Das neue Oberfrankenderby: Das Fußballfieber hat nur Hof gepackt - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 03.10.2018 um 19:15 Uhr
Das neue Oberfrankenderby: Das Fußballfieber hat nur Hof gepackt
"FF steht für Fußballfieber" heißt es im Fansong des FFC Hof. Dass das erste Pflichtspielderby zwischen dem Vorjahresvize und dem bisherigen Spitzenreiter der Bayernliga gar keine so heiße Nummer wurde, lag an der Überlegenheit der Hausherrinnen, die einen "hoch-hoch-hoch-verdienten Sieg" einfuhren, wie auch Gäste-Trainer Hubert Richter eingestehen musste.
Von Bernd Riemke

Steinfeld gegen Drosendorf. Drosendorf gegen Eicha. Eicha gegen Hof. Das waren über Jahre hinweg die großen Derbys in der Bayernliga aus oberfränkischer Sicht. Mit dem SV Frensdorf stieg inzwischen eine neue zweite Kraft im nordöstlichen Regierungsbezirk des Freistaates empor. Eine zweite Kraft, die nach den ersten fünf Spieltagen jedoch ungeschlagen das Tableau des bayerischen Oberhauses anführte, während der FFC Hof - immerhin zweimal Vizemeister in den letzten beiden Spielzeiten - nach zuletzt zwei Niederlagen schon etwas unter Druck stand, wollte man den Anschluss an die vorderen Ränge nicht frühzeitig in der Spielzeit verlieren.

Derbycharakter rückt in den Hintergrund


Zumindest für 90 Minuten wurden die zuvor bestehenden Kräfteverhältnisse wieder zurecht gerückt, denn im Stadion an der Ossecker Straße gab der FFC Hof vom Anpfiff weg den Ton. Dass es bis kurz vor dem Seitenwechsel nur 2:0 für die Gastgeberinnen stand, hatte Hof zum einen den starken Paraden ihrer Torfrau Christine Endres zu verdanken, zum anderen den Ungenauigkeiten der Hoferinnen im Abschluss, die freistehend zum Teil deutlich zu wenig Zielwasser getrunken zu haben schienen. Über eine Handvoll Gegentore bis zum Pausenpfiff hätte sich der Gast sicher nicht beschweren dürfen - traf jedoch mit dem ersten ernsthaften Torschuss durch Kathrin Litz zum überraschenden Anschlusstreffer (40.). Die beiden FFC-Tore waren zuvor mustergültig herausgespielt. Frensdorf lief zweimal in einen Konter und wurde zweimal eiskalt bestraft. Pui San Yau bewies dabei schon in der 9. Minute wieviel Gefühl sie nicht nur in ihrem rechten Schlappen hat und Jessica Marx erhöhte nach gut einer halben Stunde mit einem platzierten Flachschuss ins lange Eck. Richtige Derbystimmung wollte indes nicht aufkommen. Zu deutlich traten die Unterschiede an diesem Tag hervor. Während Frensdorf zu keiner Zeit Fuß fassen konnte und den sicher kombinierenden Gastgeberinnen meist hinterherlief, trieb der FFC - angefeuert von Trainervulkan Sigfried Penke - das eigene Offensivspiel unaufhörlich voran und machte unmittelbar nach dem Seitenwechsel den Deckel drauf auf eine einseitige Partie. Pui San Yau, die bis zu jenem fünften Saisonspiel auf ihren ersten Saisontreffer warten musste, schnürte in der 51. Minute mit einem maßgenauen Linksschuss ihren Doppelpack und bescherte den Hochschulstädterinnen damit den dritten Dreier der Saison. Einen, der den FFC vorläufig durchschnaufen lässt und den SVF recht empfindlich auf den Boden der Tatsachen zurückholte.

Für Lisa Schreiber (re.) und den SV Frensdorf war die Hürde FFC Hof (hier mit Katharina Fürst) an diesem Tag zu hoch.
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Siegfried Penka (Trainer FFC Hof): Wir haben heute gegen den Tabellenführer gespielt und ich war nicht verwundert, dass der SV Frensdorf da vorne stand. Wir selbst haben zuletzt Federn gelassen, doch heute hat die Einstellung gepasst und wir haben verdient gewonnen. Natürlich ist es schön, dass es in Oberfranken wieder ein Derby gibt, doch das war heute nicht grundlegend wichtig. Für uns gilt es diese Leistung zu konservieren, denn wir wollen gerne wieder unter die Top 3 der Liga.

Hubert Richter (Trainer SV Frensdorf): Glückwunsch an den FFC Hof zu einem hoch-hoch-hoch verdienten Sieg. Wir hatten Glück, dass wir nicht sieben oder acht Stück bekommen haben. Ich habe zwar gewarnt, dass unser Gegner fast schon mit dem Rücken zur Wand steht und der feste Will da sein wird, uns zu schlagen, doch das hat meine Mannschaft heute in keinster Weise angenommen. Wir konnten während des gesamten Spiels nicht Paroli bieten und selbst nur zwei Torschüsse verzeichnen. Wenn die nächsten Spitzenmannschaften auf uns warten, müssen wir schnell kapieren, dass wir in allen Mannschaftsteilen über 90 Minuten Feuer und Leidenschaft entfachen müssen, um mithalten zu können. Dass das heute ein Derby war, ist für mich nicht wichtig. Wir wollen in der Liga bleiben und dürfen uns dafür auf unserem kleinen Polster, das wir haben, nicht ausruhen. Unser Ziel ist es nach wie vor in der Liga mithalten zu können - heute konnten wir das nicht.

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Spielstenogramm

Tore: 1:0 Yau (11., Knarr M.), 2:0 Marx (31.), 2:1 Litz (40., Amon), 3:1 Yau (54.)
Gelbe Karten: - / Schreiber - Foulspiel (82.)
Zuschauer: 85 | Schiedsrichter: Tobias Fuhrmann (1. FC Pressig)


Tabelle Bayernliga

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
5
14:7
13
2
6
10:4
13
3
6
12:8
10
4
6
12:9
10
6
5
10:6
9
11
6
10:13
4
12
6
5:12
4
13
5
2:16
2
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