„Der sechste Platz zur Winterpause ist für uns natürlich sehr, sehr gut“, resümiert der Wachenrother Coach, der 2005 nach dem Abstieg aus der Kreisklasse verpflichtet worden war. In der Tat liegt der Sportverein bislang voll und ganz im Soll, zumal sich der Aufstiegsdruck ohnehin in Grenzen hält. „Als ich in der letzten Saison die Mannschaft übernahm, befand diese sich mitten in einem Umbruch. Nach dem Abstieg aus der Kreisklasse hatten zehn bis zwölf Leistungsträger den Verein verlassen, die Mannschaft musste also völlig neu aufgebaut werden. Mit einer sehr jungen Truppe haben wir dann immerhin Platz neun erreicht, und mit praktisch der gleichen Mannschaft stehen wir nun auf Rang sechs. Damit sind wir natürlich sehr zufrieden, denn unser Ziel für diese Saison war es, am Ende zwischen Platz drei und acht zu landen“.
Aufstieg ist kein Muss, aber noch möglich
Der Aufstieg, er ist folglich kein Muss für die Warter-Buben – wohl aber ein „Kann“. „Nach dem Abstieg vor eineinhalb Jahren stellten wir einen Drei-Jahres-Plan auf. Im ersten Jahr in der A-Klasse wollten wir auf einem einstelligen Tabellenplatz landen – das haben wir auch erreicht. Im zweiten Jahr dann – also in der laufenden Runde – wollten wir an die vorderen Plätze ranschnuppern und im dritten Jahr schließlich ganz vorne mitspielen. Das hat bislang gut geklappt, wir sind schließlich nur drei Punkte hinter dem Tabellendritten. Jetzt wollen wir uns gut auf die Rückrunde vorbereiten und dann versuchen, noch den einen oder anderen Platz gutzumachen“, so der Trainer zu den Zielen fürs Frühjahr.
Hauptproblem: Die dünne Spielerdecke
Die gute Platzierung des SV Wachenroth ist umso erstaunlicher, wenn man sich vor Augen führt, dass die Vorrunde durchaus nicht unproblematisch verlief. „Es ist nicht immer optimal für uns gelaufen“, meint denn auch Uwe Warter. „Erst mit den letzten drei Spielen konnte ich wirklich zufrieden sein, davor haben wir unsere Spiele oft in entscheidenden Momenten leichtfertig verloren, obwohl die anderen Mannschaften meist auch nicht stärker waren“. Die Gründe für die eine oder andere Schwäche liegen auf der Hand: „Die Mannschaft ist sehr jung, einzig unser Goalgetter Markus Nieberlein ist schon etwas älter. Bisweilen tritt sie daher noch zu brav auf, das soll sich aber ändern. Vor allem aber hatten wir häufiger Personalprobleme, weil einige Spieler am Wochenende arbeiten mussten. Zwei sehr gute und für uns wichtige Spieler, nämlich René Penzerstadler und Timo Geiling, werden uns berufsbedingt auch in der Rückrunde nicht mehr bzw. weiterhin nicht zur Verfügung stehen. Fraglich ist auch die Zukunft unseres Liberos Gerhard Girlich, der sich unlängst verletzte. Derzeit wissen wir noch nicht, ob wir mit ihm in der Rückrunde planen können. Unser Hauptproblem war und bleibt also unser dünner Kader, zumal wenn jetzt noch mal zwei oder drei Spieler wegfallen“.
Holley und Lorenz sollen Offensive verstärken
Dennoch überwiegt natürlich das Positive. „Die jungen Spieler haben sich in dieser Saison gut weiterentwickelt und zeigen auch eine sehr gute Trainingsbeteiligung. Es gibt eigentlich keinen Spieler in unseren Reihen, der spielt, aber nicht trainiert“, lobt Warter die Einstellung seiner Schützlinge. Und auch hinsichtlich der angesprochenen Personalsorgen gibt es die eine oder andere gute Nachricht zu vermelden. „Eine echte Verstärkung für unsere Defensive war ohne Frage Neuzugang Thomas Hobner. Und in der Offensive werden uns nach der Winterpause mit Linksaußen Marcus Holley und Stürmer Daniel Lorenz zwei absolute Verstärkungen bereichern“. Beide haben bereits in den letzten Spielen der Vorrunde ihr Können gezeigt. Darüber hinaus allerdings sind keine Zugänge für die Winterpause geplant. Uwe Warter kann dennoch der Rückrunde zuversichtlich entgegenblicken. „Schauen wir mal, wie wir aus den Starlöchern kommen. Man braucht sicherlich auch ein Quäntchen Glück, um noch an die vorderen Plätze ranzuschnuppern. Aber mit zwei, drei Siegen ist man schnell vorne mit dabei, je nachdem natürlich, wie auch die anderen Vereine aus der Winterpause kommen. Aber letztlich haben bis Platz neun, also bis zum TSV Schlüsselfeld, noch alle Mannschaften gute Chancen, aufzusteigen“. Zumindest mit einem Auge darf also der SV Wachenroth noch auf eine vorzeitige Planerfüllung schielen, auch wenn der Nichtaufstieg in dieser Saison sicherlich kein Weltuntergang wäre.
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