Manfred Pfeil, mittlerweile bereits im vierten Jahr als Trainer in Diensten der Königsfelder, ist vorsichtig optimistisch, was den Klassenerhalt betrifft. „Natürlich wollen wir versuchen, das schwer Mögliche noch zu schaffen, wir liegen ja schließlich nur vier Punkte hinter Reckendorf – und die wiederum sind gleich unser erster Gegner nach der Winterpause. Außerdem spielen wir schon frühzeitig gegen einige andere Mannschaften aus dem Tabellenkeller, weshalb ich denke, dass es sich bereits in den ersten vier oder fünf Spielen im neuen Jahr entscheiden wird, ob wir noch weiter zurückfallen oder nicht“.
Schwacher Saisonstart als Hypothek
Dennoch bleibt Pfeil Realist. „Mit Glück nimmt die Saison noch ein gutes Ende für uns, aber wir wissen, dass es bis zum Schluss ganz eng wird“. Mit dem derzeitigen vierzehnten Tabellenplatz entspricht die DJK in der Tat genau den Erwartungen, die im Vorfeld der Saison geäußert wurden. Fragte man nach den heißesten Abstiegskandidaten, wurde der Name des Kreisligadebütanten fast immer als erstes genannt. Dass Königsfeld nun tatsächlich im Tabellenkeller steht, hat jedoch zahlreiche Gründe, die nicht nur mit der Qualität und dem Potenzial der Mannschaft zu tun haben. „Es begann schon mit der etwas unglücklichen Vorbereitung, in deren Verlauf wir auf etliche Spieler verzichten mussten, die beispielsweise auswärts berufliche Verpflichtungen hatten. Die Folge waren vier Niederlagen zum Saisonauftakt, und das wiederum war eine ziemlich schwere Hypothek“, erläutert Pfeil die Ursachen für den holprigen Start.
Wichtige Leistungsträger fielen aus
Zudem nahm die DJK die personellen Probleme der Vorbereitung nahtlos mit in die Saison: Verletzungen waren zu beklagen oder aber weiterhin der Ausfall von Spielern, die auswärts berufstätig sind bzw. studieren. „Das alles“, so Pfeil, „hat dazu geführt, dass wir uns mehr so durchgemogelt haben und alles in allem keine wirklich gute Vorrunde abgeliefert haben. Erst gegen Ende des alten Jahres kamen wir ganz gut in Schwung und holten in den letzten vier Spielen insgesamt acht Punkte. Dadurch schafften wir dann auch den Anschluss an den Relegationsplatz“. Wirklich entspannt hat sich die personelle Situation jedoch noch nicht. Mit Florian Grasser und Thomas Sauer fallen ausgerechnet die mit jeweils sieben Treffern torgefährlichsten Königsfelder ganz oder teilweise aus: Grasser verletzte sich nach zehn Spielen und wird wohl bis zum Ende der Runde nicht mehr spielen können, Sauer besucht derzeit eine Meisterschule in den neuen Ländern und wird der DJK nur sporadisch zur Verfügung stehen – und das dann ohne Training. „Wenn mir drei oder vier Mann fehlen, ist das schon ein erheblicher Teil, die sind nicht leicht zu ersetzen. Aber dennoch: Wir werden kämpfen und alles geben, um den Klassenerhalt noch zu schaffen. Darauf und auf die ganz besondere Mentalität meiner Spieler rechne ich“, so Pfeil.
Teamgeist als Trumpfkarte
Die Stärken seiner Mannschaft sieht der Trainer also weniger im spielerischen als vielmehr im mentalen und kämpferischen Bereich. „Ich kann nicht sagen, dass wir einen sehr guten Sturm oder eine sehr gute Abwehr hätten, da muss man sich nur mal die Zahlen ansehen. Aber dafür hat meine Mannschaft ihre Stärken im Verhalten zueinander und auch zu mir. Teamgeist und Kampfgeist, darauf hoffe ich“. Und wenn es dann am Ende doch nicht reichen sollte für den Klassenerhalt? – Kein Drama, meint Pfeil. „Wir wussten von Anfang an, dass es schwer werden würde. Daher haben wir eigentlich keinen Druck, wenn wir wieder runter müssen, bricht die Welt nicht zusammen“. Auch aus diesem Grund wurde der Kader nicht weiter verstärkt, zumal es die Philosophie des Vereins sei, nach Möglichkeit nur einheimische Spieler einzusetzen. Und Grund zu Pessimismus besteht ohnehin nicht, darf sich die DJK doch einer, wie Pfeil es nennt, „verheißungsvollen Jugend“ erfreuen, die in den kommenden Jahren ihren Beitrag dazu leisten wird, den Fußball in Königsfeld auf einem guten Niveau zu halten – ganz gleich in welcher Liga.
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