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Artikel veröffentlicht am 24.01.2019 um 14:00 Uhr

Turnerschaft bessert Kader nach: Drei Neue erhöhen den Konkurrenzkampf

Die bisherige Saison von Aufsteiger Turnerschaft Fürth war beeindruckend - der Platz an der Sonne mit zehn Zählern Vorsprung auf Rang 3 verdeutlicht diese Tatsache. Dennoch verstärkte sich der Primus im Winter weiter, während der Abgang von Deniz Arici zu Vatanspor intern aufgefangen werden soll. Trainer Adrian Mesek spricht mit fussballn.de über die Chancen und Gefahren, die sich aus den Veränderungen ergeben.

Von Michael Watzinger

Spielertrainer Adrian Mesek (in blau) hatte mit seiner Turnerschaft Fürth oftmals die Nase vorn und steht derzeit souverän an der Tabellenspitze der Kreisliga Nürnberg.

fussballn.de/Strauch

"Mit dem bisher Geleisteten können wir als Verein und ich als Trainer absolut zufrieden sein. Allerdings haben wir in der Zeit zwischen August und Anfang September doch einige Zähler liegen lassen, gerade auch gegen Mannschaften, die sich zu diesem Zeitpunkt im Tabellenkeller befanden. Das lag hauptsächlich am durch Urlaub und Sperren deutlich geschrumpften Kader. Deshalb bin ich froh, dass wir im Winter noch etwas in Sachen Transfers gemacht haben!" Im Gespräch mit Turnerschaft-Spielertrainer Adrian Mesek wird schnell deutlich, dass dieser klare Vorstellungen - und vor allen Dingen einen großen Ehrgeiz - hat.

Drei kommen, einer kehrt zurück, einer geht

Die angesprochenen Verstärkungen der Turnerschaft Fürth in der Winterpause können sich absolut sehen lassen: Mit Celal Ünal kam von Cagrispor eine weitere spiel-, kombinations- und technisch starke Alternative für das ohnehin schon kreative Mittelfeld. Außerdem kommt mit Yasin Tanyildiz eine weitere Option für die Innenverteidigung, ebenfalls vom Bezirksligisten. Mit Valmir Mjestri stößt ein Außenverteidiger, der in der Hinrunde beim TSV Burgfarrnbach ebenfalls in der Bezirksliga aktiv war, zum Kader des Ligaprimus.

Auf der Gegenseite ließ die Turnerschaft Deniz Arici zum aufstrebenden Kreisklassisten Vatanspor ziehen. Ersatz kam hier aus den eigenen Reihen, Goalgetter Erhan Bulut steht der Mannschaft nach einer Pause wieder zur Verfügung und soll den Abgang auffangen.

Angreifer Erhan Bulut (am Ball) stößt nach einer Pause aus privaten Gründen wieder zum Kader des Spitzenreiters und soll den Abgang von Deniz Arici zu Vatanspor auffangen.

fussballn.de

"Ich bin mit den Veränderungen sehr zufrieden. Celal ist ein klasse Typ und ein überragender Fußballer, mit Yasin haben wir eine weitere gute Alternative in der Abwehrzentrale. Auch Valmir wird uns sicherlich gut tun - er ist ein Spieler, der hervorragend in unser System passt und uns weiter bringen wird. Außerdem stößt mit Erhan ein echter Torjäger zurück zum Kader, nachdem er sich in der Hinrunde mehr Zeit für die Familie genommen hatte. Ich bin mir sicher, dass er den Abgang von Deniz, der das Angebot von Vatanspor nicht ablehnen wollte und konnte, gut kompensieren kann", resümiert Mesek die Transferaktivitäten seines Vereins.

Kadertiefe soll Konkurrenzkampf beleben

Überhaupt sieht der Coach in den Transfers einen zentralen Baustein für eine erfolgreiche Rückrunde, hatte er die fehlende Kadertiefe während der Hinrunde als Achillessehne seiner Mannschaft ausgemacht: "Die Neuzugänge werden den Konkurrenzkampf weiter anheizen, das gefällt mir natürlich. In der Hinrunde hatte ich teilweise die Situation, dass sich die Mannschaft aufgrund der Personalsituation beinahe von selbst aufgestellt hat - das wird nun nicht mehr passieren und hilft uns, den Fokus hochzuhalten!"

Der Fokus, daraus macht Mesek keinen Hehl, liegt angesichts der Tabellenkonstellation klar auf dem Aufstieg. "Ursprünglich lag die Zielsetzung des Vereins bei den Plätzen eins bis fünf, aber natürlich wollen wir nun versuchen aufzusteigen! Die Jungs und ich sind heiß, wissen aber, dass die Rückrunde kein Selbstläufer wird und wir voll konzentriert an die Sache rangehen müssen. Ob wir den direkten Aufstieg packen, oder über die Relegation gehen müssen, ist dabei nicht so wichtig."

Ein bisschen Unruhe stiften in den eigenen Reihen

Auf die Gefahr angesprochen, der eine oder andere tolle Kicker könnte bei einem zwischenzeitlichen Platz auf der Bank vielleicht unruhig werden, entgegnet Mesek wie folgt: "Ein bisschen Unruhe will ich damit sogar erreichen. Wenn jemand auf der Bank sitzt und damit zufrieden ist, stimmt etwas nicht - jeder will spielen! Die Jungs sind charakterlich aber einwandfrei und werden professionell damit umgehen, da bin ich mir sicher!"

Auch in der Rückrunde will der Primus weiter an die gezeigten Leistungen anknüpfen und am Ende gar den Aufstieg in die Bezirksliga bejubeln.

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Professionalität über die Jahre entwickelt

Blickt der Spielertrainer auf seine Anfangszeit bei der Turnerschaft zurück, fällt Mesek noch eine kleine Anekdote ein: "Als ich vor knapp dreieinhalb Jahren bei der Turnerschaft in der B-Klasse angefangen habe, waren wir von dieser Professionalität noch weit entfernt. Wir hatten ein Budget, aber es fehlte an vielen Basics. So hatten wir zum Beispiel am Anfang keine Ballnetze und vieles mehr. Außerdem kickte ich damals noch mit meinen Cousins zusammen - da musste ich mich dann manchmal rechtfertigen, wenn einer von ihnen nicht gespielt hat", berichtet Mesek mit einem Schmunzeln.

Drei Aufstiege später sieht die Welt freilich ganz anders aus: Die Turnerschaft schickt sich an, in die Bezirksliga vorzustoßen. Mesek selbst will sein Möglichstes dazu beitragen. In der Vorbereitung soll ein weiteres System einstudiert werden, das den Primus noch unberechenbarer machen soll.

Meseks Engagement ist dabei vorerst auf diese Saison festgelegt, Gespräche über eine Fortsetzung stehen allerdings bald an. Es scheint so, als würde einer Verlängerung nichts im Wege stehen - sportliche Argumente hat der Spielertrainer jedenfalls genug gesammelt.