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Artikel veröffentlicht am 24.08.2018 um 15:00 Uhr

Neues Abenteuer Kreisliga!: Aueroch:" Wir wollen jedes Spiel gewinnen!"

Gleich im ersten Jahr nach Gründung der Damenmannschaft schafften es die Akademikerinnen der Wagnerstadt, den Aufstieg in die Kreisliga zu schaffen. Nach einer nicht ganz sorgenfreien Hinrunde spielten die Mädels von der Universität groß auf und konnten am Ende die Vizemeisterschaft erringen, welche den direkten Aufstieg in die nächsthöhere Liga bedeutete. Laila Auerochs stellt sich den Fragen von anpfiff.info

Von Florian Maedler

Guten Abend Frau Auerochs. Wie fühlt sich der Aufstieg im ersten Jahr nach Gründung der Mannschaft an?

Laila Auerochs: Wir hatten den Aufstieg schon als unser gewisses Ziel erklärt. Wir wussten aber auch um die Schwere der Aufgabe. Als neu zusammengestellte Mannschaft ist es am Anfang sicherlich nicht einfach gewesen. Hinzu kam auch noch, dass die Saison in den Semesterferien begonnen hat und uns einige Stützen gefehlt haben. Beim späteren Meister aus Weißenstadt spielten wir in deutlicher Unterzahl. Auch ich durfte bis November nicht ran, da ich aus passtechnischen Gründen zu Beginn nicht spielberechtigt war. Aber wir haben uns im Laufe der Zeit eingespielt und stabilisiert und letztlich auch die Liga in der Rückrunde gerockt und den Aufstieg verdient.

Laila Auerochs (grün) kurbelt ihrem USC Bayreuth auch in der Kreisliga aus dem Mittelfeld an und möchte jedes Spiel positiv gestalten

npfiff.info

Welche Erwartungen haben Sie an die neue Liga? Welche Ziele verfolgen Sie auf lange Sicht gesehen?

Laila Auerochs: Wir freuen uns auf die Liga und auf jedes Spiel. Natürlich wollen wir auch jedes Spiel gewinnen. Wir freuen uns auf neue Gegner. Die Liga ist aufgrund der recht kurzen Wege sehr interessant. Befasst habe ich mich persönlich noch nicht mit den Vereinen. Mir ist es wichtig, Fußball zu spielen. Auf lange Sicht Ziele auszusprechen ist sehr schwierig, da wir doch eine große Fluktuation haben. Gerade in den Semesterferien ist es schwierig und dann gibt es ja auch noch Auslandssemester und Spielerinnen, die den Standort wechseln. Wir wollen einfach Spaß an der Sache haben, uns gemeinsam weiterentwickeln und aus jedem Spiel den maximalen Ertrag ziehen.

Wie sieht der aktuelle Kader aus? Gibt es neue Spielerinnen? Was habt ihr in der Vorbereitung geplant?

Laila Auerochs: Mit Melissa Moos und Anna Meixner konnten wir neue Spielerinnen dazu gewinnen. Sie studieren jetzt in Bayreuth und somit bleiben wir ein reiner „Studentenhaufen". Feste Abgänge haben wir keine, aber aufgrund der Semesterferien und möglicher Auslandssemester könnte es trotz eines Kaders von rund 30 Spielerinnen doch an diversen Spieltagen eng werden. Unser Trainer Joshua Bär macht sich für unsere Vorbereitung unglaublich viele Gedanken. Er arbeitet akribisch an verschiedenen Spielsystemen und den gängigen Mechanismen.

Joshua Behr tüftelt so einige Schachzüge aus für die kommende Saison.

anpfiff.info

Wie problematisch sind diese Semesterferien?

Laila Auerochs: Es gibt viele Spielerinnen, die die Zeit nutzen, um ihre Familien zu besuchen oder die Welt zu bereisen. Ich denke auch, dass man in der Kreisliga nicht erwarten darf, dass jede Spielerin zu jedem Spiel anwesend ist. Gerade die „Ersties“ fahren im ersten Jahr gerne auf Heimaturlaub. Das ist auch in Ordnung. Ich selbst lege mir meine Zeiten so gut es geht so, dass ich zu den Spielen und zu den Trainingseinheiten anwesend bin. Außerdem fahre ich tatsächlich nicht so oft „nach Hause“, da ich mir hier in Bayreuth ein soziales Umfeld aufgebaut habe. Das war auch eines meiner Ziele, als ich mich für ein Studium in Bayreuth entschieden habe. So habe ich das auch bei meinen bisherigen Stationen als Spielerin getan.

Geht man sich nicht irgendwann auf die Nerven, wenn man sich sowohl beim Studieren als auch auf dem Fußballplatz?

Laila Auerochs: Ach ganz im Gegenteil. Wir schätzen uns allesamt und fühlen uns sehr wohl. Gerade auch die kurzen Wege sind für alle von uns sehr angenehm. Spannend ist natürlich auch die Konstellation von uns, da wir Mädels haben, die eben mit der Sportart beginnen und auch welche, die schon einige Spiele auf den Buckel haben. Wir fühlen uns als zusammengewürfelter Haufen richtig wohl. Generell sind unsere unterschiedlichen Abteilungen beim USC – egal ob Männerfußball oder Lacrosse – gut aufgestellt und verstehen sich bestens untereinander.

Melissa Moos (rot) wird künftig das Trikot des USC Bayreuth tragen.

anpfiff.info

Ist es für dich ein großer Unterschied nach deinen Stationen bei Holstein Kiel mitunter in der 2. Bundesliga und den 1. FC Nürnberg?

Laila Auerochs: Das waren freilich tolle Zeiten. Mit siebzehn habe ich bei Holstein angefangen, da wir von Mittelfranken nach Kiel gezogen sind. Ich hatte das Glück in einem wunderbaren Team zu spielen mit tollen Mannschaftskolleginnen. Eine echt tolle Zeit, wenngleich auch der Verein nicht so wirklich hinter seiner Damenmannschaft stand. Wir haben immerhin damals eine Liga höher als die Herren gespielt, auch wenn man das nicht ganz vergleichen kann. Wir waren eine derart verschworene Mannschaft und hatten alle die nötige professionelle Einstellung, um in der 2.Liga mitzuspielen. Durch die gemeinsamen Auswärtsfahrten, die mitunter auch recht weit waren und mit Übernachtungen verbunden waren, haben wir den Teamgeist immer mehr beschworen. Durch mein Studium bin ich dann nach Nürnberg gewechselt. Das war auch eine tolle aber auch stressige Erfahrung. Das mehrfache Pendeln in der Woche zu Training und Spielen war sehr zeitaufwendig. Deswegen habe ich mich auch nach zwei Jahren für den USC Bayreuth entschieden, weil ich von dem Konzept überzeugt bin und mich vor allem durch die Aufgaben neben dem Platz weiterentwickeln möchte. Außerdem kann ich es nun etwas langsamer angehen aber dennoch mein Wissen an bisher weniger erfahrenere Spielerinnen weitergeben.

anpfiff.info bedankt sich ganz herzlich und wünscht den Akademikerinnen eine spannende und verletzungsfreie Serie in der Kreisliga Ost