U19 des SK Lauf auf Platz 3: Manfred Melchner: "Charakter kommt vor Talent" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 08.01.2019 um 06:00 Uhr
U19 des SK Lauf auf Platz 3: Manfred Melchner: "Charakter kommt vor Talent"
Nach dem dritten Spieltag tauschte der SK Lauf den Trainer seiner A-Jugend aus und Manfred Melchner, der eigentlich als Sportlicher Leiter nach Lauf zurückkam, übernahm die Landesliga-Truppe. Seither gab es lediglich eine Niederlage gegen den Tabellenführer und ein Unentschieden gegen den Tabellenzweiten. Der Rest wurde gewonnen.
Von Uwe Kellner
Die Lage nach dem Trainerwechsel

Manfred Melchner wollte nach einem anstrengenden Jahr als Bezirksliga-Trainer des FC Amberg 2 eigentlich eine Pause einlegen, wurde dann aber vom neuen Vorsitzenden des SK Lauf, Stilianos Pasalidi, dazu bewogen als Funktionär bei den "Greens" einzusteigen. Im Mai 2018 wurde er in den Posten des Sportlichen Leiters gewählt und kümmert sich zusammen mit Team-Manager Niklas Hörber um die Geschicke von Erster Mannschaft bis zu den Kleinfeld-Mannschaften. Auch bei der Kaderzusammenstellung der A-Jugend war er involviert, in die seine beiden Söhne, die Zwillinge Daniel und Lucas, zurückgekehrt waren. Die Melchners sind in Lauf keine Unbekannten, denn bereits von der E- bis zur C-Jugend spielten die Juniors sehr erfolgreich bei den "Greens", ehe die Mannschaft von damals zerfleddert wurde, wie es Manfred Melchner heute nennt, und seine Jungs bei der SpVgg Greuther Fürth und später beim 1. FC Nürnberg landeten. "Wir haben uns in Lauf immer wohl gefühlt. Der SKL ist ein sehr familiärer Verein", begründet Manfred Melchner die jetzige Rückkehr, die auch mit alten Freundschaften zusammenhängt.

Manfred Melchner ist Sportlicher Leiter des SK Lauf und Trainer der U19 in der Landesliga.
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Einzig mit der Kaderzusammenstellung der U19 haperte es und schwierige Charaktere durchsetzten das Team, weswegen nach drei Spieltagen ein Schnitt gezogen wurde und zudem die Trennung von Coach Kim Daschner folgte. Der Verein suchte nach einem Nachfolger, doch eine Alternative für den Posten des A-Jugendtrainers wurde nicht gefunden. "Da wurden teils Gehälter ausgerufen, die wir in einer A-Jugend nicht zahlen können", sagt Manfred Melchner. So blieb dieser Posten an ihm hängen. In den ersten ein, zwei Wochen unter dem neuen Trainer haben sich vier, fünf Spieler aus der Mannschaft verabschiedet. "Ich bin ein spezieller Trainer, der viel Wert auf Ordnung und Disziplin legt. Das wird zwar überall propagiert, aber kaum gelebt. Ich jedoch achte sehr darauf." Die Spieler, die damit ein Problem hatten, gingen und ein Spielerkader von gut 14 Fußballern blieb übrig. "Die verbliebenen Spieler haben alle einen richtig guten Charakter und vier, fünf Spieler können es nächste Saison sofort in die Erste Mannschaft schaffen." Damit dieser Sprung gelingen kann, wird Manfred Melchner seine Schützlinge weiter ausbilden.

Allerdings hat der SK Lauf ein Problem damit, dass die besten Jugendspieler Jahr für Jahr Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen wecken und höherklassige beziehungsweise Vereine mit anderen finanziellen Möglichkeiten bei den Talenten anklopfen. "Mit diesem Punkt beschäftigen wir uns derzeit sehr. Wir versuchen, für die Spieler attraktiv zu sein, aber wenn dann ein Verein kommt und einem Spieler 300 Euro im Monat bietet, kann man dem Spieler ja fast nicht böse sein, wenn er das annimmt. Wir als SK Lauf sind in dieser Beziehung die Kleinsten am Fressnapf." Das Ziel des SK Lauf ist es, die Spieler durch sportlichen Anreiz und Kameradschaft im Verein zu halten. Dafür wäre ein besseres Abschneiden der Ersten in der Bezirksliga förderlich.

Der SK Lauf hat einen Kunstrasen eine sehr gute Jugendarbeit und viele helfende Hände im Verein. Allerdings bekommen die jungen Talente Angebote von anderen Vereinen und verlassen des Öfteren ihren Jugendverein.
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Landesliga reizvoll

Die U19 spielt trotz eines dünnen Kaders eine gute Rolle in der Landesliga Nord. Die Zusammenarbeit mit den Trainern der A2, Jasmin Halilic, und der B-Jugend, Thorsten Gebelein sowie seinem Co-Trainer, Tiberius Kaiser, wird von Manfred Melchner ausdrücklich gelobt. "Sportlich sind wir mit der Saison absolut zufrieden, auch wenn wir bei dem einen oder anderen Spiel mit einem blauen Auge davongekommen sind", so der Trainer. Mit seinem Team hat er alle Spiele gewonnen, außer einer 1:6-Niederlage gegen den souveränen Tabellenführer SG Quelle Fürth und einem 0:0 gegen den Baiersdorfer SV. "Baiersdorf war für mich die physisch beste Mannschaft und hat absolut sehenswert gespielt." Der SK Lauf hat ein Spiel weniger als der BSV und steht vier Punkte hinter dem Lokalrivalen. "Die Rückrunde wird interessant. Die vorderen sechs Mannschaften sind richtig gute Teams. Die Landesliga macht auf jeden Fall Spaß."

Ob Manfred Melchner den Trainerjob der U19 zur neuen Saison weiter fortsetzen wird, weiß er noch nicht. "Ich würde das Team gerne in gute Hände abgeben." Diese müssten aber erst gefunden werden. Dass der SKL auch zur neuen Saison wieder eine gute Mannschaft stellen wird, dessen ist sich der Trainer sicher. Allerdings achtet er bei der Zusammenstellung des Kaders nun auf eines: "Charakter kommt vor Talent!"

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Direkter Vergleich bei Punktgleichheit, Tore werden bei direktem Vergleich nicht berücksichtigt (wenn punktgleich: Entscheidungsspiel).

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