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Artikel veröffentlicht am 13.11.2018 um 07:00 Uhr

Erinnerungen an die Bayernliga: SC 04 Schwabach schmiedet das heißeste Eisen

Die Erinnerungen an die glorreichen Bayernliga-Zeiten des SC 04 Schwabach, als meist am Freitagabend unter Flutlicht herausragender Amateurfußball geboten wurde, gehören zwar noch nicht der grauen Vergangenheit an, waren aber im Laufe der letzten Jahre doch in weite Ferne gerückt. Mit der aktuellen Siegesserie dürfen sich die Goldschläger durchaus Hoffnungen auf eine Bayernliga-Rückkehr machen.

Von Marco Galuska

Siegerposen sind bei den Schwabachern seit Wochen angesagt.

Dieter Koch

Von 1998 bis 2005 spielte der SC 04 Schwabach in der damals noch eingleisigen Bayernliga. In der ersten Saison nach der Meisterschaft in der Landesliga Mitte schnupperten die Nullvierer unter Trainer Manfred Ritschel gar am Durchmarsch. Platz drei ist der bis heute größte Erfolg in der bewegten Vereinsgeschichte.

Beierlorzer, Oechler und der FC Augsburg

Dass es auch in die andere Richtung gehen kann, zeigte sich nach dem zweiten Abstieg aus der Landesliga 2013. In der Bezirksliga Süd waren die Schwabacher auch nur noch Mittelmaß, finanziell angeschlagen und das schmucke Stadion an der Nördlinger Straße war das einzige, was noch an legendäre Fußballabende mit Spielern wie Achim Beierlorzer, Andreas Sendner, Thomas Zwingel oder Marc Oechler und Gegnern wie den FC Augsburg, SpVgg Bayreuth oder die Amateur-Teams der bayerischen Profiklubs erinnerte.

Einige Jahre hatten die Schwabacher zu kämpfen, um sich nun allmählich wieder für die Bayernliga zu bewerben.

Sebastian Baumann

Neuverpflichtungen machen den Kader rund

Die aktuellen Gegner heißen, wie am vergangenen Sonntag, SV Friesen. Die Konkurrenten TSV Neudrossenfeld, Eintracht Bamberg und SC Feucht. Die Schwabacher haben sich aber vor allem mit ihrem famosen Offensivspiel wieder einen Namen gemacht. Torjäger Daniel Orel, der als Bezirksliga-Torschützenkönig aus Holzheim kam, teilt sich mit Michael Weiß 32 Saisontore in gleichen Hälften auf. Dahinter wirbelt mit Dominik Rohracker ein Ex-Profi, der sein Potential - anders als in der vergangenen Saison im Kornburger Trikot - immer häufiger und immer deutlicher demonstriert. Mit Florian Nisslein oder der Neuverpflichtung aus Lauf, Enrico Cittadini, verfügt der SC über viel Klasse für die Landesliga.

Daniel Orel (rechts) hat auch in der Landesliga längst seinen Platz als Torjäger gefunden.

fussballn.de / Strauch

Rotation in der Aufstellung

Es spricht auch für eine hohe Qualität in der Breite des Kaders, wenn man allein betrachtet, dass Trainer Jochen Strobel nach dem 4:0-Sieg beim starken Aufsteiger FC Herzogenaurach für das Heimspiel gegen den SV Friesen vier Änderungen in der Startelf vornehmen konnte - und dies nicht etwa verletzungsbedingt.

Das 3:1 gegen den SV Friesen brachte den elften Sieg in Serie. Und auch von einem Rückstand ließ sich Schwabach nicht aus dem Konzept bringen, nachdem man zuvor zweimal am Aluminium gescheitert war. Vielmehr drehte Rohracker mit einem Tor und einer Vorlage für Weiß kurz vor und nach der Pause die Partie. Das Sahnehäubchen war dann der Fernschuss von Besmir Duraku, der die Vorentscheidung bedeutete.

Mehr als nur ein Fingerzeig sind die elf Siegen, die Jochen Strobel mit seinen Schwabachern in Folge feiern konnte.

fussballn.de / Strauch

Nach den Nackenschlägen rollte der Siegeszug

Es passt einfach viel zusammen beim SC 04 Schwabach, der auch nach der zwischenzeitlichen Tabellenführung und den denkbar unglücklichen Niederlagen gegen Feucht und Bamberg, nicht aus der Spur kam. Vielmehr zeugen die folgenden elf Siege von einer guten Harmonie auf und neben dem Platz. Zudem scheint der Rahmen in der Goldschlägerstadt für erfolgreiches Arbeiten wieder gegeben. Trainer Jochen Strobel beweist offensichtlich ein glückliches Händchen im Umgang mit den Spielern und taktisches Geschick. Insgesamt ist der Schwabacher Fußball für die Zuschauer auch recht attraktiv anzusehen.

Vor anderthalb Jahren feierten die Kornburger in Schwabach ihren Bayernliga-Aufstieg. Am Samstag begegnet man sich im Derby unter komplett verschiedenen Vorzeichen.

Andreas Bär

Eine weitere Kostprobe möchten die Schwabacher am Samstag beim Derby beim TSV Kornburg abliefern. Als die Kornburger 2017 ihren Aufstieg in die Bayernliga feierten, waren die Nullvierer nur Randfiguren, dies könnte sich im kommenden Jahr ändern, sofern der SC sein Niveau halten kann. Aktuell schmieden die Schwabacher jedenfalls das heißeste Eisen aus Mittelfranken in der Landesliga Nordost.

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