JFG-U17-Coach Prehmus im Gespräch: "Ich stecke viel Herzblut in die Jugend" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 27.08.2018 um 12:00 Uhr
JFG-U17-Coach Prehmus im Gespräch: "Ich stecke viel Herzblut in die Jugend"
Die Vorbereitungen für die neue Saison laufen für die Jugendmannschaften auf Hochtouren, so auch bei der U17 der JFG Kunstadt-Obermain. Nachdem man in der vergangenen Saison nur auf Platz acht landen konnte, zeigte sich der 20-jährige Übungsleiter Sebastian Prehmus etwas enttäuscht im Gespräch mit anpfiff.info.
Von Alexander Grober
Hallo Herr Prehmus, wie bewerten Sie aus Ihrer Sicht die abgelaufene
Saison Ihrer U17 in der Bezirksoberliga?

Sebastian Prehmus: Die abgelaufene Saison war rückblickend nicht die leichteste. Starke Gegner und Defizite in den eigenen Reihen brachten uns immer wieder auf
den Boden der Realität zurück. Wir selbst hatten uns zu Saisonbeginn ein wenig überschätzt und die Gegner dementsprechend unterschätzt, was uns während der Hinrunde oftmals zum Verhängnis wurde. Nichtsdestotrotz lieferten wir zahlreiche gute Spiele ab. Es fehlte leider immer wieder der entscheidende Pass oder der entsprechend energische Zweikampf, um das entscheidende Tor zu erzielen beziehungsweise zu verhindern. Alles in allem war es für mich und die Jungs trotzdem eine Super-Saison. Wir hatten viel Spaß und die Siege, die wir verzeichnen konnten, wurden auch ordentlich gefeiert. So ist Fußball nun einmal, es läuft nicht immer alles perfekt nach Plan. Das ist aber kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken, viel mehr ein Ansporn für das folgende Jahr.

Was waren für Sie persönlich Highlights oder Tiefpunkte in der vergangenen Saison?
Sebastian Prehmus: Beim Stichwort Tiefpunkt fallen mir sofort die beiden Spiele gegen FSV Bayreuth ein. Keine Frage, die Bayreuther sind gute Fußballer, aber in beiden Spielen stellten wir uns nicht gerade klug an. Wir selbst vergaben viele Torchancen und auch in der Defensive hatten wir gegen die körperlich starken Jungs aus Bayreuth oft das Nachsehen. So gingen wir gegen FSV Bayreuth mit zwei Niederlagen aus der Saison. Nicht das, was Trainer, Fans und die Jungs selbst erwartet hatten. Highlights hingegen gab es schon einige. Allem voran fand ich es klasse, wie gut und konzentriert wir immer wieder unsere Standardsituationen ausgespielt haben. Diverse Freistoß- und Eckball-Taktiken brachten einige Tore auf unser Konto und den Gegner immer wieder zum Verzweifeln. Auch die individuelle Klasse unserer Spieler verhalf uns immer wieder zu ansehnlichen Spielzügen, welche von den Zuschauern applaudierend zur Kenntnis genommen wurden. Wenn ich mich hier auf Spiele festlegen müsste, dann würde ich jeweils das Rückrundenspiel gegen den FC Eintracht Bamberg und die SpVgg Oberfranken Bayreuth wählen. In beiden Spielen machten wir es unseren Gegnern bei uns zu Hause richtig schwer. Zumal die SpVgg Bayreuth noch um jeden Punkt kämpfte, um den Aufstieg zu schaffen. Den gegnerischen Trainern war bei den Unterhaltungen nach den Spielen deutlich die Erleichterung anzusehen. Ihnen war wohl bewusst, dass die Siege mehr als glücklich waren. Uns fehlte letztendlich das nötige Glück, um die Spiele für uns zu entscheiden. Spielerisch jedoch waren wir in beiden Fällen überlegen.

Nicht nur auf dem Feld, sondern am Spielfeldrand zeigt Sebastian Prehmus (weiß) - wie hier gegen Lichtenfels' Paul Bornschlegel - immer 100 Prozent Leidenschaft.
anpfiff.info

Sind Sie zufrieden mit dem Ausgang der Saison?

Sebastian Prehmus: Um ehrlich zu sein, hatten wir uns vor Saisonbeginn ein anderes Ziel als den achten Tabellenplatz gesteckt. Im oberen Drittel wollten wir ursprünglich um die vorderen Positionen mitspielen und die großen Mannschaften sowie Leistungszentren ärgern. Nun ja, Ziele ändern sich. Wir haben recht schnell festgestellt, dass die Saison ein hartes Stück Arbeit wird und wir auf top vorbereitete Gegner treffen werden. So änderte sich unsere Erwartungshaltung im Laufe der Saison von „Im oberen Drittel mitspielen“ zu „Schnellstmöglich den Klassenerhalt sichern“. Das ursprüngliche Ziel konnte zwar nicht erreicht werden, unzufrieden bin ich aber deswegen nicht. Der Saisonverlauf hat uns gelehrt, dass wir noch viel zu tun haben und uns auf die nächste Saison dementsprechend besser vorbereiten müssen. Die gesammelte Erfahrung überwiegt hier das verfehlte Saisonziel. Das gilt für die Spieler gleichermaßen wie für mich als Trainer. Die Klasse konnte ja letztendlich gehalten werden. Somit blieben nicht alle Ziele unerreicht.

Wie soll das Ziel für die kommende Saison mit Ihrer Mannschaft lauten?
Sebastian Prehmus: Ich werde nicht denselben Fehler wie im letzten Jahr, machen und
direkt ein hochgestecktes Ziel aussprechen. Somit wird niemand von Beginn an unter Druck gesetzt und wir starten weniger angespannt in die Saison. Wir warten die ersten Wochen der offiziellen Spielzeit ab und werden dann sehen, in welche Richtung es für uns geht. Der Klassenerhalt ist aber selbstverständlich Pflicht!

Die Kaderplanungen für die kommende Saison sind wahrscheinlich bereits am Laufen. Was können Sie bisher für Zu- beziehungsweise Abgänge vermelden?
Sebastian Prehmus: Um genau zu sein, sind die Kaderplanungen schon abgeschlossen. Die Wechselfrist endete bereits am 15. Juli 2018. Abgesehen von den
altersbedingten Spielerwechseln, mussten wir uns schweren Herzens
zusätzlich von Linus Wagner trennen, welcher in Zukunft für Rodach-Main
auf dem Platz stehen wird. Allerdings können wir auch hochkarätige Neuzugänge vermelden, welche den Abgang kompensieren sollen. Neben Ben Murrmann und Luca Miescynski von der JFG Maintal/Friesenbachtal fanden auch Maximilian Tröbs und Nico
Fischer aus der Jugend des 1. FC Altenkunstadt den Weg in unseren Verein. Alle Spieler sind absolute Allrounder und sehr flexibel einsetzbar.

Sebastian Prehmus wird auch in der kommenden Saison an der Seitenlinie der U17 der JFG Kunstadt-Obermain stehen.
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Welche Art von Trainer treffen die Jugendlichen bei Ihnen an und auf welche Aspekte legen Sie in Ihren Training am meisten wert?
Sebastian Prehmus: Schwer zu beantworten. Das müsste man wohl die Jungs selbst fragen. Ich wage trotzdem eine vorsichtige Selbsteinschätzung und würde behaupten,
dass ich durchaus eine strenge Linie verfolge mit klar gesteckten Vorgaben. Das ist auch nötig. In Anbetracht meines jungen Alters von gerade einmal 20 Jahren, muss darauf geachtet werden, den Respekt der Spieler nicht zu verlieren. Allerdings sehe ich den geringen Altersunterschied zu meinen Spielern nicht nur als Nachteil. Ganz im Gegenteil, denn während Trainingseinheiten und auch abseits des Platzes merkt man immer wieder, dass ich mit den Jungs auf einer Wellenlänge bin. Das macht viele Angelegenheiten unkompliziert. Während des Trainings lege ich viel Wert auf  Sauberkeit. Übungen sollen nach kurzer Eingewöhnung fehlerfrei durchgespielt werden können. Das führt zu einer angenehmen Atmosphäre für die Jungs und auch für mich und sorgt für einen flüssigen Ablauf im Training. Ich lege auch großes Augenmerk darauf, dass die Jungs verstehen, aus  welchem Grund verschiedene Dinge getan werden. Ich nehme mir immer wieder viel Zeit taktische Geschichten mit Hilfe der Magnettafel so  präzise wie möglich zu erklären. Die Jungs sollen verstehen, warum sie gerade diesen Laufweg nehmen oder jenen Pass spielen sollen – erst
Theorie, dann Praxis. Noch wichtiger ist mir nur eine Sache, die geistige sowie körperliche Fitness der Spieler. Gerade auch während der Vorbereitung ist die oberste Prämisse, alle Spieler konditionell und kräftemäßig auf die Saison vorzubereiten. Denn wer mehr läuft, explosiver antritt, schneller rennt und effektiver denkt, ist auf dem Feld stets im Vorteil!

Wie schaffen Sie es das Training und die Spiele der U17 zusammen unter einem Hut mit Ihrer eigenen Fußballlaufbahn beim 1. FC Burgkunstadt unter einem Hut zu bringen?
Sebastian Prehmus: Das ist nicht immer einfach, es kostet viel der abendlichen Freizeit. Kurz gesagt: Ich stecke viel Herzblut in die Jugend, sie hat stets den  Vortritt und steht für mich an erster Stelle. So kommt es vor, dass ich Trainingseinheiten im Herrenbereich absagen muss, weil sie sich mit denen der Jugend überschneiden. An dieser Stelle gilt es ein herzliches Dankeschön an meinen Trainer Marco Dießenbacher auszusprechen, welcher großes Verständnis hat und mich auch immer wieder unterstützt. In der Regel ist es aber so, dass die Trainingseinheiten an verschiedenen Tagen stattfinden und auch die Spiele sind so abgestimmt, dass ich sowohl bei der Jugend als auch im Herrenbereich anwesend sein kann.

Ihre Schlussworte!
Sebastian Prehmus: Hier möchte ich mich wirklich kurz halten. Alles, was ich sagen könnte, ist mit den obigen Fragen abgedeckt. Mein Schlusswort ist also vielmehr ein Appell an alle Gegner, Leser und Fußballinterssierte. Wir werden es unseren Gegnern sehr schwer machen, wir werden kein Spiel frühzeitig verloren geben und wir werden uns die nötigen Punkte erkämpfen. Wir sind gut vorbereitet, wir freuen uns auf die Saison und erwarten heißblütig den ersten Spieltag! Seid gespannt.

Vielen Dank für das Gespräch!

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Leser-Kommentare

Tabelle Bezirksoberliga Oberfran

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
22
85:12
60
2
22
66:18
57
3
22
80:27
46
7
22
43:29
32
10
22
26:79
13
Bei Punktgleichheit: Entscheidungsspiel


Karriere in Zahlen S. Prehmus

Spiele
231
Spiele gewonnen
122
Spiele unentschieden
31
Spiele verloren
78
Tore gesamt
25
Vereine
2
Aufstiege
3
Abstiege
2

Bilanz JFG Kunstadt-Oberm.

Saison
Pl. 
Liga
2020/21
3. 
Bezirksoberliga Oberfranken West
 
2019/20
4. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2018/19
4. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2017/18
8. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 

Spiele-Bilanz Kunstadt-Oberm.

Spiele
22
Siege gesamt
8
Heim-Siege
4
Auswärts-Siege
4
Unentschieden
0
Niederlagen gesamt
14
Heim-Niederlagen
7
Auswärts-Niederlagen
7
:0
Zu-Null-Spiele
2
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
7

Tabellenverlauf Kunstadt-Oberm.


Spielerstationen S. Prehmus



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