Das wird sich bemerkbar machen: Neue Regeln ab Sommer 2019 - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 07.03.2019 um 16:00 Uhr
Das wird sich bemerkbar machen: Neue Regeln ab Sommer 2019
Wie jedes Jahr hat auch heuer wieder das International Football Association Board (IFAB) getagt. Zuletzt kamen dabei teils deutlich spürbare Änderungen heraus. Auch zur kommenden Serie gibt es einiges zu beachten. Nun soll es u.a. Modifikationen bei Auswechslungen, Freistößen, Handspiel und Abstößen geben.
Von Ralf Riemke
Das Fußballspiel wird sich weiter verändern. Ab Juni 2019 sollen nach dem Willen der Regelhüter weitere Änderungen greifen. Diese werden alle bis hinunter in die B-Klasse treffen. Und das ist angedacht:

Handspiel

Beim Handspiel kam es bisher darauf an, ob Absicht vorlag oder nicht. Wesentliche Beurteilungskriterien waren dabei unter anderem die Normalität der Armhaltung oder die Vergrößerung der Körperfläche. Genau dieser Punkt, die "unnatürliche Vergrößerung der Körperfläche", wird nun im Regelwerk festgeschrieben. Wenn nämlich ein Spieler die Arme oder die Hände über seiner Schulterhöhe hält, wird beim Kontakt mit dem Ball grundsätzlich auf Freistoß oder in der Konsequenz eben auch auf Strafstoß entschieden!

Eine nicht unwesentliche Neuerung betrifft in diesem Zusammenhang auch die Torerzielung. Die ist nämlich - selbst bei unabsichtlichem Handspiel - nicht mehr mit der Hand möglich. Springt der Ball also vor der Torerzielung dem Angreifer aus irgendeinem Grund an die Hand, kann das Tor nicht gegeben werden. Im Gegensatz dazu muss aber klargestellt werden, dass die unabsichtliche Torverhinderung mit der Hand weiterhin nicht strafbar bleibt. Zumindest für den Angreifer herrscht also in Zukunft Klarheit: Geht der Ball gegen die Hand, wird das Tor nicht zählen!

Mauerstellung

Das Gerangel in der Mauer wird der Vergangenheit angehören. Denn Spieler der angreifenden Mannschaft dürfen sich bei der Freistoßausführung nicht mehr in die Mauer stellen. Sie müssen mindestens 1 Meter Abstand halten.

Das Musterbeispiel für eine Mauerstellung in der neuen Version - gesehen bei der Partie Pottenstein - Kühlenfels.
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Auswechslungen


Der auszuwechselnde Spieler muss nun das Spielfeld an der nächstgelegenen Außenlinie (egal ob Tor- oder Seitenauslinie) verlassen und nicht mehr auf Höhe der Mittellinie. Damit soll das Spielen auf Zeit gerade in der Schlussphase einer engen Partie unterbunden werden. Diese Änderung macht zweifelsohne Sinn, wenngleich das Abklatschen mit dem Auswechselspieler dann wohl kaum noch zu sehen sein wird.

Abstoß

Bisher musste der Ball für eine ordnungsgemäße Ausführung den Strafraum verlassen haben. Hatte er das nicht, musste der Abstoß wiederholt werden. Nun kann der Ball vom Spieler der ausführenden Mannschaft auch innerhalb des Strafraumes angenommen werden. Der gegnerische Spieler muss allerdings nach wie vor außerhalb des Strafraumes bleiben. Mit dieser Modifikation soll ebenfalls dem Zeitspiel ein Ansatzpunkt genommen werden.

Schiedsrichter

Der Schiedsrichter ist Luft.“ Dieser Satz wird so nicht mehr gelten. Denn wenn er - oder einer seiner Assistenten - angeschossen wird und dadurch der Ballbesitz wechselt, ein aussichtsreicher Angriff eingeleitet wird oder der Ball gar ins Tor geht, gibt es Schiedsrichterball. Ob diese Modifikation in dieser Umsetzung sinnig ist, mag dahingestellt sein. Denn in allen anderen Fällen, in denen der Referee mit dem Ball in Kontakt kommt, wird er weiterhin nämlich „Luft“ sein. Das wird sicherlich in der einen oder anderen Situation für Diskussionen auf dem Feld und daneben sorgen.

Strafstoß

Bei der Ausführung eines Elfmeters müssen sich die Torhüter ab Juni nur noch mit einem (!) Fuß auf der Torlinie befinden statt wie bisher mit beiden Füßen.

Vereinsoffizielle

Auch Vereinsoffizielle, also beispielsweise Trainer, Co-Trainer, Masseur oder Betreuer können ab dem Sommer Gelbe und Rote Karten kassieren und so des Innenraumes verwiesen werden. Kann der Übeltäter vom Schiedsrichter nicht genau identifiziert werden, muss automatisch der Trainer bestraft werden.

Für jeden Beteiligten, egal ob Spieler, Trainer, Zuschauer oder sonstiger Beteiligter, wird sich in wenigen Monaten also spürbar wieder einmal etwas am Spiel ändern. Während einige Neuerungen, wie z.B. die Änderung bei der Mauerstellung oder bei den Auswechslungen wirklich Sinn ergeben, ist dieser bei den anderen durchaus zu hinterfragen. So macht eine Anpassung der Regel beim Handspiel zwar durchaus Sinn. Aber kann man einem Spieler wirklich absichtliches Handspiel unterstellen, der im Luftkampf hochgesprungen ist und von hinten (also in seinem Rücken) an seine Hand angeköpft wird? Die Diskussion wird damit sicherlich nicht enden...

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