Nur nicht den Mut verlieren: Jetzt wird durchgestartet - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 22.08.2009 um 01:00 Uhr
Nur nicht den Mut verlieren: Jetzt wird durchgestartet
Viele Jahre ist es her, dass die SpVgg Ebing eine Frauenfußball-Mannschaft ins Rennen um Punkte und Tore schickte. Nun ist die lange Zeit des Wartens vorbei. Mit einem jungen Team, das beinahe komplett der eigenen Jugend entwachsen ist, geht es in der Kreisliga-Süd an den Start.
Von Bernd Riemke
„Unser großes Ziel ist, nicht den Mut zu verlieren“, rückt der sportliche Anreiz  der jungen Damen der SpVgg Ebing zwar nicht in den Hintergrund, doch dass man als Neuling zunächst einmal Erfahrungen sammeln muss und zunächst keine Wunderdinge erwartet werden dürfen, darüber ist man sich im Lager der Blau-Weißen vollständig im Klaren. Schließlich wird der komplette Kader aus eigenen Jugendspielerinnen gebildet, die zum Großteil noch in der letzten Saison bei den B-Juniorinnen gespielt und dort in der Kreisliga einen achtbaren vierten Platz erzielen konnten. Ergänzt wird der Kader durch einige „Pausierende“, die in der abgelaufenen Spielzeit zu alt für die Nachwuchsmannschaft waren, ein Jahr mit dem Fußballspielen aussetzten und nun im Frauen-Team wieder angreifen. „Wir spielen nun schon einige Jahre zusammen, verstehen uns super und pflegen eine harmonische Kameradschaft“, weiß Spielführerin Nadine Steurer zu berichten, die mit gerade einmal 17 Jahren schon zu den Älteren gezählt werden darf. Die Harmonie untereinander war ohnehin noch nie das Problem der „jungen Wilden“ , eher schon die nötige Ernsthaftigkeit auf dem Fußballplatz. Die hat spätestens seit dem letzten Trainerwechsel stattgefunden.


Nadine Steurer ist mit 17 Jahren die Spielführerinnen einer Mannschaft, die sich beinahe vollständig aus der eigenen Jugendarbeit rekrutiert.
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Mit dem Trainer durch dick und dünn

„Raimund Landgraf lobt und tadelt zugleich. Er will mit uns etwas erreichen und kann daher auf dem Platz mitunter sehr streng werden“, schätzt Steurer aber gerade diese Eigenschaften am neuen Coach, der es geschafft hat, den Spielerinnen die nötige Disziplin beizubringen. „Wir haben uns gegenseitig ins Herz geschlossen“, deutet die 17-Jährige an, dass die Truppe bereit ist, für ihren Trainer alles zu geben und gemeinsam auch schlechte Zeiten durchzustehen. Dass diese kommen werden, darauf ist man im Lager der SpVgg vorbereitet. Der Kader ist nicht nur jung, sondern vor allem auch dünn. Schon die Vorbereitung mit empfindlich hohen Niederlagen gegen zwei Bezirksligisten hat gezeigt, dass die Trauben hoch hängen werden. Fortschritte sind jedoch auch in kleinen Schritten zu erkennen. Gegen FC Adler Weidhausen aus der Kreisliga-West hielt man die Partie lange offen, musste sich am Ende unglücklich 0:2 geschlagen geben und konnte endlich unter Beweis stellen, dass man auch über eigene Qualitäten verfügt. Die sollen auch künftig durchaus zum Tragen kommen. „Ein paar Siege wollen wir schon schaffen“, hat die jungen Damen der sportliche Ehrgeiz in jedem Fall gepackt, auch wenn vor allem die Umstellung vom Klein- aufs Großspielfeld zu schaffen machen wird. „Gemeinsam schaffen wird das“, lautet daher das Credo der Mannschaft, die zwar nach Möglichkeit nicht den letzten Platz belegen will, viel wichtiger ist aber der Spaß am Spiel.

Vielversprechende Nachwuchsarbeit

Dass es für den ein oder anderen Sieg reicht, dafür sollen vor allem Lorena Dorscht und Katrin Schnapp sorgen, die im Mittelfeld zu den Stützen der Mannschaft zählen. Steurer selbst hält den Laden als Libero hinten dicht und vorne soll die schnelle Stürmerin Lisa Grottke für Tore sorgen. Carina Winter, eine laufstarke Abwehrspielerin , wird indes fehlen. Sie – eine weitere tragende Säule des Teams – verbringt ein Jahr als Austauschschülerin über dem großen Teich in Amerika. Baden gehen möchte die SpVgg Ebing indes nicht und dafür soll vor allem eine große Portion Kampfkraft in die Waagschale geworfen werden, damit die Wiederauferstehung des Frauenfußballs in Ebing keine Eintagsfliege bleibt. „Es war viel Arbeit und wir haben letztlich nur mit Ach und Krach eine Mannschaft aufstellen können, aber auch in den kommenden Jahren rücken aus der B-Jugend immer wieder Spielerinnen nach, die wir nach und nach einbauen wollen“, blickt Nadine Steurer schon etwas über den Tellerrand hinaus. Bis dahin heißt es: „Nur nicht den Mut verlieren!“

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