeit war man noch eher Begleiter des Gegenspielers gewesen. Doch nun wollte der TSV scheinbar ein anderes Bild von sich zeigen und setzte sich mehr und mehr in der Hälfte des ASV fest. Es folgten entsprechend die ersten gefährlichen Torraumszenen, aus denen in der 55. Minute ein Eigentor zum 2:4 resultierte. Nun schien der TSV hellwach, fast im direkten Gegenstoß nach dem 2:4 netzte Rüther zum 3:4 ein. Die 83er waren wieder da! Zwar ließ nach 60 gespielten Minuten das Tempo und der Druck nach, aber der TSV spielte weiter nach vorn und suchte seine Chancen. Die Vacher taten sich plötzlich schwer gegen die sich wehrenden Johanniser und das Verlagern des Spiels in des Gegners Hälfte gelang nicht mehr so gut wie in der ersten Halbzeit. In der 75. Minute bekamen die 83er einen Freistoß zwischen Außenlinie und Sechzehn-Meter-Raum zugesprochen, den Bauer aus recht spitzem Winkel wunderschön direkt im langen oberen Eck versenkte. Und da Tore schießen doch mehr Spaß macht als Gegentore zu bekommen, spielte der TSV weiter nach vorn und man erzwang in der 78. Minute nach bereits zwei abgeblockten Schüssen das 5:4 durch Ermal Fataj.

Nach der scheinbar sicheren Halbzeitführung für den ASV hat dieser die zweite Halbzeit so weggeschenkt wie der TSV vorher die erste Halbzeit. Diese drei Punkte lassen den TSV in Reichweite zum Nichtabstiegsplatz bleiben, und erinnern an ein ähnlich spektakuläres Spiel aus der Vorrunde, das nun zum Sonntag wieder präsent sein dürfte.

Acht Minuten, die zum Erfolgserlebnis fehlten


Turbulentes Hinspiel mit einem Nachspiel.
fussballn.de

Gegen den hochgehandelten TSV Azzurri Südwest war der bis dato punktlose TSV Johannis 83 II Ende September krasser Außenseiter. Und - ähnlich wie am vergangenen Wochenende gegen Vach II - erlebte das Team von Stefan Laue einen kapitalen Fehlstart, lag mit 0:2 nach zehn Minuten im Hintertreffen. In einem stürmischen Spiel gelang der Kreisklassen-Reserve kurz vor und nach der Pause die Treffer zum Ausgleich. Azzurri legte dann wieder vor, Johannis 83 II glich zweimal aus - 4:4 ein Wahnsinnsspiel!

Doch der gefühlte Sieger musste dann doch eine herbe Niederlage einstecken. Denn bei der Aufstellung war den Verantwortlichen ein Fehler mit Folgen unterlaufen. Mit Fatih Yaman, Carlo Brenner und Peter Lößel hatte man das Kontingent der drei Spieler, die in der Woche zuvor noch in der Kreisklasse von Beginn an spielten, schon ausgeschöpft. Fatal war jedoch der Einsatz von Johannes Rüther, der zwar im Spiel doppelt traf, aber im Spiel der 1. Mannschaft noch kurz vor der Pause eingewechselt worden war - somit wurde ein Spieler, auch wenn er nur acht Minuten im ersten Durchgang der Kreisklassen-Partie gespielt hatte, zu viel aus dem damaligen Kreisklassen-Kader eingesetzt und die Punkte gingen am Grünen Tisch an Azzurri Südwest.

Trainer Stefan Laue möchte mit seinen 83ern an die starke zweite Halbzeit aus dem Vach-Spiel anknüpfen und gegen Azzurri Südwest wieder eine Partie auf Augenhöhe liefern.
fussballn.de  / Strauch

Jener Fehler wird den 83ern sicherlich nicht noch einmal passieren. Die Motivation für das Rückspiel bei Südwest am Sonntag dürfte entsprechend groß sein. Schließlich möchte man es dem Tabellenzweiten wieder zeigen und mit der Moral aus dem Vach-Spiel und der Tatsache, dass der direkte Klassenerhalt wieder in Reichweite ist, kann man den Johannisern durchaus eine weitere Überraschung zutrauen.

Kommentar abgeben

Kommentare werden unter Deinem Nicknamen und erst nach Prüfung durch die Redaktion veröffentlicht.

Leser-Kommentare

Spielstenogramm

Tore: 0:1 Klaußner (1., Müller F.), 0:2 Müller F. (4., Stellmach), 1:2 Bauer Mari. (7.), 1:3 Klaußner (12., Müller F.), 1:4 Klaußner (23., Müller F.), 2:4 Eigentor (55.), 3:4 Rüther (56.), 4:4 Bauer Mari. (75.), 5:4 Fataj (78.)
Gelbe Karten: Bauer Mari. (10.), Hell (79.) / Müller F. (58.), Klaußner (62.)
Zuschauer: 20 | Schiedsrichter: Bernd Schreckert (SV Wacker Nürnberg) 2,5


Tabelle A-Klasse 7

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
16
44:18
34
7
17
57:60
23
9
17
36:46
21
11
17
35:52
14
13
16
23:71
3
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

Vorschau A-Klasse 7


Meist gelesene Artikel


Torschützen TSV Joh. 83 Nbg. 2

(12|1|0)
3
(14|0|0)
3
(5|0|0)
1
In Klammern: Spiele | Elfmeter | Tor-Vorlagen


Diesen Artikel...