Portrait Andreas Bauernfeind: "Die Priorität liegt klar auf dem Trainerjob" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 04.03.2019 um 07:00 Uhr
Portrait Andreas Bauernfeind: "Die Priorität liegt klar auf dem Trainerjob"
MAGAZIN Auch in der Rückrunde wird Andreas Bauernfeind die Fußballstiefel für den Kreisligisten SpVgg Wiesau schnüren. Das ist für den früheren Schönhaider aber nur fußballerische Nebenbeschäftigung. Den Schwerpunkt hat der frischgebackene A-Lizenz-Inhaber mittlerweile ganz klar auf dem Job an der Seitenlinie gelegt - der ihn bislang nach Weiden gebracht hat und demnächst vielleicht in ganz andere Regionen führen wird.  
Von Hans-Jürgen Wunder
Trotz seiner erst 27 Lenze hat Andreas Bauernfeind schon reichlich Trainererfahrung gesammelt. Ursprünglich lernte er, wie viele gute Fußballer aus dem Oberpfälzer Teil des Spielkreises, bei der JFG Stiftland das Kicken. Dabei dürfte der defensive Mittelfeldmann, der hin und wieder auch als Außenverteidiger eingesetzt wurde, keine schlechte Rolle gespielt haben. Denn schließlich erhielt er eine Einladung zum Stützpunkt, der von Rainer Fachtan und Gerhard Nothhaft geleitet wurde. Zu Herrenzeiten lockte ihn dann Mario Gebhardt in der Saison 2013/14 nach Wiesau in die Bezirksliga, wo der Schönhaider in der legendären Serie, die mit einem 3. Tabellenplatz endete, 20 Einsätze absolvierte. Nach dem Abstieg kehrte er aber wieder zu seinem Heimatverein zurück. Das war ausschließlich seinem Zeitproblem geschuldet. Denn schließlich hatte er sich zu diesem Zeitpunkt bereits ein zweites fußballerisches Standbein aufgebaut. "Ich habe schon früh begonnen, die Mannschaft von meinem jüngeren Bruder bei der SpVgg Wiesau zu trainieren. Das geschah eher aus der Not heraus." Dabei hatte er wohl Blut geleckt. Denn von nun an arbeitete er zielstrebig und ehrgeizig daran, seine Kenntnisse Zug um Zug zu verbessern. Auch theoretisch. Bereits mit 22 Jahren beendete er die dezentrale Trainerausbildung in Tirschenreuth mit dem Erwerb der B-Lizenz. 

Andreas Bauernfeind ist gespannt, wo ihn die Reise als Trainer noch hinführen wird.
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Weidener Jahre 

Über den Kontakt zu Trainer Fachtan, der damals das Nachwuchsleistungszentrum in Weiden unter seinen Fittichen hatte, kam der Jungtrainer in die frühere Porzellanstadt. Dabei schaffte er im ersten Jahr mit seinem U14-Team gleich die Meisterschaft in der Kreisliga und den Aufstieg in die Bezirksoberliga. Allerdings steht für ihn nicht nur der sportliche Erfolg im Vordergrund. "Man muss natürlich die ganze Entwicklung im Auge behalten. Und wichtig ist für mich besonders, dass die Jungs Spaß haben." Denn schließlich gehören auch Rückschläge zum Fußball und zum Trainergeschäft. Im letzten Jahr etwa konnte man die U15-Bayernliga nicht halten, weil die Mannschaft nicht über die nötige Breite im Kader verfügte. Doch jetzt greift man wieder an. "Momentan stehen wir auf dem 2. Platz in der Bezirksoberliga Oberpfalz und haben zwei Punkte Rückstand auf den Tabellenführer TSV Kareth-Lappersdorf. 'Wir hoffen natürlich, dass wir das noch aufholen können. Ich werde jedenfalls meine gesamte Kraft mit einbringen, dass wir die Saison erfolgreich zu Ende zu führen", zeigt sich der Schönhaider absolut entschlossen. Danach wird er aber seine Zeit beim Nachwuchs des Landesligisten beenden.    

Kontakt beim Trainerlehrgang: Christian Demirtas hatte für die Würzburger Kickers in der 3. Liga gespielt und war am Aufstieg in die Zweitklassigkeit mit beteiligt.
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Prominente Mitstreiter

Während seiner Trainerzeit in Weiden trieb Andreas Bauernfeind seine Karriere als Übungsleiter weiter voran und meldete sich zum A-Lizenz-Lehrgang an. "Beim dreiwöchigen Lehrgang an der Sportschule Hennef kamen Trainer aus ganz Deutschland zusammen. Es war ein sehr interessanter und informativer Austausch unter Trainerkollegen. Einige Teilnehmer trainieren Regionalliga oder assistieren in der 3. Liga. Ein Teil war auch in Bundesliganachwuchsleistungszentren tätig", ist ihm der Schwung und die Begeisterungsfähigkeit noch anzumerken, mit den er diese Ausbildung absolvierte. Immerhin waren mit Christian Demirtas oder dem Ex-Mainzer Michael Thurk bekannte Fußballer unter den Kursteilnehmern. "Auch die ehemaligen Profis sind dann schon mal nervös und unsicher. Jedoch ist der Lehrgang in den drei Wochen so eng zusammengewachsen, so dass man sich auch bei der Prüfung gegenseitig unterstützt hat. Der Lehrgang war sehr vielseitig und anspruchsvoll, dabei musste man sehr flexibel auf Prüfungssituationen reagieren können. Beim Inhalt standen vorwiegend mannschaftstaktische Prozesse im Vordergrund, die man auch im Heimatverein vertiefen und filmen musste." Am Ende schafften alle Trainer die Prüfungen - mit Andreas Bauernfeind als jüngsten der frischgebackenen A-Lizenzinhaber. Jetzt geht es ihm darum, die Fertigkeiten in der Praxis weiter umzusetzen und zu verfeinern. Allerdings sieht er die Rolle als möglicher Spielertrainer - trotz seines "besten" Fußballalters - eher skeptisch. "Von außen hat man eigentlich eine ganz andere Perspektive." Über kurz oder lang wird sich der Vielbeschäftigte wohl vom Geschehen aus dem Rasen zurückziehen. "Ich habe das in Wiesau auch klar kommuniziert, dass meine Priorität auf dem Trainerjob liegt."

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Steckbrief A. Bauernfeind

Andreas Bauernfeind
Alter
33
Geburtsort
Marktredwitz
Wohnort
Schirmitz
Familie
in Beziehung
Größe
178 cm
Gewicht
78 kg
Beruf
Qualitätsleiter
Hobbies
Rad, Reisen
Starker Fuß
Beidfüßig
Lieb.-Position
zentrales Mittelfeld ("10er")
Erfolge
A-Lizenz geschafft, Aufstieg und 3. Platz mit Wiesau in der Bezirksliga

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