Tütschengereuth II - Priesendorf: Kleines Steigerwald-Derby - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 03.09.2009 um 00:00 Uhr
Tütschengereuth II - Priesendorf: Kleines Steigerwald-Derby
Wenn die DJK Tütschengereuth II an diesem Sonntag den SV Priesendorf empfängt, ist es ein kleines Steigerwald-Derby mit einer klaren Rollenverteilung - schaut man auf die Tabelle der A-Klasse 2. Auf dem Papier sind die starken Tütschengereuther jedenfalls die Favoriten. Blickt man allerdings etwas über den Tellerrand hinaus auf die vergangene Saison und die beiden hart umkämpften Partien vor einigen Monaten, ist gar nichts mehr so klar. Priesendorf erkämpfte sich hier immerhin jeweils einen Zähler und schielt auch an diesem Wochenende in Richtung Punktgewinn.
Von Tobias Kühnel
Die Begegnung Tütschengereuth II gegen Priesendorf als "Derby" anzukündigen, wäre des guten zu viel. Luftlinie beträgt die Entfernung der an den Grenzen des Naturparks Steigerwald gelegenen Tütschengereuth und Priesendorf immerhin etwa fünf Kilometer. Auch in der Tabelle der A-Klasse 2 trennen beide Vereine momentan Welten. Während Tütschengereuth II noch ohne Niederlage von Platz zwei grüßt, findet sich der SV Priesendorf mit nur einem Sieg aus den ersten fünf Partien lediglich auf Rang elf wieder. Tütschengereuth überzeugte vor allem in den Spielen gegen vermeintlich leichte Gegner. Die Spitzenspiele gegen Lisberg und Altendorf endeten beide Remis. Priesendorf dagegen punktete bislang nur gegen das Schlusslicht Wachenroth II dreifach.
 
Traf bereits zweimal für seinen neuen Club Priesendorf: Hüseyin Cakir
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Einen Selbstläufer sollten jedoch die Akteure der zuhause spielenden Tütschengereuther nicht erwarten. Das haben vor allem die beiden Spiele in der vergangenen Saison gezeigt. Zweimal hieß es hier nach jeweils umkämpften 90 Minuten Unentschieden. Seitdem hat sich in den Kadern beider Vereine die eine oder andere Änderung ergeben. Während die defensiv starken Tütschengereuther mit Neu-Spielertrainer Stefan Köbrich ihre Mittelfeldachse aufpolierten, stärkte Priesendorf mit den Neuzugängen Sedat Ulhan (Türk. SC Bamberg), Hüseyin Cakir (Türk. SC Bamberg), Ercan Abidin und Markus Steidl (reaktiviert) ebenfalls die Offensiv-Abteilung.
 
Vor dem kleinen Derby unterhielt sich anpfiff mit Tobias Flieger (Spielertrainer DJK Tütschengereuth II) und Robert Seyfried (Vorstand SV Priesendorf). Dürfen sich die Zuschauer am Sonntag auf eine hart umkämpfte und spannende Partie einstellen? Wird Tütschengereuth II seine neue Offensiv-Stärke auch dieses Mal gewinnbringend einsetzen können? Wie will Priesendorf seine noch fehlende Eingespieltheit gegen das Bollwerk Tütschengereuth II kompensieren?
 
Was sagen Sie...

...zu den beiden Unentschieden in der vergangenen Saison?

Priesendorfs Vorstand Robert Seyfried ist nur schwer aus der Ruhe zu bringen. Ob es an diesem Sonntag hitziger wird?
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Tobias Flieger (Tütschengereuth II): "Ich würde nicht sagen, dass uns Priesendorf nicht liegt. Wir haben uns in der Vorrunde einfach nur dumm angestellt. In der Rückrunde war das Spiel unter der Woche und wir hatten dadurch nicht alle Spieler an Bord und auch einige Verletzte."
Robert Seyfried (Priesendorf): "Priesendorf ist gemeinhin ja zuhause auf unserem kleinen Platz etwas stärker. Trotzdem konnten wir in der vergangenen Saison in Tütschengereuth auswärts mit 1:0 in Führung gehen und hätten beinahe das 2:0 gemacht. Hätte uns der letzte Biss nicht gefehlt, dann wäre da sicher viel mehr drin gewesen."
 
...zur Rollenverteilung am kommenden Sonntag?
Tobias Flieger (Tütschengereuth II): "Wir gehen davon aus, dass Priesendorf sehr defensiv beginnen wird, deshalb werden wir natürlich versuchen , so schnell wie möglich in Führung zu gehen. Aber lassen wir uns mal überraschen, vielleicht spielen sie ja ganz anders, als wir es erwarten."
Robert Seyfried (Priesendorf): "Ich habe die Tütschengereuther in dieser Saison schon mehrmals beobachtet. Für mich sind sie in diesem Spiel, wie auch in der gesamten Saison, der klare Favorit, keine Frage."
 
...zu den Stärken des eigenen Teams und den Schwächen des Gegners?
schneller Mann im Sturm der Tütschen-gereuther: Johannes Ries
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Tobias Flieger (Tütschengereuth II):
"Wir müssen so spielen wie bisher. Das heißt von Anfang an Gas geben und aggressiv in die Zweikämpfe gehen, dann bekommen wir auch unsere Torchancen. Wir wissen ja nicht erst seit der letzten Saison, dass Priesendorf eine sehr kampfstarke Mannschaft hat. Über Schwachstellen der Priesendorfer kann ich nichts sagen, da ich noch kein Spiel von Ihnen gesehen habe."
Robert Seyfried (Priesendorf): "Wir müssen vor allem auf die schnellen Leute der Tütschengereuther achten, wie Johannes Ries im Sturm oder auch Stefan Köbrich über außen. Mit Baier haben sie noch dazu einen überragenden Torwart. Wirkliche Schwächen kann ich da eigentlich keine ausmachen. Dagegen müssen wir uns selbst auf unseren Torabschluss konzentrieren und dürfen hier nicht leichtfertig mit unseren Torgelegenheiten umgehen, wollen wir überhaupt eine Chance haben."
 
...zu Mannschaftsstruktur und Neuzugängen des Gegners?
Tobias Flieger (Tütschengereuth II): "Ich kenne einige der Priesendorfer Neuzugänge und denke auch, dass sie eine Verstärkung sind. Sie werden mit Sicherheit im Laufe der Saison noch stärker werden, wenn sie eingespielt sind. Ich denke aber nicht, dass Priesendorf damit über einen Mittelfeldplatz hinauskommen wird."
Robert Seyfried (Priesendorf): "Ich kenne ja einige der jetzigen Spieler noch aus der Tütschengereuther 1. Mannschaft. Mit diesen erfahrenen Spielern und ihrer schnellen Spielweise im Mittelfeld sind sie in dieser Klasse für mich der Favorit. Dennoch darf man nicht außer Acht lassen, dass es sich hier um eine 2. Mannschaft handelt und es bei Engpässen in der 1. Mannschaft auch bei einem großen Kader immer zu personellen Problemen kommen kann."
 
...zur Rivalität der beiden Vereine?
Tobias Flieger (Tütschengereuth II): "Ich würde nicht von einer besonderen Rivalität sprechen und denke auch, dass beide Vereine eine ganz normale Beziehung zueinander haben. Es will eben jede Mannschaft gewinnen und daher kann es auch etwas hitziger werden auf dem Platz. Meiner Meinung nach war es in den 80er Jahren noch eher ein "Derby", aber warum das so war , kann ich nicht sagen."
Robert Seyfried (Priesendorf): "Zu Tütschengereuth hatten wir eigentlich immer einen recht guten Kontakt. Ich würde nun nicht unbedingt von 100% sprechen, doch durch die Zusammenarbeit im Jugendbereich in diversen Spielgemeinschaften in der Vergangenheit sind hier schon gute Kontakte entstanden. Ich persönlich habe dazu noch einen sehr guten Kontakt zu Ismail Yilmaz, den Trainer der 1. Mannschaft in Tütschengereuth."
 
...zu den Duellen in der Vergangenheit und der Historie des kleinen Derbys?
Tobias Flieger (Tütschengereuth II): "Eigentlich nichts, da wir meistens in unterschiedlichen Klassen gespielt haben. Georg Böhnlein ist aber schon ein Begriff. Er war ja einer der Topgoalgetter in seiner besten Zeit. Priesendorf hatte damals gegen Dörfleins das Relegationsspiel um den Aufstieg in die Kreisliga in Tütschengereuth. Er war damals einer der Besten auf dem Platz und hat auch das entscheidende Tor gemacht. Somit stieg Priesendorf in die Kreisliga auf."
Robert Seyfried (Priesendorf): "In der jüngeren Vergangenheit gab es ja leider wegen der unterschiedlichen Ligen nicht mehr allzu viele Begegnungen. Ich kann hier eigentlich nur von meiner Zeit sprechen. Hier gab es immer harte, aber faire, Kämpfe gegeneinander, in denen damals noch größtenteils Priesendorf als Sieger vom Platz ging. Heute sind die Vorzeichen ja etwas anders."
 
Ihr Tipp für das Spiel?
Tobias Flieger (Tütschengereuth II): "Ich rechne fest mit einem Heimsieg für uns. Aber um den zu erreichen, müssen wir natürlich erstmal 90 Minuten richtig arbeiten, denn geschenkt bekommt man die drei Punkte sicher nicht."
Robert Seyfried (Priesendorf): "Mit einem Unentschieden wären wir hochzufrieden. Mehr zu erwarten, wäre sicherlich etwas vermessen."
 
anpfiff vor Ort
 
anpfiff wird im Rahmen eines Topspiels am kommenden Sonntag um 13:00 Uhr in Tütschengereuth vor Ort sein und ausführlich vom kleinen Derby berichten. Wir dürfen gespannt sein, ob sich , wie in den letzten Partien der beiden gegeneinander, auch dieses Mal wieder eine enge Begegnung entwickeln wird. Die Anzeichen stehen zwar klar für einen Tütschengereuther Sieg, doch das standen sie auch schon in der letzten Saison...

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