Bamberg | Nicht angemeldet | Registrieren | Login

Artikel veröffentlicht am 27.11.2018 um 07:00 Uhr

Nachholspiel als Bonus: Deutenbach will die Gänge richtig schalten

Fast auf allen Sportplätzen wurden die Tornetze am vergangenen Sonntag zur Winterpause hochgeklappt, der STV Deutenbach indes muss noch eine Woche dranhängen. Am Samstag geht es zum Duell beim Tabellennachbarn SV Marienstein. Für Trainer-Comebacker Arno Zeilmann ein Bonusspiel, mit dem sich die Truppe vom Weihersberg in ein eigentlich nicht vorhandenes Mittelfeld der Bezirksliga Süd schieben könnte.

Von Marco Galuska

Arno Zeilmann wird auch in Zukunft mit emotionalen Ansprachen sein Team führen, hat in der Rolle als Zuschauer aber eine neue Perspektive erlebt.

G. Chovanec-Carl

Eine pünktliche Winterpause wird es für den STV Deutenbach nicht geben, denn ein Nachholspiel steht am Samstag beim Tabellennachbarn SV Marienstein noch an. Gespielt wird auf alle Fälle: "Marienstein hat zur Sicherheit auch den Kunstrasenplatz in Eichstätt reserviert, also ausfallen wird das Spiel sicher nicht", klärt STV-Coach Arno Zeilmann auf.

Komische Tabellenkonstellation

Dabei geht es für beide Teams um richtig viel; beide könnten mit einem Sieg im "Bonusspiel" einen Schritt in Richtung "Mittelfeld" gehen. "Das Wort 'Mittelfeld' muss man aber in dieser Liga wirklich in Anführungszeichen setzen", sagt Zeilmann, der heilfroh war, dass am vergangenen Sonntag ein glatter 5:0-Sieg gegen den ESV Ansbach-Eyb gelang. "Die Konstellation ist schon komisch in diesem Jahr. Mit dem verschärften Abstieg und der Tatsache, dass fast jeder gegen jeden gewinnen kann, geht es praktisch kaum, dass man sich absetzt. Aber vom Kopf her wäre ein weiterer Sieg natürlich wichtig!"

Noch wichtiger war aber bereits der Erfolg gegen die keineswegs schwachen Eyber. "Wir haben das gut gelöst, mit einer sehr engagierten Leistung. Zudem hatten wir auch das Spielglück auf unserer Seite. Insgesamt war es wichtig, damit wir uns Sicherheit und Selbstvertrauen holen." Schon bei Zeilmanns Comeback gegen den ASV Zirndorf war die Spielanlage "absolut in Ordnung", ehe zwei Handelfmeter ("zumindest einer war schon sehr fragwürdig") noch zu einem 2:2 führten - und jenes Spielglück eben noch nicht vorhanden war. Rückblickend kann der Deutenbacher Trainer aber dem Remis im Derby viel Positives abgewinnen: "Uns muss schon klar sein, dass nicht von heute auf morgen alles gut wird! Das müssen wir uns verdienen."

Gegen Zirndorf war den Deutenbachern noch kein Siegesjubel vergönnt.

fussballn.de / Strauch

Emotional von der Bank einen Gang runterschalten

Der Blick auf die Dinge rund um den STV Deutenbach hat sich bei Arno Zeilmann um eine neue Perspektive erweitert. Weil der langjährige Coach ein halbes Jahr als Zuschauer und Fan die Spiele verfolgte, hat sich der 43-Jährige vorgenommen, "auch mal einen Gang runterzuschalten, was die Emotionen gegenüber dem Schiri von der Bank aus anbelangt. Natürlich kann man nicht aus seiner Haut, wenn man mitfiebert. Aber der Vorsatz, dass man es ruhiger angeht, der ist sicherlich nicht verkehrt!"

Arno Zeilmann versucht die richtige Balance zu finden zwischen emotionalem Coaching und sachlicher Trainerarbeit.

Christian Günther

Den emotionalen Gang gegenüber den Unparteiischen herunterschalten soll aber nicht gleichbedeutend damit sein, dass der Einsatz auf dem Platz weniger sein soll. "Das Miteinander, die Leidenschaft, der Zusammenhalt - unser Auftreten als Team hat oberste Priorität. Wir brauchen keine Alibis, sondern gemeinsame Verantwortung für unsere Situation. Auch wenn die Personaldecke derzeit verletzungsbedingt dünn ist, so gilt es noch einmal alles zu geben, um die Tabelle vor dem Winter zu verschönern", gibt Zeilmann das Wochenziel aus.

Modalitäten noch ungeklärt

Dass die Truppe vom Weihersberg sich in der Liga generell nicht verstecken muss, weiß der alte und neue Chefanweiser: "Wenn alle da sind, sieht das gut aus!" Veränderungen im Kader sind aktuell noch nicht abzusehen. Ebenfalls nicht, wie lange Zeilmanns Engagement diesmal andauern wird: "Ehrlich gesagt haben wir uns bisher über die Modalitäten noch gar nicht unterhalten. Ich gehe aber auf alle Fälle davon aus, dass ich es mindestens bis zum Saisonende machen werde. Alles weitere werden wir sehen."