Trailsdorf - Hirschaid: Zum Auftakt gleich zum Nachbarn - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 23.07.2009 um 18:00 Uhr
Trailsdorf - Hirschaid: Zum Auftakt gleich zum Nachbarn
Wenn am ersten Spieltag der TSV Hirschaid beim FC Wacker Trailsdorf antritt, stehen sich im Derby nicht nur zwei Nachbarn gegenüber, sondern auch zwei Teams, die im Vorfeld der Saison zum Teil namhafte Abgänge zu verkraften haben. Wie dies den Konkurrenten gelungen ist, darüber wird anpfiff.info exklusiv berichten. Zuvor allerdings baten wir die beiden Trainer um ihre Einschätzungen.
Von Markus Schütz
Zusammen 21 Spieler fehlen in den Kadern von Gastgeber FC Wacker Trailsdorf (10) und dem TSV Hirschaid (11) im Vergleich zur letzten Saison, wenn beide am Samstag um 16.00 Uhr aufeinander treffen. Lücken, die es erst einmal zu füllen galt , und zahlreiche neue Akteure, die in der Vorbereitung integriert werden mussten. anpfiff.info bat den Trailsdorfer (Spieler-)Trainer Peter Hahner und seinen Hirschaider Trainerkollegen Andreas Gebhard zum Gespräch. Gerade für Hahner, dem Nachfolger von Manni Schmitt, sicher eine besondere Partie, da es sein erstes Punktspiel in hauptverantwortlicher Position ist. Diese an sich schon aufregende Begebenheit wird natürlich noch gewürzt vom Derbycharakter und von der anstehenden 900-Jahr-Feier des Ortes. 

Einer der zahlreichen Abgänge auf beiden Seiten: Der nun Ex-Hirschaider Tobias Wichert (li.), den es zum Bayernligisten SV Memmelsdorf zog, hier im Zweikampf mit dem Don Bosco-Akteur Niko Wunder.
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Der Gast

Herr Gebhard, wie verlief Ihre Vorbereitung und auf was haben Sie besonders wert gelegt?
Andreas Gebhard: Mit dem Verlauf der Vorbereitung bin ich insgesamt sehr zufrieden. Gesteigerten Wert habe ich natürlich auf die Integration der vielen jungen Spieler gelegt und darauf, sie auf das Anforderungsprofil der BOL vorzubereiten. Aus diesem Grund haben wir bewusst auch weniger Vorbereitungsspiele absolviert, um gerade gezielt im Training darauf eingehen zu können.
 
Wie verkraften sie die zahlreichen Abgänge, die Sie größtenteils mit Spielern aus dem eigenen Nachwuchsbereich kompensieren wollen?
Andreas Gebhard: Die Abgänge lassen sich natürlich schwer verkraften, schließlich handelt es sich –trotz des meist jungen Alters- schon um gestandene Fußballer. Aber Spieler wie Tobias Wichert oder Christian Baier suchen die sportliche Herausforderung und das ist auch in Ordnung. Wir müssen deshalb alles daran setzen, mit unserer jungen Mannschaft ein gut eingespieltes Team zu formen , und da sind wir schon auf einem guten Weg.
 
Stichwort Tobias Wichert: Was trauen Sie ihm in Memmelsdorf zu?
Andreas Gebhard: Vom Potenzial her hat es Tobias absolut drauf, sich auch in der Bayernliga durchzusetzen, denn er hat nahezu alles, was ein Fußballer braucht. Für uns ist er ein mehr als schmerzlicher Verlust, aber ich verstehe natürlich seine Entscheidung und wünsche ihm alles Gute beim SV Memmelsdorf.
 

Der Trainer des TSV Hirschaid: Andreas Gebhard.
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Sie setzen in Hirschaid konsequent und mit Erfolg auf die Jugend: Wie schmerzhaft ist es, immer wieder talentierte Spieler abgeben zu müssen?
Andreas Gebhard: Das ist ein zweischneidiges Schwert! Zum einen ist es natürlich schwierig, die Lücken immer wieder zu schließen, das ist für mich als Trainer und auch für den Verein immer wieder eine Herausforderung, auf der anderen Seite zeugt es natürlich aber auch von unserer guten Nachwuchsarbeit. Im Vergleich zum letzten Jahr hat sich der Altersdurchschnitt der Mannschaft noch einmal verringert, ich bin aber sicher, dass wir wieder eine schlagkräftige Truppe zur Verfügung haben.
 
Was ist Ihr Saisonziel?
Andreas Gebhard: In erster Linie ist unser oberstes Ziel der Klassenerhalt. Was darüber hinaus kommt , wird man sehen und hängt auch von vielen Faktoren ab. Wir haben ja nicht nur einen ziemlich jungen, sondern auch einen relativ kleinen Kader! Aber ich bin überzeugt, wir können für die eine oder andere Überraschung sorgen!
 
Zur Liga insgesamt: Wer sind ihre Favoriten für den Aufstieg?
Andreas Gebhard: Für mich werden Burgkunstadt, Saas Bayreuth, Don Bosco oder auch der SV Pettstadt eine gute Rolle und um den Aufstieg mitspielen!
 
Zum Derby: Haben Sie alle Mann an Bord und gibt es einen Favoriten oder ist es als Auftaktspiel auch eine Standortbestimmung?
Andreas Gebhard: Stand heute habe ich alle Spieler zur Verfügung, wir sind insgesamt verletzungsfrei durch die Vorbereitung gekommen. Favorit ist für mich der FC Wacker Trailsdorf. Sie haben zwar auch einige Abgänge zu verzeichnen, haben sich aber –zumindest nominell- besser verstärkt als wir! Jedoch ist es nicht nur ein Auftaktspiel, sondern auch ein Derby, das eben auch seine eigenen Gesetze hat. In diesem Sinne fahren wir nicht nach Trailsdorf, um zu verlieren, sondern wollen mindestens einen Punkt mit nach Hause nehmen. 

Der Gastgeber
 

Der Spielertrainer des FC Wacker Trailsdorf: Peter Hahner.
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Herr Hahner, sie beginnen gerade Ihr erstes Jahr als Spielertrainer! Wie haben Sie sich eingelebt?
Peter Hahner: Also ehrlich gesagt, habe ich es mir ein wenig leichter vorgestellt. Da ich vorher ja schon als reiner Spieler oder Kapitän Teil der Mannschaft war, durchlebe ich gerade die Entwicklung vom Kumpel zum Trainer. Beides muss sich natürlich nicht ausschließen, aber es ist schon eine gewaltige Umstellung, jetzt alles durch die ‚Augen des Trainers’ zu sehen. Viele Sachen gibt es zu beachten, an die man vorher vielleicht gar nicht so gedacht hat. Aber es spielt sich langsam , aber sicher alles ein. Zudem habe ich mit Thomas Vollmayer einen Co-Trainer an meiner Seite, der mich hervorragend unterstützt.
 
Acht Neue, zehn Abgänge: Wie verkraften Sie die Abgänge und wie funktioniert die Integration der Neuen?
Peter Hahner: Bislang im Großen und Ganzen sehr gut. Durch die Abgänge, die meist ältere und erfahrene Spieler waren , und durch die jungen neuen Spieler verringerte sich unser Durchschnittsalter von 29 Jahren auf knapp 25. Auch wenn uns dadurch viel Erfahrung verloren gegangen ist, formen wir uns langsam zu einer Einheit.
 
Wie sind Sie mit dem bisherigen Verlauf der Vorbereitung zufrieden?
Peter Hahner: Die Vorbereitung lief -ehrlich gesagt -ein wenig durchwachsen. Das lag aber auch daran, dass mancher, der von auswärts kommt, durch die Arbeit einfach nicht regelmäßig trainieren konnte. Dadurch hatten wir einen Schnitt von vielleicht 13 oder 14 Mann beim Training. Aber wer konnte und da war, hat in jedem Fall prima mitgezogen.
 
Welches Saisonziel haben Sie ausgegeben?
Peter Hahner: Mein Saisonziel sind ganz klar 40 Punkte und die so schnell wie möglich, weil das bedeutet, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun hätten! Alles , was darüber hinaus kommt, nehmen wir auch gerne mit. Andererseits sollen mir gerne aber auch 30 Punkte genügen, wenn die heuer den Klassenerhalt bedeuten würden…
 
Haben Sie für das Derby alle Spieler zur Verfügung?
Peter Hahner: Stand jetzt ja, aber wir haben ja bis dahin noch einmal Training, wenn sich da niemand mehr verletzt, habe ich alle Mann an Bord.
 
Im letzten Jahr holten Sie einen Sieg und ein Unentschieden gegen Hirschaid? Sind Sie auch jetzt wieder optimistisch?
Peter Hahner: Ich gehe sehr optimistisch in die Partie. Hirschaid hat namhafte Abgänge zu verzeichnen, wie z.B. Wichert oder Herzog, die sie fast ausnahmslos mit eigenen Jugendspielern ersetzen, also von daher scheinen sie natürlich geschwächt. Ich habe aber den Gegner auch schon beobachten können, die Hirschaider besitzen trotzdem immer noch eine gute, kompakte und ausgeglichene Truppe, die definitiv nicht zu unterschätzen ist. Zudem hat ein Derby ja sowieso immer seine eigenen Gesetze. Wir werden jedenfalls alles dafür tun, im Heimspiel und zur 900-Jahr-Feier die Punkte bei uns zu behalten.
 
Manni Schmitt hat in einem anpfiff-Interview quasi angeboten, Ihnen bei Bedarf mit Rat und Tat zur Seite zu stehen! Haben Sie von dem Angebot schon Gebrauch gemacht?
Peter Hahner: Ja , das habe ich schon, Manni ist ein erfahrener Trainer, der jeden Gegner und die Stärken und Schwächen der einzelnen Spieler kennt. Auf diese Erfahrung bei Bedarf zurückgreifen zu können, ist ein großer Vorteil für mich und warum soll man den nicht nutzen.
 
Wir bedanken uns bei beiden Trainern für das Gespräch und wünschen viel Glück für das kommende Auftaktmatch, vor allem aber ein spannendes und faires Derby.
 
Weitere Topspiele:

Stefan Braungardt
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Nicht nur von diesem Spiel wird anpfiff ausführlich berichten. Auch beim Bezirksligaderby zwischen dem TBVfL Neustadt-Wildenheid und dem VfB Einberg sowie beim Landesliga-Schlager zwischen DVV Coburg und dem TSV Mönchröden werden unsere Reporter im Einsatz sein.
Links im Bild sehen Sie den DVV Coburg-Trainer Stefan Braungardt, der im sanierten Dr.-Stocke-Stadion Christoph Bögers "Mönche" erwartet.
 

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