Trotz unglücklicher Vorrunde: Keine Spur von Depression beim SV Weichendorf - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 01.02.2007 um 18:00 Uhr
Trotz unglücklicher Vorrunde: Keine Spur von Depression beim SV Weichendorf
Es war alles in allem eine glücklose Vorrunde, die der SV Weichendorf in dieser Saison ablieferte. Nur drei von achtzehn Spielen gewann die Elf von Gerald Schieweck, deren dreizehn gingen jedoch verloren. Logische Folge: Weichendorf überwintert auf Platz vierzehn, mithin auf einem Abstiegsrang. Dennoch überwiegt bei Gerald Schieweck die Zuversicht.
Von Robert Schäfer
„Grundsätzlich ist es natürlich nicht gerade rosig, auf einem Abstiegsplatz zu überwintern. Allerdings muss man auch sagen, dass wir viele Spiele nur mit Pech verloren haben und häufig eigentlich nicht schlechter waren als der jeweilige Gegner“, fasst Schieweck die unglückliche Hinserie zusammen. Von Anfang an standen die Weichendorfer im Tabellenkeller, bereits der Saisonauftakt mit drei Niederlagen in Folge ließ erahnen, dass die Saison ungemütlich werden würde. Dem ersten Sieg gegen Melkendorf folgten ganze sieben Spiele ohne Punktgewinn, erst gegen Geisfeld gelang dann im Oktober der zweite Dreier.  

Mit den Routiniers kehrte auch die Stabilität zurück

„Gerade in diesen sieben Partien waren wir häufig nicht schlechter als der Gegner, aber das Pech zog sich in dieser Phase wie ein roter Faden durch unsere Spiele. In der Folge sank die Moral natürlich immer tiefer, die Mannschaft musste daher ganz allmählich erst wieder aufgebaut werden“, so der Coach. Tatkräftige Unterstützung erhielt Schieweck dabei vor allem von älteren, routinierten Akteuren. „Zu Beginn der Saison spielten wir vor allem mit vielen jungen Leuten. Nach und nach stellte sich aber heraus, dass die allein es nicht packen können. Also haben wir peu à peu wieder einige ältere Spieler zurückgeholt, die dann die Mannschaft doch enorm verstärkten und wiederaufbauten“. Ältere wie etwa Robert Ludwig, Uwe Mittmann oder Torwart Reiner Kappel, die das Gefüge der Mannschaft wieder stabilisierten. Eine weitere Verstärkung stößt in der Winterpause zu den Weichendorfern. Sebastian Wiesneth, der zuletzt in Köln studierte und dort auch aktiv war, wird im neuen Jahr für den Sportverein die Fußballschuhe schnüren.  

„Das Potenzial passt“

Doch noch mal zurück zu den Routiniers. Mit ihnen kehrte gegen Ende der Vorrunde auch der Erfolg wieder zurück nach Weichendorf. Der Sportverein startete gar eine kleine Serie von drei Spielen ohne Niederlage und kam so wenigstens wieder auf Sichtweite an die Nichtabstiegsplätze heran. Sechs Punkte trennen die Schieweck-Truppe momentan vom dreizehnten Platz, auf dem zurzeit der DJK-SV Geisfeld steht. „Zuletzt war der Erfolg ja wieder da, wir sind daher recht guter Dinge, den Klassenerhalt noch zu schaffen. Das Potenzial passt eigentlich, und auch die Hallenturniere, an denen wir in der Winterpause teilnahmen, verliefen erfolgreich. Eines konnten wir gewinnen, bei einem anderen kamen wir bis ins Endspiel. Diesen Schwung müssen wir nun eben rübertragen in die Rückrunde“, zeigt sich Gerald Schieweck zuversichtlich.  

Schwachstelle Offensive

Einige Probleme aber sind noch immer nicht gelöst. Vor allem die Offensivabteilung der Weichendorfer bereitet dem Übungsleiter nach wie vor Kopfzerbrechen, mit gerade einmal sechzehn erzielten Toren stellt Weichendorf den schwächsten Sturm der ganzen Liga. „Wir verfügen nicht, wie noch in den Vorjahren, über einen guten Knipser, zudem haben wir viele Chancen oft leichtfertig vergeben. Wenn man dann auch noch ein Tor kassiert, sind alle Schleusen geöffnet und die Niederlage fast unvermeidbar. Hinten aber haben wir eigentlich kein Problem, wiewohl wir überhaupt einen gut besetzten Kader haben. Die Spieler zeigen eine super Trainingsbeteiligung und machen schon über die ganze Serie einfach riesig mit“. An der Einstellung seiner Schützlinge liegt es also nicht, dass Weichendorf in dieser Saison nicht so recht aus dem Tabellenkeller herauskommt, die Moral der Mannschaft ist, nach dem verpatzten Start, zwischenzeitlich wieder intakt. Und selbst wenn das Unternehmen Klassenerhalt fehlschlagen sollte, wäre dies für Weichendorf nicht das Ende aller Träume. „Es war ja klar, dass irgendwann einmal ein Schnitt erfolgen würde und wir in der Folge vielleicht runter müssten in die A-Klasse. Aber letztlich wäre auch das kein Weltuntergang, der SV Weichendorf würde auch dann weiterleben“, so Schieweck. Noch freilich ist nicht aller Tage Abend, der Abstand zum rettenden Ufer ist noch nicht so groß, dass ein glücklicher Saisonausgang aussichtslos erscheint. Sollte Weichendorf also einen guten Start ins neue Jahr erwischen, ist das Kapitel Kreisklasse sicherlich noch nicht völlig abgeschlossen.

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